Polizei bittet um Hinweise
KAUFBEUREN-NEUGABLONZ – Dreiste Betrüger haben am Dienstag, den 6. Mai 2025, in Kaufbeuren-Neugablonz eine 88-jährige Frau mit einem sogenannten Schockanruf um Wertgegenstände im mittleren fünfstelligen Bereich gebracht. Die Täter gaben sich am Telefon als Justizbeamte aus und überzeugten die Seniorin, dass ihr Sohn einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und nur durch eine hohe Kaution einer Untersuchungshaft entgehen könne.
Verängstigt und überrumpelt übergab die Frau am Nachmittag zwischen 16 und 17 Uhr im Bereich des Friedhofs Neugablonz (Fichtenweg) Gold an eine bislang unbekannte Frau, die sich als Gerichtsbote ausgab. Erst am Folgetag vertraute sich die Seniorin ihrer Familie an, woraufhin die Polizei eingeschaltet wurde. Die Kriminalpolizei Kaufbeuren hat die Ermittlungen übernommen.
Polizei bittet um Hinweise
Die Polizei fragt: Wer hat am Dienstag im genannten Zeitraum verdächtige Beobachtungen im Bereich des Friedhofs gemacht? Insbesondere wird nach einer dunkelhaarigen Frau mit Mantel gesucht, die mit der Tat in Verbindung stehen könnte.
Hinweise nimmt die Polizei Kaufbeuren unter Tel. 08341 / 933 – 0 entgegen.
Dramatische Betrugszahlen
Callcenterbetrug, wie in diesem Fall, ist in der Region kein Einzelfall: Im vergangenen Jahr registrierte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West rund 780 solcher Fälle – in 40 Fällen waren die Täter erfolgreich und erbeuteten über 1,8 Millionen Euro. Im laufenden Jahr sind es bereits 340 gemeldete Taten, mit 20 Erfolgen und einem Gesamtschaden von rund 940.000 Euro.
Präventionstipps der Kripo
- Seien Sie misstrauisch bei unerwarteten Anrufen vermeintlicher Verwandter oder Amtspersonen.
- Geben Sie keine Informationen zu Ihren finanziellen oder familiären Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen – echte Behörden verlangen keine Kautionen am Telefon.
- Sprechen Sie im Zweifel mit Familienangehörigen oder Vertrauten.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Fremde!
Bitte informieren Sie auch Ihre älteren Angehörigen, Nachbarn und Bekannten über diese Betrugsmasche.