Simon Neureuter am Piano, Björn Rieger am Kontrabass, Tobias Schill am Altsaxophon und Tom Tümmers am Schlagzeug präsentierten eine vielseitige Auswahl von Jazz-Standards und eigenen Arrangements. Als besonderer Gast des Abends bereicherte Emily Simpson einige Songs mit ihrem eindrucksvollen Gesang.
Mit ihrem abendfüllenden Konzert voller jugendlicher Energie und Spontanität begeistere JazzQuadrat im Podium Kaufbeuren. Die vier talentierten Musiker der Jugend-Jazzband der Sing- und Musikschule Kaufbeuren entführen ihr Publikum auf eine gut zweistündige musikalische Reise.
Simon Neureuter am Piano, Björn Rieger am Kontrabass, Tobias Schill am Altsaxophon und Tom Tümmers am Schlagzeug präsentierten eine vielseitige Auswahl von Jazz-Standards und eigenen Arrangements. Als besonderer Gast des Abends bereicherte Emily Simpson einige Songs mit ihrem eindrucksvollen Gesang.
Mit der eingängigen Melodie des Klassikers „There Will Never Be Another You“ eröffneten die vier Jungs den Abend. Die Spielfreude der Jungs und die Intensität des Zusammenspiels waren für alle Zuhörerinnen und Zuhörer spürbar und wahrlich ansteckend. Von Anfang an war das Publikum vollkommen auf das Quartett eingestimmt. Die Reise setzte sich mit dem Welthit „Take Five“ fort, einer höchst anspruchsvollen Jazz-Komposition im 5/4-Takt. Überraschend wanderten die Musiker während des Stücks reihum an den Instrumenten, ohne den entspannt-raffinierten Rhythmus zu unterbrechen, stiegen am Synthesizer mit ganzer Intensität in ihre jeweiligen Soli ein und zeigten so ihre gesamte musikalische Bandbreite.
Die Interpretation von „Moanin’“ beeindruckte durch Raffinesse und Präzision, wobei das Quartett die rhythmischen Nuancen des Stücks meisterhaft einfing. Mit Herbie Hancocks Soul-Jazz Evergreen „Cantaloupe Island“ setzte die Band auf einen funkigen Off-Beat-Sound, der von Tom Tümmers am Schlagzeug und Björn Rieger am Bass kraftvoll vorangetrieben wurde. Die bemerkenswerten Soli von Simon Neureuter am Piano und Tobias Schill am Altsaxophon zeugten von erstaunlicher musikalischer Virtuosität, insbesondere vor dem Hintergrund des jugendlichen Alters der Musiker, die gerade einmal zwischen 16 und 18 Jahre alt sind. Dabei war es ihnen wichtig, sich vor Publikum ganz besonders bei ihrem Musiklehrer Tiny Schmauch zu bedanken, der sie an der Sing- und Musikschule Kaufbeuren von Beginn an musikalisch begleitet.
Mit „Água de Beber“ präsentierten die Musiker Bosa Nova, diesmal mit Gesang von Emily Simpson, die die Band zum Quintett erweiterte. Auch beim weltbekannten „I Wish“ von Stevie Wonder harmonierte Emily Simpson wunderbar mit der mitreißenden Basslinie und schuf einen funkigen Sound. Es folgte mit der charakteristischen Funk-Beat-Basslinie von „Chameleon“, begleitet von einer atemberaubenden „Synthesizer-Odyssee“ von Simon Neureuter, nahtlos übergehend in „Mercy, Mercy, Mercy“, das als eigenständige Interpretation mit gefühlvollen Soli präsentiert wurde.
Nach der Pause eröffnete JazzQuadrat mit dem markanten „So What“ von Miles Davis, gefolgt vom funkigen und energetischen „Strasbourg St. Denis“. Beide Stücke wurden mit leidenschaftlichem Ausdruck vorgetragen und spiegelten die erstaunliche emotionale Bandbreite der jungen Musiker wider.
Mit dem Eigenarrangement von Walter Langs „Ocean 11“ erreichte das Konzert seinen fulminanten Höhepunkt. Die Präzision, Energie, Gefühl und Begeisterung, die die Musiker während dieses 11-minütigen Stücks vermittelten, fesselten das Publikum und hinterließen einen bleibenden Eindruck.
Danach standen drei weitere Stücke auf dem Programm. Bei der Ballade „Feel like makin love“ wusste Emily Simpson mit ihrem Gesang zu berühren, und Tobias Schill zauberte wunderbar brillant und mit so viel Gefühl und doch so leicht seine Saxophonsoli ins Gehör. Danach brachte JazzQuadrat mit „It Had Better Be Tonight“ Samba Rhythmen sowie das bluesbasierten groovenden Hard Bop „Watermelon Man“ zu Gehör brachte. Doch die begeisterten Gäste wollten dem Abend noch kein Ende schenken. Zugabe-Rufe wurden laut, und die Band erfüllte die Wünsche mit den Klassikern „Hit the Road Jack“ und „Sandu“. Selbst danach konnte das Publikum nicht genug bekommen und wünschte sich erneut „Ocean 11“. Die jungen Musiker erfüllten diesen Wunsch mit einer „nur“ 6-minütigen Fassung, besonders gefühlvoll gespielt auf der atmosphärisch tiefblau erleuchtenden Bühne und einem fulminanten Schlagzeugsolo von Tom Tümmers, bevor sie das Publikum in die späte Nacht verabschiedete.
Insgesamt war der Auftritt von JazzQuadrat im Podium Kaufbeuren eine gelungene Mischung aus kreativen Arrangements, lebendiger Interaktion zwischen den Bandmitgliedern und spürbarer Leidenschaft für Jazzmusik. Die Jugendlichen demonstrierten nicht nur ihre individuellen Fähigkeiten, sondern zeigten auch, dass sie als Ensemble eine beeindruckende musikalische Einheit bilden. Der Abend war zweifellos ein Genuss für alle Jazzliebhaber im Publikum.