Bernhard Pohl – Mein persönlicher Wochenrückblick vom 12.09.2023

|

Image

Themen: Aiwanger und die Landtagswahl. Eine beliebte Frage: Warum soll ich Sie wählen? Meine Antwort: Überlegen Sie, was ich die letzten zehn Jahre im Landtag politisch bewegt habe, besonders für die Region. Wer das gut findet soll mir seine Stimme geben

Wahlwerbung zur Landtagswahl in Bayern 2023. Dieser Text/Flyer ist eine Veröffentlichung im Rahmen einer Wahlwerbung der Partei Freie Wähler. Für den Inhalt ist ausschließlich die Partei verantwortlich.

Auch die vergangene Woche drehte sich noch einmal um unseren stellvertretenden Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger. Die Oppositionsfraktionen hatten eine Sondersitzung des Zwischenausschusses beantragt. Dieses Gremium ersetzt im Zeitraum zwischen der letzten Plenarsitzung dieser Legislaturperiode und dem Wahltag das Landtagsplenum. Es besteht aus 51 der 205 Abgeordneten. Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender gehöre ich diesem Gremium an. Ich durfte also meine geplanten Infostände gegen eine Landtagssitzung eintauschen. Ich war auf die Sitzung gespannt, obwohl das Ergebnis vorher feststand. SPD und Grüne hatten beantragt, Hubert Aiwanger als Wirtschaftsminister zu entlassen. Die anderen Fraktionen hatten angekündigt, dem nicht zuzustimmen. Lediglich das Votum der FDP war noch offen. Sie haben sich am Ende dann ihren Ampel-Bündnispartnern angeschlossen.

Mir ging es aber mehr um die Stimmung. Die war überraschend gut. Keine Bösartigkeiten, nur ganz wenige hatten Schaum vor dem Mund. Kollegen aus Niederbayern erzählten mir, es sei seit vielen Jahren bekannt, dass es an der Schule einen Vorfall gegeben habe, ob nun mit Hubert Aiwanger oder seinem Bruder. Die Story sei alles andere als neu. Ich habe keinen getroffen, auch nicht aus der Opposition, der Söders Entscheidung, Aiwanger im Amt zu belassen, als unverständlich oder gar skandalös angesehen hätte.

Das Interesse der Medien war in dieser Woche deutlich geringer. Ich hatte allerdings ein langes und intensives Gespräch mit Timo Frasch von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Er hat einen großen Hintergrundbericht über die Freien Wähler gebracht, zu dem ich doch umfangreich beigetragen habe. Die FAZ wollte nämlich die Hintergründe der Freien Wähler beleuchten, wie sie sich von einer Wählervereinigung hin zu einer politischen Kraft entwickelt haben. Nachdem ich ein Jahrzehnt lang im Landesvorstand für unser Programm und die politischen Inhalte zuständig war, konnte ich ihn mit guten Informationen versorgen. Ich freue mich, dass die FAZ, die seit vielen Jahren Qualitätsjournalismus betreibt, auch einmal diese Seite der Freien Wähler beleuchtet.

Inzwischen haben wir bereits mehr als 50 Infostände hinter uns. Die Resonanz ist überwältigend. Noch nie gab es so viel Zustimmung und Unterstützung! Das hängt auch, aber nicht nur mit Hubert Aiwanger zusammen. Ich freue mich, dass auch meine Arbeit vor Ort wertgeschätzt wird.

Eine beliebte Frage: Warum soll ich Sie wählen?

Darauf gibt es von mir immer die gleiche Antwort: Überlegen Sie, was ich die letzten fünf Jahre oder auch die zehn Jahre zuvor im Bayerischen Landtag politisch bewegt habe, insbesondere für die Region. Wer das gut findet soll mir seine Stimme geben.

Landtagswahlen sind Persönlichkeitswahlen. Da geht es weniger um die Partei als darum, wer die Interessen der Region am professionellsten vertritt.

Es stellt sich natürlich die berechtigte Frage, warum das ausgerechnet ich sein soll und kein anderer dazu in der Lage wäre.

Vorab: Ich habe ein gesundes Selbstbewusstsein, leide aber hoffentlich nicht an Größenwahn. Ich bin weder einzigartig noch unersetzlich. Und: auch ich habe einmal als Neuling angefangen.

Dennoch habe ich ein paar Alleinstellungsmerkmale. Das Wichtigste: meine Hartnäckigkeit, manche sagen auch Penetranz.

Wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann lasse ich einfach nicht locker. Das Aus für die Bundeswehr in Kaufbeuren war beschlossenen Sache. Es gab genügend Politiker aus der Region die dazu geraten haben, sich in das unvermeidliche Schicksal zu fügen und das Beste daraus zu machen. Das kam für mich nicht in Frage!

Straßenausbaubeiträge? Die mit absoluter Mehrheit regierende CSU hat uns eine glatte Abfuhr erteilt, ehe sie ein halbes Jahr später einlenken musste. Auch die Neuregelung der Privatschulfinanzierung, die wir vor wenigen Wochen noch durch das Parlament gebracht haben, war im April eigentlich schon gescheitert.

Natürlich ist es hilfreich, einen guten Draht in die Staatsregierung zu haben. Das galt lange Zeit als Privileg eines CSU-Abgeordneten oder Oberbürgermeisters. Die Zeiten, wo das Parteibuch ausschlaggebend war, sind aber zumindest lange vorbei. Viel wichtiger ist eine gute persönliche Vertrauensbasis. Die basiert auf Gradlinigkeit, Offenheit und Verlässlichkeit. Diese habe ich mir in weiten Teilen der Kollegen im Landtag erworben, und zwar sowohl in den Regieruns- als auch in den Oppositionsfraktionen.

Als ich den Vorsitz im Untersuchungsausschuss zur zweiten Stammstrecke bekommen habe, haben sich insbesondere die Kollegen aus der CSU für mich ins Zeug gelegt, mindestens so stark wie meine Freien Wähler.
Ich habe es übrigens, wenn ich dem Schlussurteil aller Fraktionen in unserem Untersuchungsausschuss glauben darf, zurückgezahlt. Ich habe meinen Untersuchungsausschuss unparteiisch, parteiübergreifend und kollegial geführt, habe keine Zeugen geschont, auch nicht die aus der Staatsregierung. Ministerpräsident Dr. Markus Söder hat sich bei mir zwar beklagt, dass ich ihn sechs Stunden lang als Zeuge vernommen habe. Im gleichen Atemzug hat er mir allerdings auch Fairness zugestanden.

Ich hätte meine Rolle ganz anders nutzen und auf Kosten Anderer Schlagzeilen machen können. Ich habe aber die persönliche Profilierung zugunsten einer objektiven Sachaufklärung zurückgestellt. Der Lohn: Alle Fraktionen des Bayerischen Landtags haben mir hervorragende Arbeit attestiert.

Ja, Kompetenz kann auch nicht schaden. Man sollte zumindest wissen, ob ein Politikfeld in die Zuständigkeit des Bundes oder des Landes fällt und sich in den Themen, die man bearbeitet auch auskennen. Da ist es natürlich nicht hinderlich, dass ich über eine fundierte juristische Ausbildung verfüge. Wer allerdings glaubt, daraus eine umfassende Kompetenz in allen Politikfeldern ableiten zu können, der wird schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

In vielen Bereichen muss man sich einfach schlau machen. Mir reicht es nicht, einen Referenten mit der Erarbeitung von Konzeptpapieren zu betrauen und das Ergebnis in einer Parlamentsrede abzulesen. Ich will schon selbst Bescheid wissen.

Ich komme zurück zur Privatschulfinanzierung: Hier wurde ich im Januar in den Marienschulen von den Schuleitern gecoacht. Auch Peter Kempf, ein herausragender Kopf im Kultusministerium und zuletzt Ministerialbeauftragter der Schwäbischen Gymnasien, hat mich mit Sachkunde versorgt. Nur so und nicht anders gelingt es mit Ministerialbeamten auf Augenhöhe zu argumentieren. Wer glaubt, man könne einem gestandenen Beamten arrogant seinen Abgeordnetenausweis zeigen und dann läuft es schon, wird schnell in der Realität ankommen. Gott sei Dank.

Für mich ist es aber auch besonders wichtig, die Rückkopplung zu meiner kommunalpolitischen Basis zu haben. Deshalb mache ich regelmäßig Treffen mit allen Bürgermeistern aus dem Ostallgäu und dem Unterallgäu, übrigens völlig unabhängig vom Parteibuch. Sie müssen das umsetzen, was in München entschieden wird. Daher sind sie wichtige Partner und Berater und sollen es auch bleiben, sofern ich wieder in den Landtag gewählt werde.

Meine Freude der letzten Woche: Die Reaktion auf meine Anzeige auf der Titelseite der Allgäuer Zeitung. Ich habe dort ein gemeinsames Bild mit Hubert Aiwanger aus dem Jahr 2008 eingestellt und meine Solidarität bekundet.

Diese Annonce habe ich übrigens bereits am vorvergangenen Freitag aufgegeben, zu einer Zeit, wo noch nicht klar war, wie sich Markus Söder entscheidet. Unabhängig vom Ergebnis wollte ich aber eines deutlich machen: Zusammenstehen in guten wie in schlechten Zeiten, ist für mich eine Charakterfrage. Auf mich kann man sich verlassen.

Die unglaublich vielen positiven Reaktionen aus der Bevölkerung zeigen, dass die klare Mehrheit das ähnlich sieht, und zwar unabhängig davon, ob wir politisch inhaltlich einer Meinung sind.

Mein größter Ärger: Die Ansage einiger Besucher meines Infostands, sie müssten diesmal „härter wählen“. Auf Deutsch: Sie wollen die AfD wählen, weil sie mit der Bundespolitik unzufrieden sind, insbesondere bei Flüchtlingen und Asyl.

Auch ich bin ein Kritiker der Asylpolitik, insbesondere auch deshalb, weil sie handwerklich schlecht gemacht ist. Dies übrigens nicht erst seit der Regierungsübernahme durch die Ampel, sondern seit Jahrzehnten. Es ist mir aber völlig schleierhaft, warum man dann auf die Idee kommt, der AfD eine Stimme zu geben. Wo wird Asyl- und Flüchtlingspolitik entschieden? Im Bund! Wer sitzt im Deutschen Bundestag? Die AfD, nicht aber die Freien Wähler!

Ich könnte ja noch Verständnis aufbringen, wenn die AfD rechtlich zulässige und praktisch umsetzbare Gesetzesvorschläge einbringt, die von der Parlamentsmehrheit abgelehnt wird. Tatsächlich aber bleibt es bei dumpfen Ressentiments und Stimmungsmache ohne Lösung. Es ist ein Schlag ins Gesicht, wenn mir jemand sagt, Herr Pohl, Sie machen gute Arbeit, aber wir müssen „härter wählen“.

Ich wünsche mir, dass Sie seriöse Arbeit honorieren. Wem auch immer Sie Ihre Stimme geben: ich würde mich freuen, wenn Kompetenz, Einsatz und eine Erfolgsbilanz für die Region den Ausschlag gibt. Die Kaufbeurer Initiative hat einen wirklich guten Slogan entwickelt: Das Beste für die Stadt!

Suchen Sie sich das Beste für die Region heraus und versuchen Sie nicht durch Ihre Stimmabgabe irgendjemand zu strafen. Im Zweifel trifft es die Falschen!

Zurück

Zurück


Newsletter

JETZT KEINE NACHRICHTEN MEHR VERPASSEN!
Hier für den kostenlosen Online-Newsletter von Wir sind Kaufbeuren anmelden.


Weitere Nachrichten
Wenn aus Ideen Wirklichkeit wird 
21. November 2025

Wenn aus Ideen Wirklichkeit wird 

Das Wahlfach „Makerspace“ an der Sophie-La-Roche Realschule Kaufbeuren Ein leises…

BRK Kreisverband Ostallgäu informiert sich über Zukunft der Robotik in der Pflege
21. November 2025

BRK Kreisverband Ostallgäu informiert sich über Zukunft der Robotik in der Pflege

Hochschule Kempten stellt aktuelle Forschungsprojekte im Clemens-Kessler-Haus vor Wie können…

Richtungsweisendes DEL2-Wochenende für den ESVK
21. November 2025

Richtungsweisendes DEL2-Wochenende für den ESVK

Joker reisen nach Freiburg und empfangen die Lausitzer Füchse Duelle…

SG Kaufbeuren startet mit neuem Trainerteam gegen Herrsching II in die Aufholjagd
21. November 2025

SG Kaufbeuren startet mit neuem Trainerteam gegen Herrsching II in die Aufholjagd

Vier-Punkte-Spiel zum Einstand – SG empfängt Herrsching II Am Samstag…

Der Literarische Salon POMONA thematisiert Gewalt an Frauen – Einladung ins Stadtmuseum
21. November 2025

Der Literarische Salon POMONA thematisiert Gewalt an Frauen – Einladung ins Stadtmuseum

Zum Gedenken und als Zeichen – Literatur zum Internationalen Tag…

Neuzugang in der Abwehr des ESVK
21. November 2025

Neuzugang in der Abwehr des ESVK

Dominik Groß wechselt vom EV Landshut nach Kaufbeuren Mit Dominik…


Weitere Nachrichten
Saxophon, Akkordeon und Streicher: Kammerorchester der vhs Kaufbeuren lädt zum Konzert nach Irsee
21. November 2025

Saxophon, Akkordeon und Streicher: Kammerorchester der vhs Kaufbeuren lädt zum Konzert nach Irsee

Musik abseits des Gewohnten Am Samstag, 29. November, lädt das…

Organspende im Fokus: Information und Diskussion in Kaufbeuren
20. November 2025

Organspende im Fokus: Information und Diskussion in Kaufbeuren

Veranstaltung der SPD Kaufbeuren am 1. Dezember 2025 – Fachleute…

Bezahlbarer Wohnraum im Fokus: Dialog zwischen Bund und Kommune
20. November 2025

Bezahlbarer Wohnraum im Fokus: Dialog zwischen Bund und Kommune

Veranstaltung „Sozialer Wohnungsbau im Dialog“ am 21. November in Kaufbeuren…


Weitere News
Persönlich ins Gespräch kommen: Bürgersprechstunde im Rathaus
20. November 2025

Persönlich ins Gespräch kommen: Bürgersprechstunde im Rathaus

Oberbürgermeister Stefan Bosse lädt am 1. Dezember 2025 zum Austausch…


Veranstaltungen

Weitere News
ESVK reagiert auf Torwart-Ausfälle: Cody Porter verstärkt das Team
20. November 2025

ESVK reagiert auf Torwart-Ausfälle: Cody Porter verstärkt das Team

Kanadischer Goalie bereits in Kaufbeuren – Einsatz am Wochenende möglich…

Nachhaltig einkaufen, Gutes tun: Weihnachtsmarkt im Family Store eröffnet
20. November 2025

Nachhaltig einkaufen, Gutes tun: Weihnachtsmarkt im Family Store eröffnet

Faire Geschenke mit Mehrwert in Kaufbeuren-Neugablonz entdecken Der Family Store…


Angebote

Musterhaustüren aus der Ausstellung

Musterhaustüren aus der Ausstellung zu attraktiven Preisen

Abverkauf unserer Musterhaustüren aus der Ausstellung, verschiedene Modelle in mehreren Farben und Ausstattungsvarianten.
Größe 1,1 x 2,1 m.

Bis zu 50 % reduzierte Einzelstücke

Gültigkeit des Angebots

Ab sofort. Solange der Vorrat reicht.

  • Weitere Informationen
  • Sonstiges

Verschiedene Modelle in mehreren Farben und Ausstattungsvarianten.

Größe 1,1 x 2,1 m.

Kontakt

Firma: JOAS Kaufbeuren
Straße: Innovapark 20
PLZ Stadt: 87600 Kaufbeuren
Tel.: 08341 99 57 30
Email: info@joas-kaufbeuren.de
Internet: www.joas-kaufbeuren.de

Musterdächer aus der Ausstellung

Musterdächer aus der Ausstellung zu attraktiven Preisen

Abverkauf unserer Musterdächer aus der Ausstellung zu attraktiven Preisen und sofort verfügbar.
Mehrere Modelle in verschiedenen Ausführungen.

Bis zu 50 % reduzierte Einzelstücke

Gültigkeit des Angebots

Ab sofort. Solange der Vorrat reicht.

  • Weitere Informationen
  • Sonstiges

Mehrere Modelle in verschiedenen Ausführungen.

Kontakt

Firma: JOAS Kaufbeuren
Straße: Innovapark 20
PLZ Stadt: 87600 Kaufbeuren
Tel.: 08341 99 57 30
Email: info@joas-kaufbeuren.de
Internet: www.joas-kaufbeuren.de


Stellenanzeigen

Benachrichtung

Abonnieren Sie, um Benachrichtigungen zu erhalten, wenn neue Stellenangebote veröffentlicht werden

Preloader Logo
Lokal. Lebendig. Aktuell. Für Kaufbeuren und das Umland