1.400 Ausbildungsplätze sind noch unbesetzt. In gut neun Wochen startet das Ausbildungsjahr. Chancen für Bewerber sind gut
Die Jugendlichen an den Gymnasien erhalten am Freitag ihre Abiturzeugnisse. Und auch die Real-, Wirtschafts- und Mittelschüler sind bei ihren Abschlussprüfungen auf der Zielgeraden. Wie geht es danach weiter? Mit dem Abschluss in der Tasche haben die Jugendlichen beste Chancen, noch in diesem Jahr eine Ausbildung zu starten, sagt Dr. Christian Fischer, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Schwaben. „Das Angebot an offenen Stellen ist so groß wie nie.“ Mehr als 1.400 Ausbildungsplätze in IHK-Berufen sind derzeit für Bayerisch-Schwaben in der IHK-Lehrstellenbörse eingetragen, rund 580 davon im Allgäu.
Am 1. September startet das neue Ausbildungsjahr in den mehr als 1.700 IHK-Ausbildungsbetrieben im Allgäu. Trotz zahlreicher Krisen ist die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe aus Produktion, Handel und Dienstleistungen ungebrochen. „Viele Unternehmen möchten in diesem Jahr sogar mehr junge Menschen in Ausbildung bringen“, berichtet IHK-Ausbildungsexperte Fischer. Allerdings fehlen etlichen Betrieben bislang die passenden Bewerberinnen und Bewerber. In der IHK-Lehrstellenbörse unter ihk-lehrstellenboerse.de sind nach wie vor fast 1.400 offene Ausbildungsplätze für September eingetragen. Vor allem im Handel, in der Logistik, in der Industrie und der Dienstleistungsbranche suchen die Unternehmen nach Nachwuchs. Im Allgäu haben die Unternehmen rund 580 freie Ausbildungsplätze gemeldet. „Die Aussichten für die diesjährigen Absolventen sind perfekt: Wer jetzt eine Bewerbung schreibt, kann unter Umständen schon im September in eine Ausbildung starten“, so Fischer.
Beste Chancen auf einen krisensicheren Job
Bereits in den vergangenen Jahren war der Ausbildungsmarkt im Gegensatz zu früher spät in Schwung gekommen. „Die vielen Krisen haben nicht nur bei den Unternehmen, sondern auch bei den Jugendlichen für Unsicherheit gesorgt“, berichtet Fischer. Die Folge: Statt Monaten im Voraus werden Ausbildungsplätze häufig erst kurzfristig besetzt – zum Leidwesen der Unternehmen. Viele Schülerinnen und Schüler lassen sich Zeit mit der Entscheidung, wie es für sie nach dem Abschluss weiter gehen soll. „Eine Ausbildung bietet auf jeden Fall beste Chancen auf einen krisensicheren Job. Denn gut ausgebildete Fachkräfte werden in der Region quer durch alle Branchen gesucht“, so Fischer. Rund 60 Prozent aller bayerisch-schwäbischen Unternehmen sehen laut der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage im Fachkräftemangel ein Risiko für ihre weitere wirtschaftliche Entwicklung. „Wer heute einen Ausbildungsabschluss vorweisen kann, dem stehen in der Region auf dem Arbeitsmarkt alle Türen offen“, berichtet Fischer. Bei 140 Berufsbildern, die die Unternehmen in Bayerisch-Schwaben anbieten, dürfte zudem für alle Fertigkeiten und Interessen etwas dabei sein.
IHK Schwaben unterstützt mit zahlreichen Angeboten
Wie können junge Leute jetzt noch fündig werden? Die IHK Schwaben unterstützt Interessierte und Unternehmen dabei, die noch offenen Ausbildungsplätze auch kurzfristig zu besetzen. Das Expertenteam der IHK Schwaben hilft unter der Hotline 0821 3162-100 und bietet Unterstützung bei individuellen Fragen – egal, ob es um die Wahl des passenden Jobs oder das richtige Anschreiben für die Bewerbung geht. „Unser Beratungsteam steht nicht nur jungen Menschen, sondern auch interessierten Eltern mit Rat und Tat zu Seite“, betont Fischer. „Denn oftmals sind die Mütter und Väter die wichtigsten Berufsberater ihrer Kinder.“ Darüber hinaus gibt es zahlreiche digitale Info-Angebote unter ihk.de/schwaben/ausbildung. Dort können Interessierte auch erfahren, mit welchen Angeboten die IHK Schwaben junge Menschen in der Region erreichen will, z. B. mit dem Pop-up-Store, der am 10. Juli in der Kemptener Innenstadt eröffnen wird, oder gezielten Nachvermittlungsaktionen mit lokalen Firmen.