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Digitalisierung: Warum der deutsche Mittelstand an sich selbst scheitert – die neue Kolumne von Alex Uhrle, Beauftragter für die Digitale Stadt

Alex Uhrle ist Kolumnist von Wir sind Kaufbeuren. Lesen Sie hier seine vierte Ausgabe mit dem Titel „Digitalisierung: Warum der deutsche Mittelstand an sich selbst scheitert“

Deutschland hinkt bei der Digitalisierung weiter hinterher. Soweit nichts Neues. Diesmal befasst sich das RND – RedaktionsNetzwerk Deutschland* mit der Digitalisierung im Mittelstand. In dem Artikel wird wieder gerne auf den Staat gerufen und ich kam in der letzten Nacht in einen gewissen Schreibflow, denn den Staat sehe nicht in der primären Verantwortung, wenn man seine Hausaufgaben nicht macht, wie eben die richtigen Voraussetzungen für eine Digitalisierung zu schaffen. Es werden z. B. die Bitkom und der Mittelstandsverband zitiert, dass es an mangelnden Ressourcen liegt oder mehr Förderprogramme benötigt werden, die zu viel Bürokratie und fehlende IT-Experten adressierten.
Das mag zum Teil sein, ist aber leider eine (zu) einfache Antwort auf eine komplexe Frage. Was man beobachten kann ist, dass deutsche Unternehmen sich deutlich schwerer tun als andere. Warum eigentlich?

Es sind primär die Unternehmen selbst. In meiner beruflichen Karriere habe ich nun für 15 verschiedene (internationale und regionale) Unternehmen (inkl. als externer Berater) jeweils mind. 6 Monate Vollzeit und mit mind. je drei Projekten gearbeitet (um zumindest einen gewissen Filter zu haben). Somit habe ich doch schon manchen Betrieb von Innen gesehen und aus meinen Erfahrungen heraus könnten z. B. eine Enterprise Architecture, einfach ein Loslassen bei Legacy-Systemen und ein Kulturwechsel helfen. Dazu aber Unten mehr.

Foto: K.I. generiert. MS Copilot

Digitization vs. Digitalization – Digitalisierung „falsch“ gemacht

Das in meinen Augen größte Problem bei der (deutschen) Digitalisierung ist das Mindset der deutschen Unternehmen selbst. Man möchte häufig nicht einsehen, dass in der heutigen Zeit nicht mehr unbedingt das, was den Betrieb in der Vergangenheit erfolgreich machte, nicht mehr wesentlich zum unternehmerischen Erfolg in der Zukunft beitragen könnte.

Nehmen wir ein kleines Beispiel, welches primär leider nur mit englischen Begriffen funktioniert, da, zumindest im Deutschen, beides Digitalisierung bedeutet: Digitization: Man nehme etwas Analoges und setzt es 1zu1 in Bits um. Z. B. hat man ein Formblatt und macht daraus ein beschreibbares PDF. Quasi „Raider heißt jetzt TWIX, sonst ändert sich nix“ (für die älteren Leser).

Digitalization: Das ist mehr, viel mehr. Hier ist es auch besser von einer Digitalen Transformation zu sprechen. Man konvertiert nicht einfach etwas von analog in digital, sondern schaut sich den kompletten Prozess an: Wie werden die Daten erhoben, welche Daten braucht man eigentlich, wie werden diese verwendet und wie speichert man diese überhaupt? Hier muss man sich den kompletten Prozess (inkl. Toolchain) anschauen und generell in Frage stellen. Das erfordert aber zunächst die Bereitschaft zum Wechsel und genau hier liegt in Deutschland das Problem: Man muss sich eingestehen dass etwas in Zukunft ggf. nicht mehr so funktioniert wie in der Vergangenheit oder vielleicht sogar Fehler in der Vergangenheit eingestehen.

Natürlich schreiben viele Unternehmen (und unsere politischen Instanzen) Digitalisierung ganz groß auf die Fahne, aber idR passiert eine Digitization – keine wirkliche Digitalization. „Muss ja auch reichen – dann müssen wir uns auch nicht zu sehr verbiegen“. Dies gilt aber auch bei der Einführung von ITIL, TOGAF, Scrum & Co: „ A bisserl geht scho, aber net zu viel, dann müssten wir ja was grundsätzlich ändern“. Dann lieber doch eine halbherzige Umsetzung damit man sagen kann „Aber wir machen doch [bitte Framework einsetzen]?!?“ Das Problem ist, dass dies von Oben oft so vorgelebt wird – warum sollte es sich also bei der Belegschaft anders verhalten?

Was den Unternehmen ganz klar bewusst werden muss ist, dass die Änderung kommen wird, die Frage ist nur, habe ich als Unternehmen diese dann noch in der Hand oder überrollt sie mich?

Wer als letztes lacht…?!?

Ein anderes großes Thema ist die (mittlerweile viel zu häufige) Einstellung: „Jetzt warten wir mal ab was die anderen machen und dann machen wir es besser.“ Ja, das sehen wir gerade bei der E-Mobilität. Läuft. Bzw. läuft jetzt vermehrt rückwärts. Was mit Nokia und Blackberry beim Aufkommen des Smartphones passierte, geschieht nun in Deutschland bei anderen Themen, ganz besonders bei der E-Mobilität, aber nicht nur da. Deutsche Unternehmen sind in vielen Bereichen mittlerweile viel zu starr, weil die Prozesse dahinter zu oft schlichtweg unzureichend sind (nicht sauber dokumentiert, viel zu komplex, widersprüchlich oder einfach nur für Audits vorhanden aber keiner hält sich dran). Aber gerade die Prozesse sind das A und O eines Unternehmens. Hier möchte ich gerne eine höhere Führungskraft zitieren, als ich mich mal nach einem Prozess erkundigte „Warum sollten wir (seine Abteilung) den Prozess aufzeichnen? Wir kennen ihn doch alle!“. Ja, schön, ihr vielleicht, es sollten aber vielleicht ein paar Personen mehr den Prozess kennen oder zumindest verstehen können.

F*ck it!

Auch ein ganz großes Thema ist die Angst zu scheitern. In anderen Ländern gibt es mittlerweile eine ausgeprägte Fuck-Up-Kultur mit entsprechenden Events wie Fuck-up-Nights. Dies kommt in Deutschland zwar auch, aber leider viel zu langsam. Scheitern ist hier generell etwas Schlechtes. Toll ist es sicherlich nicht, aber aus einem Scheitern kann man meist mehr lernen als wenn es klappt. Beim Scheitern ist oft eine genaue Analyse möglich, warum es nicht funktionierte. Bei einem Erfolg kann es auch Zufall sein, weil bestimmte Ereignisse nicht eintraten. In Deutschland diskutiert man viel zu viel, um es am Ende doch nicht zu versuchen anstatt dass man es einfach mal ausprobiert. Dann sieht man wie weit man kommt.

Aber wir haben doch niemanden…

Eine Sau die man gerne durch das Dorf treibt ist der Fachkräftemangel. Ich wage zu behaupten, dass ein Unternehmen mit dem richtigen Mindset keinen Mangel kennt oder dort zumindest nicht so ausgeprägt ist, wie in anderen.

In bisher jedem Unternehmen habe ich Personen erlebt, die gut waren, teils richtig gut. Hat man auf sie gehört? Nein. Warum nicht? Man benötigt in Deutschland häufig eine gewisse Position, dass man auf sie hört bzw. ist die „Meldekette“ oft so lange, dass die relevanten Informationen nur noch verzerrt oder gar nicht bei den Entscheidern ankommen. Dann holt man leider viel zu oft externe Unterstützung. Aber als Berater (und ich spreche hier aus langjähriger Erfahrung) kann ich zu komplexen Themen oft nur oberflächlich Empfehlungen aussprechen (wie auch wenn ich das Unternehmen nicht in der Tiefe kenne?). Die beste Lösung ist hier eine externe Expertise stichpunktartig zur Unterstützung der vorhandenen Mitarbeitern einzusetzen oder gleich extern allumfassend reinzugehen, wobei ich persönlich auch das als riskant sehe, da nicht jede Beratung unbedingt zum Wohle ihrer Kunden agiert. Auf der einen Seiten wird teilweise viel Geld für externe Beratung ausgegeben, auf der anderen Seite durfte eine Fachkraft nicht mehr als 65.000€ verdienen. Sollte sie mehr verdienen, muss sie zwingend Führungskraft sein. Nein, das Beispiel habe ich nicht erfunden…

Zwar ist Ressourcenmangel ein Klassiker, aber WARUM haben einige Unternehmen den Mangel? Ein Primärgrund ist, weil oft viel zu viel Legacy, also Altlast, betrieben wird. Umso länger etwas Altes läuft, umso mehr Aufwand benötigt es – ist ja klar. Ob das jetzt ein Haus oder Auto ist, macht keinen großen Unterschied – oder eben veraltete Prozesse und Systeme. Da sind wir aber wieder beim Thema von Oben, dass man mal den Mut für Tabula rasa haben muss. Den haben leider die Wenigsten – es könnte ja etwas schief laufen. Da wird lieber immer noch länger den immer größer werdenden Rattenschwanz mitgeschliffen, denn dieser ist zumindest etwas besser kalkulierbar.

Was kann man machen?

Natürlich ist eine Änderung des Mindsets die größte Herausforderung, aber es gibt ein paar Beispiele die Unternehmen enorm helfen könnten

  • Aufbau einer Enterprise Architecture
    Dies ist besonders für Unternehmen ab einer vierstelligen Belegschaft relevant. Aber was macht eine EA? IT und Business sprechen oft eine unterschiedliche Sprache. Was eigentlich auch irgendwie logisch ist, denn beide haben einen völlig anderen Hintergrund und Ansichten. In kleineren Unternehmen mag das noch funktionieren, aber in größeren braucht es eine Art Dolmetscher. Diese Rolle hat die Enterprise Architecture. Während ein Architekt Häuser zeichnet, „zeichnet“ ein Enterprise Architect Geschäftsstrukturen: Geschäftsfähigkeiten (Business Capabilities), Domänen, Prozesse. Diese benötigen jeweils einen Owner (so wie die Transformation generell einen Owner benötigt) und werden miteinander vernetzt. Das ist die quasi die Sprache. Mit dieser Sprache kann man das Geschäft in IT übersetzen, also z. B. welcher Prozess durch welches System unterstützt wird, welche Daten wie verfügbar sind usw.. Zudem unterstützt die EA auch bei Strategien. Die EA aber weiter aufzuführen wären würde hier den Rahmen endgültig sprengen. Hierzu gibt es tolle Artikel aber auch Organisationen wie z. B. der Cross-Business-Architecture Lab e. V.
  • Alte Zöpfe abschneiden
    Never change a running system – mag sein, aber genau dieses wird irgendwann ein großes Problem. Wenn absehbar ist, dass ein System nicht mehr weiterentwickelt wird / werden kann, sollte man es schnellstmöglich fallen lassen und das in Form einer fixen Roadmap. Es wird früher oder später sowieso kommen, also lieber gleich. Einfach die Augen zu machen hilft hier nichts. Sollten bereits jetzt schon zu wenig Ressourcen dafür vorhanden sein, soll es dann später wie besser werden, wenn der Umstieg noch aufwändiger wird? Wo sollen dann die Ressourcen herkommen?
  • Eine gesunde Fehlerkultur entwickeln
    Wie schon erwähnt sind Fehler oft nicht etwas Negatives, sie sind einfach eine Erfahrung wie man etwas nicht mehr machen sollte. Unternehmen wie SpaceX haben ihre Entwicklung gerade durch eine gesunde Fehlerkultur massiv beschleunigt. Die Ergebnisse sollten den Meisten bekannt sein. Fehler sollten auch ein guter Anlass sein, die Prozesse sich noch einmal anzuschauen. Wie konnte es überhaupt dazu kommen?
  • Mehr Pragmatismus, weniger Diskussion
    Ich hab das Gefühl, dass gerade im Zuge der Digitalisierung die Entscheidungsbereitschaft zunehmend abnimmt. Lieber ein Meeting mit Diskussion und ein Follow-up und ein Follow-up vom Follow-up. Aber gefühlt stellen sich immer weniger Vorne hin und sagen „wir machen das jetzt so!“. Vielleicht auch weil die Fehlerkultur toxisch ist und daher der Mut fehlt. Keine (noch so gute) Diskussion kann einen Test oder Proof of Concept (Feldversuch) ersetzen. Man probiert es aus und hat dann eine Grundlage für weitere Planungen. Hat man aktuell keine Ressourcen für einen Test, braucht man auch nicht weiter diskutieren. Hier komme ich wieder zu meinem Lieblingsbeispiel: Bei einer Umfrage unter 306 Unternehmen in meiner Heimatstadt Kaufbeuren, Anfang des Jahres 2024, gaben allen Ernstes nur 34,9% der antwortenden Betriebe an, sich bis 2027 mit KI beschäftigen zu wollen, also 65% wollen das in den nächsten zwei Jahren NICHT. Da kann man nur den Kopf schütteln.

Aber sind das alles Themen, bei welchen man den Staat in der Verantwortung sieht? Mehr Förderprogramme & weniger Bürokratie? Oder sind das erst einmal die Hausaufgaben die gemacht werden müssen, bevor der Staat unter die Arme greifen sollte.

Auf den Staat hier zu hoffen ist in meinen Augen erst einmal der falsche Weg.

*https://www.rnd.de/wirtschaft/warum-der-deutsche-mittelstand-an-der-digitalisierung-scheitert-keine-zeit-kein-geld-6N6GDSHNCZGFHES2TOESPTIUNM.html

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Smart City Workshops, Schülerprojekte und Digitalisierungsempfehlungen – Die neue Kolumne von Alex Uhrle, Beauftragter für die Digitale Stadt

Digitale Transformation in Kaufbeuren: Orientierung, Herausforderungen und Perspektiven

Die Stadt Kaufbeuren hat 12 Beauftragte für verschiedene Themen wie z. B. Städtepartnerschaften, Bildung, Inklusion, Sport & Bewegung, usw.. Zu den Aufgaben der Beauftragten gehört es, einmal im Jahr über den vergangenen Zeitraum einen Bericht zu halten. Hierfür haben diese jeweils 10 Minuten Zeit. Während manche Beauftragte primär deren Teilnahmen an Terminen und Veranstaltungen darstellen, versuch ich in meinem Bericht Themen und Aufgaben für die Stadt abzuleiten. Am 03.12. unterrichtete ich die Verwaltung wie auch die Mitglieder des Verwaltungs-, Finanz- und Stiftungsausschusses über meine Tätigkeiten

Die digitale Welt dreht sich immer schneller, für viele mittlerweile zu schnell, dennoch lässt sie sich nicht bremsen. Unser gesamtes Leben wird mittlerweile durch die Digitalisierung bestimmt, bewusst aber auch sehr häufig unbewusst. Gerade für eine Kommune wie die Stadt Kaufbeuren ist das eine enorme Herausforderung die viel mehr erfordert als einfach nur ein gewisses Budget der IT-Abteilung. Die digitale Transformation benötigt das korrekte Mindset aller für den Wandel. Denn dieser wird nicht durch die Verwaltung getrieben, sondern im Gegenteil, die Verwaltung wird durch diesen getrieben. Hier heißt es mehr wie in jedem anderen Bereich: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Und das betrifft alle: Die komplette Verwaltung, den Stadtrat aber auch die Bürgerinnen und Bürger. Alles auf die IT zu schieben wäre nicht der einfachste, sondern der falsche Weg. Dies betrifft eine Vielzahl an Themen. Mit einem kleinen Teil dieser schier übergroßen Transformation habe ich mich im letzten Jahr beschäftigen können.

Smart City Workshop

Der Smart City Workshop ging, zumindest temporär, in die letzte Ausgabe. Beim letzten Austausch im Konferenzraum der VWEW nahmen teil:
Stefan Fritz & Jörg Haug (beide VWEW), Thomas Zeh, Jürgen Wittek, Marvin Hausmann (alle Stadt Kaufbeuren), Julia Bosse (GenKF), Ernst Schönhaar (CSU) und Alexander Uhrle (KI).

Bedauerlicherweise nahmen keine Vertreter bzw. Vertreterinnen von den Grünen oder Freien Wählern bis zuletzt an einem Austausch teil.

Der letzte Austausch war ein Fazit der bisherigen Sitzungen. Die einzelnen (unreflektierten) Punkte der Teilnehmenden waren:

  • Weitergabe von Themen aus dem Stadtrat an die IT
    Digitale Themen aus dem Stadtrat mögen bitte gesammelt an die IT zur Diskussion / Umsetzung weitergegeben werden
  • Die Stadt muss insgesamt besser digital darstellen was sie hat
    Die Auftritte der Stadt sind verbesserungswürdig und teilweise unstrukturiert. Hier kann man sich besser präsentieren
  • Übersicht was in der Stadt angeboten wird
    Welche Services bietet die Stadt bzw. werden in der Stadt auch durch Drittanbieter angeboten? Hier z. B. im Bereich des Smart Mobility
  • Der Smart City Workshop ist ein sehr interessantes Format
    Die Teilnehmer konnten untereinander einiges mitnehmen, gerade was bereits umgesetzt wurde und wie Manches abläuft
  • Erstellung einer Matrix mit Smart City Services
    Die Stadt müsse eine Matrix erstellen, welches Smart City Services aktuell angeboten werden (können). Hier wäre es von Vorteil z. B. die Attribute Umsetzbarkeit, Kosten usw. mit aufzunehmen
  • Die App-Landschaft ist zu fragmentiert
    Hier wäre es von Vorteil sich künftig auf eine App zu konzentrieren und auch weitere darauf aufzubauen.
  • Einbindung Dritter in die kommunale Digitalisierung
    Z. B. sind bei anderen Städten die jeweiligen Stadtwerke deutlich mehr in die Digitalisierung der Kommune eingebunden
  • Projektentwicklung im engen Austausch mit den jeweiligen Parteien
    Bei verschiedenen Projekten könnte man Vertreter aus den Parteien miteinbinden um diese breiter voranbringen zu können.

Schülerworkshops

Es wurden wieder verschiedene 90-minütige Workshops durchgeführt. Dieses Mal mit der M9 der Jörg-Lederer-Schule sowie an der Sophie-La-Roche-Realschule an der kompletten achten Jahrgangsstufe.

Der Aufbau war wie die letzten Workshops: Es wurden allgemeine Digital-Themen abgefragt und die Schüler konnten über Mentimeter im Kollektiv zu den jeweiligen Themen Punkte einbringen oder abstimmen.

Der Fokus lag dieses Jahr auf Künstlicher Intelligenz sowie Soziale Medien bzw. auch der Einsatz von KI in sozialen Medien.

Nachfolgend die primären Erkenntnisse aus den Workshops. Da die beispielhaften Screenshots von der JLMS sind, können die abgebildeten Zahlen von den präsentierten abweichen, da diese über alle Workshops gerechnet sind.

  • TikTok ist mittlerweile #1 bei den Schülern, dicht gefolgt von Instagram
Abbildung 1 – Umfrage Social Networks
  • Von allen kommunalen Apps hat die Buron App mit gerade mal etwa 20% der Befragten zumindest etwas Bekanntheit
Abbildung 2 – Umfrage kommunale Apps
  • Etwa ein Drittel nutzen SocialMedia als primäre Nachrichtenquelle, Eltern mit etwa einem Viertel auf Platz 2
Abbildung 3 – Umfrage Nachrichtenquellen
  • Die Stadt Kaufbeuren erreicht die junge Generation nicht
    Hier gibt es keinen Screenshot da das Thema aus der Nachrichten Info thematisch abgeleitet und diskutiert wurde
  • Die Schüler sehen viel Potenzial bei der Digitalisierung in der Schule
Abbildung 4 – Umfrage Digitalisierung
  • Lediglich 1/3 nutzte schon einmal Künstliche Intelligenz, gerade mal 15% regelmäßig
Abbildung 5 – Umfrage KI-Nutzung
Abbildung 6 – Umfrage bisherige KI-Nutzung

Kleine Anmerkung zu dem Bild: Ich fütterte eine KI mit Informationen aus Kaufbeuren um ein Bild erstellen zu lassen. Eigentlich ist alles korrekt: Eine Mittelstadt im Alpenvorland mit einem mittelalterlichen Kern in der Mitte und anderen Faktoren. Die KI hat soweit alles umgesetzt und trotzdem war am Ende nicht richtig. Dieses Bild wurde als ein Beispiel genutzt wie man mit KI umgehen und was dabei schief laufen kann. 

  • KI Nutzung bei den Lehrkräften sieht noch schlechter aus. Es gibt nur wenige Lichtblicke bei Lehrkräften

Die nachfolgende Umfrage wurde dann zu der jeweiligen Diskussion mit o.g. Erkenntnis geführt. 

Abbildung 7 – Umfrge KI in der Schule
  • Es gibt bei den Schülern wenig Wissen bezüglich des Umgangs / Erkennung von Fake-News und KI Manipulationen

Die Diskussionen wurden jeweils aus Beispielbildern in den Workshops abgeleitet.

Externer Smart City Workshop mit Urban Digital

Teilnahme auf Nachfrage von Dimitri Ravin (Gründer Urban Digital) an einem Workshop zum Thema „kommunale IoT-Projekte bewerten“. Dieser bestand im Wesentlichen aus zwei Teilen:

  • Persönliches Interview woraus ein Kriterienkatalog entstand
Abbildung 8 – Kriterien aus Interview
  • Diskussionsrunde / Workshop

  • Hier nahmen teil:
    • Katharina Schneider, IoT- und Smart-City-Beraterin
    • Matthias Frey, CDO Stadt Verl
      Dr. Dominik Noroschat, Leiter „Smart Cities“ Stadt Hagen
    • Benita Görtz, CDO Stadt Wülfrath
    • Sonja Gröntgen, CDO Landkreis Mayen-Koblenz
    • Dimitri Ravin, Gründer Urban Digital
    • Alexander Uhrle

Erkenntnisse aus dem Workshop (veröffentlicht auf urban-digital.de):

  • Um den langen Kriterienkatalog zielgruppengerechter aufbereiten und nutzbar zu machen, wäre eine Aufteilung in fachliche und technische Perspektiven hilfreich 
  • Ein entscheidender zu ergänzender Aspekt wäre die Frage, ob für die Umsetzung des kommunalen IoT-Projekts auch Fördermittel zur Verfügung stehen oder nicht
  • Der Kriterienkatalog punktet mit seiner Ganzheitlichkeit, aber ist dadurch entsprechend umfangreich und könnte in seiner Gänze einzelne Stakeholder, insb. in konsultierten Fachabteilungen überfordern 
  • Zielführender wäre es vermutlich, wenn das Smart-City-Team mit den einzelnen Stakeholdern Fokusinterviews durchführt und mit den daraus gewonnenen Informationen den Kriterienkatalog intern befüllt und einzelne Aspekte stärker gewichtet 
  • IoT-Projekte von kleineren Kommunen sind wirtschaftlich oft nicht tragfähig und deshalb sind interkommunale Kooperationen wichtig. Diese generieren wiederum Abstimmungsbedarf und erfordern ein einheitliches Zielbild.

Verschiedene Austausche

  • Teilnahme am Gigabit-Tag 2024 in Regensburg u.a. mit Staatsminister der Finanzen und für Heimat Albert Füracker (CSU)
Abbildung 9 – Podiumsdiskussion Gigabit-Tag
  • Austausch mit Jakob-Brucker-Gymnasium als Vorbereitung für Workshops zur digitalen Bildung 2025 
  • Austausch mit Horst Thieme, Leiter Smart City Geschäftsstelle Augsburg | Urban Innovation

Empfehlungen / Wünsche

  • Entwicklung einer Digitalstrategie der Stadt (Nordstern)
    Wo möchte die Stadt Kaufbeuren hin, was sind ihre Ziele, wie möchte sie die Thematik kommunizieren? Hierbei sollte eine Strategie mit Nordstern entwickelt werden. Von einem Nordstern spricht man, da dieser die Orientierung gibt, wohin man sich bewegen möchte, mit dem Hintergrund, dass zwar klar ist, dass dieser nicht zu erreichen ist, die Richtung aber die richtige ist. 
    Beispiel Kempten: https://www.kempten.de/epaper/epaper-Smart_City_Strategie_Kemp/

  • Einrichtung eines Digitalportals mit gesammelten Informationen zu z. B. Smart City
    Ein Portal für Bürgerinnen und Bürger, Angestellte und Touristen mit allen essentiellen Informationen. Beispiel Kempten: https://smartes.kempten.de/index.html
  • Workshop mit Bürger*innen
    Der Smart City Workshop hat bereits spannende Erkenntnisse gebracht, daher wäre es der nächste Schritt, diese mit den Bürgerinnen und Bürgern zu teilen bzw. diese als Basis für eine Diskussion mit diesen zu nutzen. Ich würde mir hier einen offiziellen Workshop mit Vertretern verschiedener Gruppierungen (z. B. Schülern, Senioren, Unternehmern) wünschen, um deren Meinungen und Anregungen abzuholen und diese in weitere Planungen einfließen zu lassen. 

  • Entwicklung einer Kommunikationsstrategie für Jugendliche & junge Erwachsene
    Die Stadt Kaufbeuren erreicht bekanntlich die junge Generation nicht. Hierbei ist es wichtig ein Konzept zu entwickeln wie diese künftig besser abgeholt wird. Die Anzahl der Teilnehmer beim Jugendforum sind hierfür ein gutes Beispiel. 
    Es gab bereits zu der Thematik zwei Online-Meetings mit dem Stadtjugendring und den Köpfen hinter den Insta-Seiten Buronpictures und allgaeugaudi, diese verliefen aber leider im Sand

  • Ausbau der Social Media Aktivitäten
    Generell befindet man sich auf einen guten Weg, dennoch ist in Kaufbeuren noch sehr viel Potenzial. Das Format „Kaufbeuren stellt sich vor“ ist zwar erfrischend und ein besonders positives Beispiel, jedoch ist die Zielgruppe eher innerhalb der Kaufbeurer Stadtgrenze zu sehen. Touristische Aktivitäten auf Social Media sind kaum wahrnehmbar wodurch sehr viel Potenzial, gerade auch in Kombination mit dem Handlungprogramm „Kaufbeuren packt an“ verschenkt wird. 

  • Einrichtung eines Digital Services Jams
    (Diese Idee wurde kürzlich bereits Kaufbeuren aktiv vorgestellt) 
    Der Digital Services Jam ist eine Nürnberger Veranstaltung die gemeinnützigen Vereinen bei ihren digitalen Projekten durch Kompetenzsspenderinnen  und -spendern unterstützt. 
    Auch aus meinen persönlichen Ehrenämtern weiß ich, dass Digitalisierung bei vielen Organisationen ein großes Problem darstellt. Eine Veranstaltung wie der DSJ bringt digitale Experten mit den Organisationen zusammen um bei expliziten Problem wie z. B. eine Netzwerkeinrichtung, Aufbau digitaler Strukturen etc. zu unterstützen. Organisationen melden hier ihre Themen und Helfer können sich auf diese „einbuchen“. 
    Mehr Infos inkl. einer Projektübersicht: https://www.iska-nuernberg.de/tueren-oeffnen/digitalservicejam.html

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Karriere Panorama

Kaufbeurer Startup itletics im Finale der Allgäuer Gründerbühne 2024

itletics sichert sich einen Platz unter den Top 5 der Allgäuer Gründerbühne

Zum ersten Mal in der Geschichte der Allgäuer Gründerbühne hat es ein Startup aus Kaufbeuren ins Finale geschafft. Das Unternehmen itletics, spezialisiert auf die digitale Verwaltung von Hockeysportarten, gehört zu den besten fünf Startups der Region und wird am 18. November 2024 in der Kemptener BigBox um den Sieg pitchen.

Der Weg ins Finale: Die besten Startups der Region

Die Allgäuer Gründerbühne, die 2024 bereits in ihrer elften Auflage stattfindet, bot Startups aus der Region die Möglichkeit, sich bis zum 31. August mit einem Bewerbungsvideo zu präsentieren. Nach der Vorauswahl durch eine Jury, bei der die besten zehn Startups ausgewählt wurden, stellten sich diese im Halbfinale den Sponsoren bei Allgäu Digital. Fünf Startups konnten sich nach intensiven Diskussionen durchsetzen: cause Health (Haar), Speedletix (Memmingen), autarkize (Pfronten), Vinkona Solutions (Kempten) und itletics aus Kaufbeuren.

itletics: Die Zukunft der Hockeyverwaltung

Das Startup itletics überzeugt durch eine innovative App, die von Alexander Uhrle zusammen mit Pascal Hübner, Stefan Müller und Jürgen Gührer entwickelt wurde. Die App ermöglicht eine einfache und effiziente Verwaltung von Turnieren, Ligen und Mannschaften, insbesondere für Hockeysportarten wie Eishockey und Inlinehockey. Aktuell wird zudem eine KI getestet, die Planungen noch weiter erleichtern soll.

Durch die flexible Datenbankarchitektur kann die App auch auf andere Sportarten angepasst werden. Sie unterstützt derzeit Deutsch und Englisch, doch weitere Sprachen lassen sich problemlos ergänzen. Ein weiterer Pluspunkt: Alle Daten werden ausschließlich in Deutschland gehostet, was einen hohen Datenschutzstandard gewährleistet.

Diese Vorteile überzeugten nicht nur die Jury der Gründerbühne, sondern auch Kunden wie den Deutschen Rollsport- und Inlineverband, der 2025 bereits in die zweite Saison mit itletics geht, sowie den Veranstalter des weltweit größten Eishockey-Hobbyturniers.

Regionale Präsenz und soziale Verantwortung

Lokal ist itletics den Fans des ESV Kaufbeuren bekannt: Seit dieser Saison läuft ein Spot des Startups während der Powerbreaks. Außerdem engagiert sich itletics für den gemeinnützigen Verein Hockey for Hope und ist als Trikotsponsor im Schwabencup vertreten.

Das Finale in der Kemptener BigBox

Das Finale der Allgäuer Gründerbühne 2024 findet am 18. November in der Kemptener BigBox statt. Jury und Publikum entscheiden gemeinsam, wer die Preise im Gesamtwert von 12.000 Euro gewinnt. Bekannte frühere Teilnehmer des Wettbewerbs sind unter anderem der Ladestationenhersteller Numbat und Allgäuer Hofmilch.

Wer live dabei sein möchte, kann noch Karten über Eventbrite erwerben. Es wird spannend zu sehen, ob itletics den ersten Sieg für ein Startup aus Kaufbeuren bei der Gründerbühne erringen kann.

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Wie tickt unsere Jugend? Erkenntnisse aus Workshops zu Sozialen Netzwerken und KI. Die neue Kolumne von Alex Uhrle

Digitale Medien, Künstliche Intelligenz und Nachrichtenkonsum: Soziale Netzwerke dominieren, aber bei kommunalen Apps und KI-Kompetenzen besteht Aufholbedarf

Wie tickt eigentlich unsere Jugend? Nutzen sie bereits KI und wie erreicht man sie als Stadt am besten? Diese und andere Fragen sind der Grund für meine regelmäßigen Workshops mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen. Durchgeführt wurden diese bisher (teilweise mehrfach) an der Jörg-Lederer-Mittelschule, am Jakob-Brucker-Gymnasium, an der Sophie-La-Roche-Realschule und an der BOS Kaufbeuren. Im Rahmen der Workshops sprachen wir über den digitalen Alltag, Medienkonsum und künstlicher Intelligenz. Gerade aus dem Bereich der Wirtschaft kann ich hier für den einen oder anderen Schüler manch interessante Information geben, z. B. wie KI dort eingesetzt wird. Wie es bei einem Workshop ist, ist das Ganze nicht einseitig, sondern der Input von den Schülerinnen und Schülern ist genauso wichtig. Hierzu gab es immer wieder verschiedene Fragen, auf welche sie über ihr Smartphone anonym die Antworten liefern konnten. Dies kam besonders gut an und es wurden immer viele Antworten geliefert.
Was sind aber die Erkenntnisse aus den Workshops?

Bei den sozialen Netzwerken ist TikTok mittlerweile die #1, welches Instagram knapp vom Thron stieß. Sehr weit dahinter finden sich u.a. Facebook, aber auch X (ehem. Twitter) oder Reddit.

Deutlich weniger verbreitet, aber nachvollziehbar, sind die kommunalen Apps: Etwa ein Drittel der Schüler*innen kennen die Buron-App, wobei der Kreis der aktiven Nutzer natürlich geringer ist. Die Abfall-App ist nochmal mit 10% deutlich weniger verbreitet, was bei der Altersgruppe durchaus verständlich ist. Die Störmelder App kennen etwa 5%, während andere Apps wie z. B. TabRace gänzlich unbekannt sind.

Bei der Digitalisierung im schulischen (3,6), kommunalen (7,1) und privaten Umfeld sehen die Schülerinnen und Schüler deutliches Potenzial. Im privaten Bereich ist man mit 8,2 Punkten von maximal 10 natürlich am zufriedensten.

Die größten Diskussionen gab es zum Thema Künstlicher Intelligenz: Ein Drittel hat KI noch nie genutzt, während lediglich ein Fünftel ChatGPT, Copilot & Co regelmäßig z. B. für Hausaufgaben und Präsentationen nutzen. Die eigenen KI-Kompetenzen aber auch die der Lehrkräfte werden hier auf mittelmäßig eingeschätzt, wobei hier bereits manche Lehrkraft als positives Beispiel genannt wurde. Man sprach beim Workshop nicht nur über Chancen, sondern auch über Risiken, welche durch die KI entstehen. Der Tenor, auch bei den Lehrkräften, war jedoch, dass man sich zumindest mit der Thematik KI aktiv auseinandersetzen sollte. Hierbei wies beim Workshop an der Jörg-Lederer-Mittelschule Rektor Christian Gebauer auf einen Beschluss der „Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK/Bonn) der Kultusministerkonferenz“ hin, dass KI künftig ab der achten Klasse aktiv zum Unterricht dazu gehören soll.

Abschließend sprach ich mit den Schülerinnen und Schülern noch über die Nachrichtenquellen: 40% der Schülerinnen und Schüler nutzen primär Social Media als Nachrichtenquelle, auf Platz 2 die Eltern mit gerade einmal 27%. Hier wies ich mit konkreten Beispielen auf die Gefahren durch Soziale Netzwerke als Nachrichtenquelle hin und auf was man dabei achten muss, gerade bei der enormen Quantität an Falschmeldungen sowie dem Einsatz von KI für gänzlich falsche oder verfälschte Bilder und Videos. Dies führte zu mancher Diskussion aber auch Beispiele seitens der Schüler oder auch Lehrkräften. Zudem ist die Erreichbarkeit ein ganz großes Thema: Wie erreiche ich als Kommune die Schülerinnen und Schüler, sei es für sie relevante Nachrichten oder aber auch für Veranstaltungen wie z. B. dem Jugendforum? Eine klare Antwort hierauf gibt es leider nicht. Es benötigt hier in meinen Augen ein umfassendes Kommunikationskonzept.

Die Workshops werden unregelmäßig durchgeführt. Sollte eine Schule Interesse haben, dass ich dort einen Workshop durchführe, kann man sich gerne über stadtrat@uhrle.com melden.

Euer
Alex Uhrle

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Erfolgreicher Start der Buron Blade Night in Kaufbeuren: Bewegung und Spaß für den guten Zweck

Sonnenschein und über 100 Teilnehmende: 1.640 € für Bedürftige bei der ersten Buron Blade Night gesammelt

Nach mehreren regenreichen Tagen kam pünktlich zur ersten Ausgabe der Buron Blade Night die Sonne raus, womit die veranstaltenden Organisationen, Hockey for Hope und der Rotary Club Kaufbeuren-Ostallgäu nicht groß rechneten, gab es in den Tagen zuvor noch Diskussionen, ob man nicht gleich verschieben sollte. Die Entscheidung, es am geplanten Datum durchzuziehen war somit gold- bzw. sonnenrichtig. Über einhundert Mitlaufende versammelten sich auf dem Tänzelfestplatz Kaufbeuren um sich zu bewegen und dabei etwas Gutes zu tun. Die Mehrheit waren auf Inlineskates, jedoch war man auch mit dem Fahrrad, auf Rollschuhen oder im Fahrradanhänger unterwegs. Egal was man wählte: Der Spaß vereinte alle, denn wann bekam man zuletzt die Chance, auf den Straßen Kaufbeurens mit musikalischer Unterstützung unterwegs zu sein?

Die Polizeiinspektion Kaufbeuren sicherte mit Autos und Fahrrädern den Zug ab. Unterstützung erhielten sie hier von den Helfern und Veranstaltern der Blade Nights München und Innsbruck unter der Führung von Olaf Uhlig, welche extra für das Event aus München anreisten und denen man die langjährige Erfahrung solcher Veranstaltungen, wie schnell Straßen gesperrt, gesichert und wieder freigegeben wurde, anmerkte. Sie erwiesen sich als enorme Hilfe bei der ersten Durchführung. Der Tross, angeführt von einem 40-Tonnen-Elektro-LKW der Spedition Ansorge, auf welchem sich auch die Musikanlage und DJ Feliksen befand, ging vom Tänzelfestplatz über die Buronstraße auf die Mindelheimer Straße und von der Josef-Landes-Straße auf der Neugablonzer Straße zurück zum Start.

Die erste Buron Blade Night in Kaufbeuren. Fotos: Buronpictures

Da es keinerlei Zusammenstöße oder aber auch andere Vorfälle gab, waren am Ende auch Polizei und der Rettungsdienst des Roten Kreuzes, welcher am Ende fuhr, sehr zufrieden. Unterm Strich war es eine sehr gelungene Veranstaltung. Einziger Wehrmutstropfen für Ideengeber und Hauptorganisator Alexander Uhrle war, dass sich nicht noch mehr Teilnehmer*innen einfanden. Aufgrund des enorm positiven Zuspruchs am Ende der Veranstaltung, dürfte einer erneuten Ausgabe der Buron Blade Night im kommenden Jahr nichts im Wege stehen. Auch Olaf Uhlig, welcher kurz in Kaufbeuren lebte, bewertete die erste Ausgabe der Buron Blade Night äußerst positiv: „Das war Kaufbeuren aus einer ganz neuen Perspektive. Perfekt organisiert, tolle Stimmung und schöne Strecke. Gerne sind wir nächstes Mal wieder dabei.“

„Die diesjährige Blade Night betrachten wir mehr als einen Testlauf ob das Konzept in Kaufbeuren funktioniert. Für die Nächste wollen wir aus der Diesjährigen lernen und haben dann auch hoffentlich einen längeren Zug und können um so mehr Geld für Bedürftige sammeln“ so Uhrle. Bei der Folgeveranstaltung soll auch die Idee der Abschlussparty nochmal aufgegriffen werden, welche dieses Jahr primär an den Gema-Gebühren scheiterte.

Die Veranstalter riefen auf, kostümiert zu erscheinen, welcher mehrere Teilnehmer*innen folgten. Hierbei gab es auch einen Preis für das beste Kostüm, welches Andreas und seine Tochter Lilly gewannen. Sie kamen im Kostüm der Maximilian Trommler inkl. Fahne, was ihnen als Preis zwei Sitzplatzkarten für ein Heimspiel des ESV Kaufbeuren einbrachte.

Am Ende konnten 1.640€ für Bedürftige „erlaufen“ werden – ein großer Erfolg für die erste Ausgabe der Buron Blade Night.

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1.600€ Spende für den Förderverein der Josef-Landes-Schule

Unterstützung verschiedener Schülerprojekte im Rahmen der Pausenhofgestaltung

Strahlende Kinder- und Lehreraugen gab es bei der symbolischen Übergabe eines Spendenschecks in Höhe von 1.600€ an den Förderverein der Josef-Landes-Schule in Kaufbeuren.

Das Geld fließt in verschiedene Schülerprojekte im Rahmen der Pausenhofgestaltung. Zusammen mit den Schüler*innen sollen im Zuge der Projekte z. B. Fahrradüberdachungen gebaut oder das Sitzatrium erneuert bzw. restauriert werden.

Lehrkraft und 2. Vorstand des Fördervereins Christian Scheidl: „Wir freuen uns sehr dass Hockey for Hope uns bei unseren Projekten unterstützt“.

Dazu der 1. Vorsitzende von Hockey for Hope Alexander Uhrle: „Bedürftige Kinder und Jugendliche gibt es vielschichtig, dies kann ein Kinderheim in Afrika sein, aber natürlich auch ein lokales Projekt. Wichtig ist, dass es Kindern zugutekommt“.

Neben der Josef-Landes-Schule hat Hockey for Hope auch schon die Agnes-Wyssach-Schule aus Kempten, welche wie die JLS, ein sonderpädagogisches Förderzentrum ist, unterstützt.

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Kolumne

Alex Uhrle neuer Kolumnist: „Künstliche Intelligenz nicht relevant für das Ostallgäu?“

Alexander Uhrle ist neuer Kolumnist von Wir sind Kaufbeuren. Hier die erste Ausgabe mit dem Titel: Künstliche Intelligenz nicht relevant für das Ostallgäu?

Anfang Juli stellte Referent Andreas Bauer das Ergebnis der Unternehmensbefragung 2024 der Wirtschaftsregion Ostallgäu-Kaufbeuren im Verwaltungs-, Finanz- und Stiftungsausschusses der Stadt Kaufbeuren vor. Zwischen Februar und April 2024 wurden 1.168 Betriebe im Landkreis Ostallgäu und 306 Betriebe in der Stadt Kaufbeuren aus sämtlichen Branchen angefragt, wobei knapp 23% der Betriebe die Fragebögen ausfüllten. Man kann hier somit durchaus von einer repräsentativen Umfrage sprechen. Hierbei ging es beispielsweise um Standortzufriedenheit, Fachkräftesicherung, Nachhaltigkeit, Anforderungen der Wirtschaft, aber auch um Digitalisierung. Besonders auffällig an den Rückläufen war, dass die Hälfte der antwortenden Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe waren, welches an der Ostallgäuer Gesamtwirtschaft im Gesamten etwa 25% ausmacht.

Unter den vielen Bereichen gab es einen auf die Zukunft ausgerichteten: „Entwicklungspläne der Betriebe bis 2027“. Dabei fiel mir besonders ein Punkt auf „Einsatz künstlicher Intelligenz (KI)“ mit 34,9%. Also lediglich 34,9% der Betriebe wollen sich bis 2027 mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen, sprich 65%, also zwei Drittel wollen das NICHT. Das hat mich mit meinem Background doch etwas schockiert.

Wir reden hier nicht über eine Zukunftstechnologie wie Quantum Computing, sondern über eine, welche bereits voll in der Gegenwart angekommen ist. Sie befindet sich zwar, wie vieles, weiter in der Entwicklung, ihr Potenzial ist aber bereits voll nutzbar. Und das für nahezu jeden Wirtschaftszweig. Hierbei geht es nicht um das Erstellen von lustigen Bildchen, kleinen Liedern oder eine Gute-Nacht-Geschichte für die Kinder. KI kann die Produktivität stark erhöhen und auch zum Wettbewerbsvorteil werden, wenn man sie richtig nutzt. Ich arbeite für einen der größten Automobilzulieferer der Welt, welcher u.a. auch eine Sondermaschinenbausparte hat und ein wichtiger Teilelieferant für die weltweite Energiewende ist – der Schaeffler AG. Mit der Übernahme von Vitesco Technologies zum 01.10. haben wir künftig etwa 125.000 Angestellte. Künstliche Intelligenz ist ein enorm wichtiges Thema für uns alle und die Breite ist enorm. Das fängt vom eigenen ChatBot an, den man selbst einfach trainieren kann, um z. B. Tätigkeiten des Alltags zu beschleunigen, in dem Inhalte durch die KI, wie für Präsentationen, generiert werden können. Auf der anderen Seite kommt KI aber auch in der Produktion zum Einsatz, in dem der Output von Sensoren durch KI viel besser analysiert werden kann, als es je ein Mensch machen könnte. Aber auch in der Produktentwicklung ist sie ein großes Thema.
Natürlich ist Schaeffler ein Weltkonzern mit anderen Möglichkeiten als ein mittelständisches Unternehmen, aber KI kann überall zum Einsatz kommen. Ein Kaufbeurer Schuldirektor lässt sich beispielsweise seine Emails mit KI schreiben um einfach mehr Zeit für essentiellere Dinge zu haben.

Jedes Unternehmen hat seine KI-UseCases, sie sind auch so individuell wie das Unternehmen selbst. Aber wie soll man herausfinden, wie die künstliche Intelligenz ein Unternehmen weiterbringen kann, wenn man sich in den nächsten drei Jahren nicht einmal damit beschäftigen möchte? Die Konkurrenz wird es vermutlich, denn laut einer Umfrage von INNOFACT im Auftrag der msg Gruppe im Jahr 2023 zeigt, dass bereits 82,1% der befragten Unternehmen generative KI zumindest experimentell einsetzen und 80,3% möchten KI sogar noch intensiver nutzen [1]. Und generative KI ist nur ein Teil des KI-Spektrums.

Warum möchten sich zwei Drittel der Ostallgäuer Unternehmen nicht mit Künstlicher Intelligenz beschäftigen? Ich kann es leider nicht sagen, freue mich aber gerne über Erklärungen.

Zum Kolumnisten Alexander Uhrle

Alexander Uhrle ist seit 2019 im Kaufbeurer Stadtrat, seit 2020 „Beauftragter Digitale Stadt“ des Stadtrates. Geboren 1983 in Kaufbeuren, ist er derzeit als Enterprise Architect in der CEO Function „Stratetic Digitalization“ beim Weltkonzern Schaeffler AG tätig. Zuvor war er leitender Enterprise Architect beim Logistiker DACHSER, Global Head of Infrastructure beim Laborkonzern Synlab und als weltweit tätiger IT-Unternehmensberater für den französischen Orange-Konzern tätig. Berufliche Kernthemen sind für Uhrle u.a. Digitalstrategien, Geschäftsarchitekturen, Künstliche Intelligenz und Quantum Computing. 2021 gründete er das Softwareunternehmen itletics UG. Weitere Infos finden sich auf www.uhrle.com.