Schwerpunktthema „Die Qual der Wahl“
Über 50 Anwesende konnte die Vorsitzende Nina Weber bei der Herbstvollversammlung des Stadtjugendrings (SJR) Kaufbeuren im großen Sitzungssaal des Kaufbeurer Rathauses am 30. November 2023 begrüßen. Applaus gab es für die Grußworte des zweiten Bürgermeisters der Stadt Kaufbeuren Oliver Schill und Maximilian Glumann vom Bezirksjugendring Schwaben ebenso wie für die Jugendlichen des ASV Hirschzell, die durch die Mitarbeit im Verband der Bayerischen Sportjugend (BSJ) und beim SJR nun auch in den Kreis der örtlich aktiven Jugendgruppen aufgenommen wurden.
Die Vorstandsmitglieder Emelie Saul und Valentina Ramanzini ließen das vergangene Halbjahr eindrucksvoll durch eine Fotoshow revuepassieren. Impulse aus dem Jugendforum und dem Jugend- und Verbändegespräch präsentierte Philippa von Stillfried und hob dabei die Themen Fahrradverleih, Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung, barrierefreier Bahnhof und die hohe Priorität für Kinder- und Jugendbelange im Sportentwicklungsplan hervor.
Schwerpunktthema „Die Qual der Wahl“
Im Rahmen des inhaltlichen Schwerpunktthemas hatte das Gremium die Aufgabe zu assoziieren, was unter dem Titel „Die Qual der Wahl“ zu verstehen sei. Mittels individueller und anonymer Eingabe in ein Onlinetool auf dem eigenen Smartphone konnten die Ergebnisse in Echtzeit auf der Leinwand abgebildet werden. Die mehr als 80 Antworten formierten sich hauptsächlich zu drei Themenbereichen.
So beklagten Viele die Stimmenzuwächse und das Wahlergebnis am rechten politischen Rand und folgten damit dem Bayerischen Jugendring, der in seiner Vollversammlung beschlossen hatte, das Wahlverhalten junger Menschen zu analysieren und aufzubereiten. Wiederholt zeigte sich auch Unsicherheit und Zukunftsangst in den Antworten der Teilnehmenden. Einige erklärten sich das Wahlergebnis als Protestsignal und betonten die Wichtigkeit von politischer Jugendbildung und Aufklärung.
Der SJR Kaufbeuren sammelte anschließend in seiner Funktion als Jugendparlament in einem Aktiv-Teil im Foyer die Meinungen zu mehreren Fragestellungen an insgesamt neun Tischen. Über das jugendpolitische Wirken des SJR‘s hinaus, mit dem sich die Dachorganisation der Kaufbeurer Jugendarbeit vor Ort für die Belange der jungen Menschen einsetzt, diskutierten die Deligierten und Gäste über Formate zur Förderung von Demokratieverständnis, Wertevermittlung und Jugendbeteiligung. Für den Stadtjugendring eine gute Basis und wertvolle Impulse für die Optimierung und Neuausrichtung seiner politischen Jugendbildung. Bereits bei den Aktionen und Methoden zur Europawahl wurde eine größere Motivation und Sensibilisierung, insbesondere der erstmalig zur Wahl Berechtigten, gefordert. Hierbei soll neben der Jugendarbeit auch die Schule eine zentrale Rolle spielen.
Die Mitglieder und Gäste der Vollversammlung votierten weit überwiegend für eine kritische, wenn auch anstrengendere, Auseinandersetzung mit politischen Themen und wandten sich damit gegen vermeintlich schnelle, einfache Lösungen.
Nachdem Kilian Proske die Grundzüge der Arbeitsplanung des SJR Kaufbeuren für das Jahr 2024 und Ralf Einfeldt die Haushaltsplanung in Eckwerten vorgestellt hatten, beschloss die Versammlung beides ohne Gegenstimme und legte damit den Grundstein für ein erfolgreiches neues Jahr.