Staatssekretär Tobias Gotthardt besucht Bundesverband und Traditionsunternehmen der Gablonzer Industrie

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v.l. Peter Seibt, Wolfgang Schnabel, Tobias Gotthardt, Thomas Nölle, Daniela Singer und Alexander Singer, Bernhard Pohl. Foto: Abgeordnetenbüro Pohl
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Die Gablonzer Industrie ist bereits seit der Gründung der ersten Unternehmen im 19. Jahrhundert ein Innovationstreiber

Der Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, Tobias Gotthardt (Freie Wähler), besuchte erstmals Neugablonz. Er traf sich mit dem Bundesverband der Gablonzer Industrie anlässlich eines Informationsbesuchs bei der Firma Franz Simm Metall- und Druckgusswaren GmbH, einem Traditionsunternehmen, Schmuck und Metallwaren herstellt.
„Die Gablonzer Industrie ist ein Symbol des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Krieg. Dies sage nicht nur ich, es war zu meiner Schulzeit auch die Titelseite eines unserer Schulbücher“, erinnert sich der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler), der den Besuch des Staatssekretärs organisiert hat.

Gotthardt informierte sich über die glanzvolle Geschichte, er interessierte sich aber insbesondere auch für das Innovationspotenzial eines Industriekomplexes, der nach dem Krieg die heimische Glas- und Schmuckindustrie von Gablonz an der Neiße nach Kaufbeuren gebracht hat und im Stadtteil Neugablonz heimisch wurde. Inzwischen ist Neugablonz die größte Vertriebenensiedlung Europas und ein Wahrzeichen für den rasanten Aufstieg der Wertachstadt nach dem Zweiten Weltkrieg.

Während einer Firmenführung durch die Geschäftsführer Daniela Singer und Alexander Singer und einem anschließenden Gespräch mit den Vorständen des Bundesverbands der Gablonzer Industrie e.V. konnte sich der Staatssekretär ein Bild der Produktion eines in Neugablonz angesiedelten Traditionsunternehmens machen. „Tobias Gotthardt ist nicht nur ein engagierter Motor für die bayerische Wirtschaft, wir haben in der Vergangenheit auch gemeinsam besonderes Augenmerk auf ein gutes Verhältnis der beiden Nachbarn Bayern und Böhmen gelegt. Dem Besuch in Neugablonz wird auch noch eine gemeinsame Fahrt nach Gablonz an der Neiße folgen. Er hat daher auch ein offenes Ohr für die Anliegen der Gablonzer Industrie,“ betont der Fraktionsvize der Freien Wähler im Landtag, Bernhard Pohl.

In den Fertigungsräumen der Firma Simm GmbH konnte Staatssekretär Gotthardt einen Betrieb besichtigen, der wie viele Betriebe der Gablonzer Industrie Tradition und Hightech in besonderem Maße verbinden. Seit bald 70 Jahren werden in der von Franz Simm gegründeten Firma Schmuckfassungen, Kesselketten sowie eine Vielzahl an Fabrikaten zur Fertigung von Modeschmuck produziert. Aufgrund geänderter Marktanforderungen erweiterte das Unternehmen sich im Jahr 1972 durch das Gießen von Metallteilen. „Die Tradition der Gablonzer Industrie geht auch immer mit Innovation einher. Über die Jahrzehnte haben die Gablonzer Betriebe Wege gefunden, zu Weltmarktführern in neuen Wirtschaftsbereichen aufzusteigen, das erfüllt mich mit besonderem Stolz!“ So der Landtagsabgeordnete Pohl.

Die Gablonzer Industrie ist bereits seit der Gründung der ersten Unternehmen im 19. Jahrhundert ein Innovationstreiber. Die industrielle Struktur ist nach dem Krieg gleichzeitig durch eine große Kleinteiligkeit gekennzeichnet.

Dies führt dazu, dass Bürokratie, sei es beim Datenschutz, bei Lieferketten oder in vielen anderen Bereichen eine kleinteilig strukturierte Industrie besonders hart treffe, wie der Geschäftsführer des Bundesverbandes der Gablonzer Industrie, Thomas Nölle, deutlich machte.

Wirtschafts-Staatssekretär Tobias Gotthardt (Freie Wähler) wies auf seine frühere Tätigkeit als Mitarbeiter im Europäischen Parlament und versprach, auch und gerade den alltäglichen Sorgen und Nöten kleinerer Unternehmen in Brüssel eine Stimme zu geben. Jede zweite Woche stehe er mit den Europäischen Institutionen in direktem Austausch, häufig auch persönlich vor Ort. Bernhard Pohl, Fraktionsvize der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, machte aber auch deutlich, dass das Erfolgsmodell kleiner und mittelständischer Unternehmen in Deutschland nicht dem Idealbild der europäischen Administration entspreche. Ob es nun das Bankensystem oder die produzierende Wirtschaft, aber auch die Dienstleistungen sind, man setze hier auf große Konzernstrukturen. Dabei sei die Bürokratie auch mitunter eine gute Hilfe, um kleine Strukturen zugunsten größerer Einheiten zu ersetzen.

Auch die Künstliche Intelligenz stellt die Gablonzer Industrie vor Herausforderungen, heben die beiden Vorstände Peter Seibt und Wolfgang Schnabel hervor. Ebenso wie Alexander Singer betonen sie, dass eine Investitionsförderung große Hebelwirkungen entfalte. Staatssekretär Gotthardt verwies allerdings darauf, dass aufgrund des europäischen Wettbewerbsrechts direkte Unternehmensförderungen problematisch sind.

Bernhard Pohl zeigte aber einen anderen Weg auf: Das Wirtschaftsministerium gebe etwa die Hälfte seines Gesamthaushalts von 1,7 Milliarden Euro für Technologie- und Innovationsforschung aus. Gerade für intelligente Ansätze bei Forschung und Entwicklung im Mittelstand können Fördermittel lockergemacht werden. Er verwies auf das Technologietransferzentrum für zerspanende Fertigung in Kaufbeuren, das mit den Mitteln des Freistaats seit etlichen Jahren unterstützt wird und in seinem Bereich ein echter Innovationstreiber sei. Dort sieht Pohl auch die Gablonzer Industrie: „Ihr wart immer schon anderen einen Schritt voraus. Ihr habt im 19. Jahrhundert in Gablonz an der Neiße und nach dem Krieg in Neugablonz zweimal angefangen und etwas geschaffen, was es vorher noch nicht gab. Ich traue euch zu, dass euch das in der heutigen Zeit, die ich als die „informationelle Revolution“ bezeichne, wieder gelingt. Ich werde mich selbstverständlich dafür einsetzen, dass gute und kreative Ideen auch vom Freistaat angemessen unterstützt werden“.

Staatssekretär Gotthardt verwies darauf, dass die Förderung nicht zwingend von einem einzelnen Unternehmen beantragt werden muss. Es können sich auch mehrere Firmen zusammenschließen. Gotthardt und Pohl sprachen dabei auch das KI-Produktionsnetzwerk Augsburg an, das in den letzten Jahren mit 100 Millionen Euro vom Freistaat gefördert wurde und auch zukünftig mit Finanzzuweisungen rechnen kann. Es gebe hier ganz bewusst auch einen Arm ins Allgäu. Das sei Bernhard Pohl besonders wichtig gewesen, als diese Maßnahme, die je hälftig beim Wissenschafts- und beim Wirtschaftsministerium angesiedelt ist, aus der Taufe gehoben wurde.

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