Ehemalige Schüler besuchen Schraderschule. „Weisch no, wer nebe dir gsesse isch? Wie hoat denn unsere Lehrerin g`heiße? Kasch di no an die Schulspeisung auf`m Schulhof erinnere?…Es wurd eine besondere Schulspeisung mit Kaffee und Butterbrez`ge
„Herr Reglin zeig uns doch mal unsere alte Schule“, so könnte es geklungen haben, als die ehemaligen Schüler der Schraderschule in Kaufbeuren den heutigen Schulleiter begrüßten. Schulleiter Gerald Reglin hatte von den regelmäßigen Klassentreffen, Unternehmungen und Stammtischen der ehemaligen Schraderschul-Schüler des Jahrganges 1941/42 gehört und sich gesagt: „die muss ich mal zu einem Treffen in ihrer alten Schule einladen!“ Gesagt – getan! Und so saßen kürzlich 21 Ehemalige im Konferenzraum der Schraderschule bei Kaffee und Butterbrezen zusammen und tauchten in alte Erinnerungen ein.
„Weisch no, wer nebe dir gsesse isch? Wie hoat denn unsere Lehrerin g`heiße? Kasch di no an die Schulspeisung auf`m Schulhof erinnere? Ja, des sind doch no die alte Türe vo doamals! Wann sind mir itz eigentlich eig`schult woare? Naturgemäß ergaben sich solche und ähnliche Gespräche. Die Antwort auf die letzte Frage lässt sich errechnen. Es war 1949, also vor 74 Jahren, als die Einschulung stattfand. Bis zur Mitte des vierten Jahres waren alle in der Schraderschule zusammen, dann wechselten die, nicht im Stadtgebiet wohnenden Schüler in die Beethovenschule.
Schulleiter Reglin zeigte sich erfreut, dass so viele seiner Einladung folgten und berichtete auch über den heutigen Schulalltag. Zur Zeit besuchen die Schraderschule 293 Schüler und Schülerinnen. Sie sind auf 13 Klassen aufgeteilt. Die Trennung von Mädchen und Jungen und nach Religionen gibt es heute natürlich nicht mehr. So sind auch die nebeneinander liegenden Schulhäuser heute zusammengehörend.
Die Schraderschule umfasst als Grundschule (früher hieß es Volksschule) die Klassen 1-4 und die Schulgemeinschaft besteht aus 26 Nationen und mehreren unterschiedlichen Religionen. Trotzdem – so Schulleiter Reglin – ist die Sprache kein Problem. Auch wenn ihn vielleicht der eine oder andere mal mit „Du Herr Reglin“ anspricht. „Der Lehrerberuf ist anstrengend, aber schön“, fasst Gerald Reglin die Situation zusammen. Und wenn die neue Turnhalle, die sich zur Zeit im Bau befindet, fertig ist, wird auch die 150-Jahr-Feier der Schraderschule nachgeholt.
Mit einer Spende der „Ehemaligen“ für die Schulbibliothek bedankte sich Organisator Hans Häußer bei Gerald Reglin und versicherte, dass dieser Schultag allen in angenehmer Erinnerung bleiben wird.