Vom digitalen Zwilling zur smarten Stadt – was wir von Schaeffler und unseren Allgäuer Nachbarn lernen können

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Alexander Uhrle, Kaufbeurer Stadtrat (Kaufbeurer Initiative) und „Beauftragter Digitale Stadt“ des Stadtrates. Foto: Uhrle

Alex Uhrle ist Kolumnist von Wir sind Kaufbeuren. Lesen Sie hier seine vierte Ausgabe mit dem Titel: „Vom digitalen Zwilling zur smarten Stadt – was wir von Schaeffler und unseren Allgäuer Nachbarn lernen können“

Wenn ich an die Zukunft unserer Städte denke, stelle ich mir Orte vor, die nicht nur lebenswert, sondern auch intelligent und anpassungsfähig sind. Ein Schlüssel dazu könnte in der Technologie der digitalen Zwillinge liegen.

Ein beeindruckendes Beispiel liefert mein Arbeitgeber Schaeffler. Gemeinsam mit Accenture nutzt Schaeffler die Plattform NVIDIA Omniverse, um digitale Zwillinge der Produktionsstätten zu erstellen. Diese sehr realistischen virtuellen Abbilder ermöglichen es, komplexe Produktionsprozesse zu simulieren und zu optimieren, bevor sie in der realen Welt umgesetzt werden. So können beispielsweise Roboterflotten in einer virtuellen Umgebung getestet, ihre Interaktionen mit menschlichen Arbeitskräften analysiert und trainiert/programmiert werden. Das führt nicht nur zu effizienteren Abläufen, sondern auch zu einer sicheren und besseren Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Gleichzeitig ermöglicht es eine vielfach bessere Planung der Werke im Gesamten.

Was aber, wenn wir diese Technologie nicht nur in der Industrie, sondern in ganzen Städten einsetzen? Stellen wir uns einen digitalen Zwilling von Kaufbeuren vor – ein virtuelles Modell, das die gesamte Stadt mit all ihren Facetten abbildet: Verkehr, Energie, Klima, Infrastruktur, öffentliche Räume, ja sogar das Verhalten ihrer Bewohner im urbanen Kontext.

Was utopisch klingt, ist andernorts bereits Realität. In Kempten etwa setzt man auf eine urbane Datenplattform, die als Fundament für einen digitalen Zwilling dient. Ziel ist es, eine nachhaltige Stadtentwicklung zu ermöglichen. Die Stadt nutzt dafür umfassende Datengrundlagen zur Klimaanpassung, Mobilitätsplanung und Flächennutzung. Entscheidungen basieren hier nicht mehr auf Bauchgefühl, sondern auf digital simulierten Szenarien.

Auch Memmingen ist einen mutigen Schritt gegangen: Dort wurde ein fotorealistisches, dreidimensionales Stadtmodell geschaffen, das mit Echtzeitdaten wie Umweltwerten und Verkehrszählungen gespeist wird. Für Bürger ist das Portal öffentlich zugänglich – ein echter Gewinn an Transparenz und Teilhabe. Wer Memmingen aus der Vogelperspektive erkunden oder die Frequenz am Marktplatz einsehen möchte, kann dies nun bequem vom Sofa aus tun.

Nürnberg, wo ich mich meist mehrere Tage in der Woche aufhalte, wiederum zeigt, wie man Digitalisierung und Stadtmarketing verknüpfen kann. Mit dem Projekt „twi.N City“ hat die Stadt ein digitales Abbild ihrer Innenstadt geschaffen. Besucherströme, Parkhausbelegung, Wetterdaten – all das fließt in ein interaktives Dashboard ein. So lassen sich Events und städtebauliche Maßnahmen endlich datenbasiert planen und bewerten.

Was all diese Städte verbindet: Sie setzen auf digitale Zwillinge nicht als Selbstzweck, sondern als Werkzeug für bessere, fundiertere Entscheidungen. Und sie zeigen, dass diese Technologie nicht nur etwas für Metropolen ist – sie ist auch im Allgäu angekommen.

Die Vorteile im Überblick: Warum digitale Zwillinge mehr als ein technisches Spielzeug sind

Je mehr ich mich mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir: Digitale Zwillinge sind kein Luxus, sondern ein strategisches Werkzeug für moderne Stadtentwicklung, der Luxus ist mittlerweile, sich keinen Digitalen Zwilling mehr leisten zu können, denn die Vorteile sind vielfältig:

  • Bessere Entscheidungsfindung: Simulationen helfen, politische und städtebauliche Entscheidungen faktenbasiert zu treffen – etwa zur Verkehrsführung, Bauplanung oder Energieversorgung. Diese Simulationen senken auch die Kosten externer Gutachten.
  • Kosteneffizienz: Teure Fehlplanungen können vermieden werden, weil sich Projekte im Vorfeld durchspielen lassen. Das spart Zeit, Geld und Nerven – bei Verwaltung wie Bürgern.
  • Krisenmanagement: Ob Starkregen, Energieausfall oder Großveranstaltung – ein digitaler Zwilling ermöglicht es, Notfallpläne realistisch zu testen und im Ernstfall schneller zu reagieren.
  • Nachhaltigkeit: Städte können gezielter auf CO₂-Einsparungen, Hitzeinseln oder Begrünungsstrategien reagieren, wenn die Auswirkungen einzelner Maßnahmen digital vorhergesagt werden können.
  • Transparenz und Bürgerbeteiligung: Öffentliche digitale Zwillinge fördern Verständnis und Mitwirkung. Wenn Bürger selbst sehen, was ihre Stadt plant, wächst Akzeptanz – und manchmal auch gute Kritik.
  • Bildung & Innovation: Schulen, Hochschulen oder Start-ups können mit offenen Daten und virtuellen Stadtmodellen neue Ideen entwickeln – von Schulprojekten bis hin zu Mobilitäts-Apps.
  • Integration verschiedener Systeme: Ein digitaler Zwilling verbindet Geodaten, Verkehrsinfos, Wetter, Energieverbrauch u.v.m. in einem System. Das schafft Synergien – und bringt bislang getrennte Bereiche zusammen.

Wenn wir also in Kaufbeuren über die Stadt von morgen nachdenken, dann sollten wir uns fragen: Warum nicht auch hier? Ein digitaler Zwilling unserer Stadt würde es ermöglichen, neue Bauprojekte, Verkehrsführungen oder sogar Klimaschutzmaßnahmen realistisch zu simulieren – lange bevor die ersten Bagger anrollen oder die ersten Beschwerden eingehen. Die Technologie ist da. Die Beispiele gibt es. Jetzt fehlt nur noch der Mut, es auch zu tun.

Weitere Informationen:
Schaeffler & Omniverse

Digitale Zwillinge:
Kempten
Memmingen
Nürnberg
Publikation: Digitale Zwillinge – Potenziale in der Stadtentwicklung

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