Vorstellung des Programms und Live-Ops am Tag der offenen Tür
Erste Schritte und Bewegungen schon wenige Stunden nach dem Gelenkersatz: das ist durch das neue Rapid Recovery Programm möglich, das im Endoprothetikzentrum Kaufbeuren seit diesem Jahr angeboten wird.
„Wir freuen uns, unseren Patientinnen und Patienten mit diesem neuen Programm die Möglichkeit zu geben, sich schneller und dabei entspannter von dem Eingriff zu erholen“, betont Dr. Wolfgang Schnitzler. Der Chefarzt für Unfallchirurgie und orthopädische Chirurgie am Klinikum Kaufbeuren hebt hervor, dass es gerade beim Ersatz einer Hüfte oder eines Knies wichtig ist, das Gelenk schnell wieder zu aktivieren. „Durch eine gezielte Maßnahmen ist das betroffene Gelenk häufig bereits innerhalb der ersten Tage wieder so stabil, dass die meisten alltäglichen Bewegungen wieder weitestgehend schmerzfrei absolviert werden können“, verweist Schnitzler auf viele medizinische Studien, die diesen Zusammenhang eindeutig bestätigt haben.
Das Rapid Recovery Programm sieht eine ganzheitliche Betreuung der Patientin oder des Patienten vor, die bereits vor der Operation beginnt. „Um bestmöglich vorbereitet zu sein, informieren wir in einer Sprechstunde und einem weiteren Termin vor dem Eingriff umfassend über alle relevanten Aspekte der OP“, erklärt der Leiter des Endoprothetikzentrums. „Gerade im so genannten Patientenseminar gehen wir unter anderem sehr konkret auf die Situation nach dem Eingriff ein.“ Laut Schnitzler trainieren die Patientinnen und Patienten dort mit dem Team der Physiotherapie unter anderem das Gehen mit Gehhilfen und wichtige Übungen, die nach der OP regelmäßig absolviert werden.
„Natürlich gehen wir hier auch auf alle Fragen und Sorgen ein, die rund um den Eingriff vorhanden sind“, so der Chefarzt weiter. „Ziel ist es, dass unsere Patientinnen und Patienten dadurch angstfrei und sicher in die Operation gehen können.“ Wobei das gehen wörtlich gemeint ist, wie Schnitzler ausführt. „Unsere Patienten laufen nach Möglichkeit eigenständig zur Operationsschleuse“, stellt der Chirurg klar. Der Eingriff soll die Aktivität des Körpers nur so kurz wie möglich unterbrechen, führt Schnitzler aus.
„Die Operation selbst führen wir ohnehin seit vielen Jahren ausschließlich minimalinvasiv durch“, so der Chefarzt. „Dadurch reduzieren wir die Verletzungen, die ein Eingriff immer mit sich bringt, auf ein absolutes Minimum.“ Diese Vorgehensweise ist laut Schnitzler im Endoprothetikzentrum Kaufbeuren bewährte Routine.
Neu hingegen ist auch die Möglichkeit einer Begleitung am Smartphone mittels einer App, die von den Patientinnen und Patienten begleitend genutzt werden kann. Sie stellt umfangreiche Informationen zur Verfügung und hilft den Patientinnen und Patienten, jederzeit eigenständig die Heilung gesteuert und informiert voranzutreiben. Nach der OP gehe es dann darum, das Gelenk schnell wieder zu mobilisieren, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und Komplikationen zu verhindern, stellt Schnitzler das Programm weiter vor. „Einige Stunden nach der Operation können Patientinnen und Patienten schon wieder Ihre eigene Kleidung tragen, normal essen, aufstehen und erste Schritte gehen – sowie Übungen unter Anleitung durchführen.“
Vorstellung des Programms und Live-Ops am Tag der offenen Tür
Natürlich sei das Programm nur ein Angebot des Endoprothetikzentrums, so Schnitzler. „Wir verpflichten niemanden, daran teilzunehmen – niemand muss Angst haben, überfordert zu werden“, verspricht der Chefarzt. „Darüber hinaus geht natürlich das gesamte Team, bestehend aus den Pflegekräften, Therapeuten und Ärzten, stets auf die Wünsche des Patienten oder der Patientin ein.“ Es kann die Intensität der Übungen laut Schnitzler jederzeit angepasst werden.
Interessierte können sich am Tag der offenen Tür des Klinikums Kaufbeuren selbst vom Rapid Recovery Programm überzeugen. Neben mehreren Live-OPs am Modell stellt das Endoprothetikzentrum Kaufbeuren dort am 15. Februar 2025 den zum Programm gehörigen Aktivitätspfad vor und zeigt Besucherinnen und Besuchern die unterschiedlichen Übungen, die Patientinnen und Patienten wieder zügig aktiv am Leben teilhaben lassen. Auch wird dort die App vorgestellt, mit deren Hilfe die Patientinnen und Patienten selbstständig ihre Vorbereitung und den Heilungsprozess unterstützen können.