Am 15. März 2024 luden die Kaufbeurer Grünen zu Ihrem traditionellen Frühjahrsemfang ein
Die auf einem kleinen Bauernhof im Ostallgäu aufgewachsene Kandidatin für das Europaparlament, Andie Wörle, hielt eine flammende Rede für die Europäische Idee: „Die Europäische Union ist der schönste Ort der Welt!
Sie bezog klare Stellung zu den demokratiefeindlichen Strömungen im Allgäu, in Bayern und in Europa: „In den letzten Wochen sind Millionen in Deutschland für unsere Demokratie auf die Straße gegangen. In Memmingen, in Kempten, in München in Kaufbeuren, in großen und kleinen Orten. Das macht Mut! Jetzt müssen sich alle Demokrat*innen zusammentun und sich gemeinsam gegen die rechten Kräfte in Europa stellen.“
Ulrike Seifert und Günter Matuschak begrüßten in ihrer Funktion als Vorstandssprecher die Gäste. Seifert betonte dabei die vielen Fortschritte für Gerechtigkeit und Frieden, die durch die europäische Union möglich wurden. Alleine in Kaufbeuren leben Bürger aus über 120 Nationalitäten zusammen.
Durch den Abend moderierte die Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft Ökologie, Maria Wißmiller.
Im Rahmen einer Fragerunde erläuterten Wörle, Wißmiller und der zweite Bürgermeister Oliver Schill, was Europa für sie persönlich bedeutet. Schill und Wißmiller schätzen vor allem die Reisefreiheit und den Euro als unkomplizierte gemeinsame Währung. Wörle ist die Friedenssicherung ein großes Anliegen: „Die Europäische Union heißt für mich Freiheit. Ich bin in den 90er Jahren auf einem Allgäuer Bauernhof aufgewachsen. Als ich ein Kind war, konnten wir daher nur ein paar Tage im Jahr in den Urlaub fahren. Wir sind in die europäischen Nachbarländer wie Italien, Österreich, Tschechien, Frankreich gefahren. Und ich kann mich dabei an keine Grenzen zwischen den europäischen Ländern mehr erinnern. Meine Erinnerung ist, dass wir einfach so ohne Kontrollen über den Brenner gefahren sind und am Gardasee waren. Und auch heutzutage kann ich einfach so morgen in den Zug steigen und nach Paris fahren. Das ist für mich das Symbol von Freiheit, was die Europäische Union uns schenkt.“
Andi Wörle: „Es geht bei der Europawahl um unsere Demokratie, um Rechte von Frauen, um Rechte von Minderheiten. Und es geht um unseren Wohlstand. All das möchten die Rechtsextremen zerstören.“
Für die Europakandidatin gehört zur Friedensicherung auch eine zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik:
Andi Wörle: „Zu Sicherheit gehört auch eine wettbewerbsfähige Industrie und Wirtschaft. Und das gibt es in Europa und Bayern nur, wenn wir den Green Deal der EU weiterentwickeln. Eine starke Wirtschaft, die gibt es nur mit sauberem und billigem Strom aus Sonne und Wind.“
Sie positionierte sich auch zum Ukrainekrieg:
Andi Wörle: „Frieden und Freiheit sind nicht selbstverständlich. Die tapferen Ukrainer*innen tun gerade alles, um auch unsere Sicherheit zu schützen. Deshalb müssen wir sie auch weiterhin dauerhaft militärisch unterstützen – so lange es dauert. Wir müssen den längeren Atem als Putin haben.“
Auf dem elterlichen Bauernhof hat Wörle gelernt, dass es sich lohnt, für Ziele die einem wichtig sind, hart zu arbeiten und nie aufzugeben. Zu diesen Zielen gehört für sie auch die Weiterentwicklung der Agrarförderungen:
Andi Wörle: „Für uns Grüne ist klar: Jeder Hof zählt. Wir setzen uns ein für die kleinen und familiengeführten Bauernhöfe in Bayern. Wir wollen eine Landwirtschaft stärken, die im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Dafür müssen wir die europäische Agrarpolitik grundsätzlich auf den Kopf stellen.“
In Ihren Schlussworten freute sich Ulrike Seifert über die jüngsten Europäischen Erfolge, wie eine Europäische Mindestlohnrichtlinie und den Schutz der Frauenrechte im Rahmen der Istanbul-Konvention richtete, aber auch einen mahnenden Appell an die Besucher: „Bleibt hellhörig, verteidigt die erreichten Rechte und duldet keinen Schritt zurück.“
Wörle machte deutlich, warum ihr jede Stimme für Grün bei der Europawahl wichtig ist: „Aber eine Sache ist klar: Mit uns wird es keine Allianzen mit Rechtsaußen geben. Deswegen ist es so wichtig, am 9. Juni zur Wahl zu gehen!“
Anschließend nutzen die ca. 70 Besucher:innen die Gelegenheit zur Diskussion und anregenden Gesprächen bei Fingerfood und Getränken.