Ein Junge im Publikum beschrieb das Gehörte begeistert: „Das ist wie, wenn Tom Jerry fängt.“
Am vergangenen Freitag besuchten zwei Musikerinnen des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks (BRSO), Valérie Gillard (Geige) und Natalie Schwaabe (Flöte), die Heilpädagogische Tagesstätte mit Förderschwerpunkt soziale, emotionale Entwicklung (HPTse) am Sonneneck in Kaufbeuren. Vor rund 15 Kindern und deren Eltern präsentierten sie eine bunte Reise durch verschiedene Epochen der Musikgeschichte mit Stücken rund um die Themen Liebe und Freundschaft, mit Werken von Johann Stamitz, Éric Tanguy und Georg Philipp Telemann.
Ein Junge im Publikum beschrieb das Gehörte begeistert: „Das ist wie, wenn Tom Jerry fängt.“ Den frechen Einwurf: „Spielt mal lieber was von Mozart!“, konterten die Musikerinnen vergnügt mit: „Der kommt gleich.“ – es folgten drei Ausschnitte aus der Zauberflöte. Die Kinder wippten und tanzten vergnügt im Sitzen mit und konnten ihrer Energie freien Lauf lassen.
Das herausforderndste Stück für die jungen Zuhörer*innen war sicher „Le désir est partout“ des zeitgenössischen Komponisten Éric Tanguy. „Vielleicht gefällt es manchen von euch nicht so sehr, dafür dauert es nur vier Minuten“, scherzten die Musikerinnen, deren Ziel es auch war, abstrakte Musik für das junge Publikum erlebbar zu machen.
Die ursprüngliche Idee zu diesen Konzerten in kleiner Besetzung, mit denen Orchestermitglieder durch verschiedene soziale Einrichtungen touren, entstand während der Corona-Pandemie, als verschiedene Ensembles des BRSO Freiluftkonzerte gaben. Zum diesjährigen 75. Geburtstag des BRSO initiierte BR-Klassik die Aktion „Bei euch spielt die Musik“. Diana Epp, Einrichtungsleiterin der HPTse, hatte am Gewinnspiel teilgenommen.
„Eigentlich habe ich ja gar nicht gewonnen“, sagte sie zur Eröffnung des Konzerts. Dennoch wurde sie ausgewählt, da das Orchester kurzerhand allen Teilnehmerinnen, die auf dem Weg zu den eigentlichen Gewinnerinnen liegen, zusätzlich ein Konzert ermöglichte.