Mammografie-Screening als wichtiger Baustein der Früherkennung
Zum Brustkrebsmonat Oktober klärt Bodil Ipsen über aktuelle Möglichkeiten des Mammografie-Screenings und moderne Therapiemöglichkeiten auf.
„Wird der Tumor frühzeitig entdeckt, liegt bei den meisten Patientinnen die Heilungschance bei über 90 Prozent“, betont Ipsen, die das Kaufbeurer Brustkrebszentrum leitet. „Das Mammografie-Screening ist dafür ein wichtiger Baustein.“ Natürlich könne eine Mammografie nicht die Entstehung von Brustkrebs verhindern, aber sie ermöglicht eben diese frühzeitige Erkennung.
„Brustkrebs, auch im frühen Stadium muss mit einer Operation, häufig auch mit einer Bestrahlung und einer Hormonentzugstherapie behandelt werden“, so die leitende Oberärztin am Klinikum Kaufbeuren weiter. Gegebenenfalls müsse auch eine Chemotherapie durchgeführt werden oder eine so genannte zielgerichtete Therapie. Dabei kommen laut Ipsen therapeutisch wirksame Proteine zum Einsatz, die durch biotechnologische Prozesse mit Hilfe von lebenden Zellen gewonnen werden
„Meist ist bei einer frühen Diagnose weniger Therapie vonnöten, um eine Heilung zu erreichen“, fährt Ipsen fort und zieht als Beispiel eine brusterhaltender Operation heran, die bei einem frühen Erkennen häufig ausreicht – im Gegensatz zur Entfernung der gesamten Brustdrüse bei weiter fortgeschrittener Erkrankung.
„Uns ist es zu jedem Zeitpunkt der Behandlung wichtig, dass wir die Patientinnen umfassend aufklären und ihnen die unterschiedlichen Therapieformen mit ihren Vor- und Nachteilen darlegen“, erklärt Ipsen. „Wir bieten eine ganzheitliche und persönliche Betreuung für die betroffenen Frauen in dieser für sie schwierigen Zeit.“
Aktualisierte Screening-Empfehlungen
Seit Juli dieses Jahres ist das Mammografie-Screening auch für Frauen zwischen 70 und 75 Jahren möglich. Bisher konnten nur Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre ein Screening durchführen lassen. „Wir können die regelmäßige Teilnahme am Früherkennungsprogramm nur wärmstens empfehlen“, empfiehlt die Senologin. „Statistisch betrachtet bewahrt das Mammographie-Programm etwa zwei bis sechs von 1.000 Frauen vor dem Tod durch Brustkrebs.“