Zwei Gründungsjubiläen sind Anlass zur Vorstellung von zwei der insgesamt 18 Stiftungen, die die Stadt Kaufbeuren verwaltet.
Vor 150 Jahren verstarb der königlich-bayerische Advokat Dr. Ludwig Dauner und setzte mit seinem Testament seine Heimatstadt Kaufbeuren zum Verwalter seines Nachlasses ein. Aus der Erbschaft sollte eine Stiftung gestaltet werden, die der Stadtgemeinde Kaufbeuren und den Gemeinden des heutigen Landkreises Ostallgäu zugutekommen sollte.
Die Geschicke der Dr. Ludwig Dauner’schen Stiftung lenkt ein Stiftungsrat, dem der Oberbürgermeister der Stadt Kaufbeuren sowie zwei Kreisräte angehören. Die Erträge aus dem Stiftungsvermögen werden heute satzungsgemäß für wohltätige Zwecke, für jährliche Schülerbeihilfen und für das zusammen mit dem Paritätischen Armenfonds – einer weiteren von der Stadt Kaufbeuren verwalteten Stiftung – neu aufgelegte Programm für bedürftige Studierende verwendet.
Wenn Sie also an einer Hochschule oder Universität studieren, noch nicht wissen, wie Sie Ihr Studium finanzieren sollen und Ihren Hauptwohnsitz in Kaufbeuren oder im Ostallgäu haben, können Sie einen Antrag auf „Studienbeihilfe Stiftungen“ stellen. Mit dem Online-Formular auf der Homepage der Stadt Kaufbeuren bewerben Sie sich auf eine Studienbeihilfe in Höhe von mindestens 600 EUR pro Studienjahr.
Die Bewilligung erfolgt nach Maßgabe der Bedürftigkeit. Zwei Folgeanträge für insgesamt drei Studienjahre sind möglich. Bewerbungsschluss für das Studienjahr 2024/25 ist der 31. Oktober 2024.
Alle Informationen zu Antragstellung und Bewilligungsbedingungen erhalten Sie auf der Homepage der Stadt und bei der Stiftungsverwaltung der Stadt Kaufbeuren unter Telefon 08341/437-213.
Die Unterstützung bedürftiger ehemaliger und künftiger Berufstätiger in der Gablonzer Industrie hatte Marie Wolf im Sinn, als sie vor 40 Jahren die Geschwister-Wolf-Stiftung ins Leben rief. Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter, die in der Nachkriegszeit für geringen Stundenlohn die Gablonzer Schmuckindustrie mit aufbauten, waren im Rentenalter von Armut bedroht, die vorausschauend aus Stiftungsmitteln aufgefangen werden sollte.
Bis heute fließen jährliche Stiftungszuwendungen von jeweils ca. 300 bis 400 EUR zur Weihnachtszeit an bedürftige Altersruhegeldbezieher, die in Gablonzer Betrieben ihr Arbeitsleben verbracht haben. Doch auch junge Menschen, die Berufe der Gablonzer Industrie wie Gold- und Silberschmid, Graveur, Glas- und Porzellanmaler an der Staatlichen Berufsfachschule für Glas und Schmuck erlernen, können bei Bedarf Zuwendungen aus Stiftungsmitteln erhalten. Sie wenden sich bitte an die Schulleitung oder an die Stiftungsverwaltung der Stadt Kaufbeuren.
Wohltätigkeit und großherziges Engagement der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kaufbeuren ist heute ebenso wie in der Vergangenheit Aufgabe und Verpflichtung für die Stadt. Die Stiftungsverwaltung steht bei allen Fragen rund ums Stiften und Spenden gerne zur Verfügung (Tel. 08341/437-213).