Eine Strafe gegen den ESVK zwei Minuten vor dem Ende nahm den Kaufbeurern zudem die realistische Chance, das Spiel nochmals auszugleichen
Am 23. Spieltag stand für den ESV Kaufbeuren das Auswärtsderby beim EV Landshut auf der Agenda. Trainer Andrew Donaldson musste verletzungsbedingt weiterhin auf Daniel Fießinger, John Rogl, Joe Cassetti, Dartagnan Joly und Sami Blomqvist sowie auf den angeschlagenen Max Kislinger verzichten. Neuzugang Vincent Schlenker gab dafür sein Debüt im ESVK-Trikot.
Der EVL kam stark und aggressiv aus der Kabine, und die Joker hatten alle Hände voll zu tun, um sich aus dem Anfangsdruck der Niederbayern zu befreien. Als dies nach ein paar Wechseln gut klappte, konnten die Joker auch schon ein erstes Mal im Powerplay agieren. Das Überzahlspiel des ESVK war gut aufgezogen. Henri Kanninen und Neuzugang Vincent Schlenker hatten dabei zwei große Chancen auf einen ersten Treffer, konnten diese jedoch leider nicht nutzen. Kaum wieder komplett, konnten die Landshuter zuerst ebenfalls in einfacher Überzahl und dann nach einer weiteren Strafe gegen die Allgäuer sogar in doppelter Überzahl agieren. Das Penalty-Killing der Joker, das sich in den letzten Spielen ja schon stark verbessert hatte, konnte dank starker Paraden von Cody Porter auch diese Situation überstehen. Kurze Zeit später mussten die Kaufbeurer dann wieder in Unterzahl ran, und auch dieses Mal konnten die Wertachstädter das starke Powerplay der Landshuter unterbinden. Der EVL war jedoch über die gesamten ersten 20 Minuten das aktivere Team und ging in der 17. Spielminute durch Tobias Lindberg folgerichtig mit 1:0 in Führung. Der Schwede konnte dabei einen Nachschuss aus kurzer Distanz über die Linie drücken.
Der ESVK war im zweiten Drittel über weite Strecken das bessere Team. Ein Überzahlspiel nach 21 Minuten brachte den Jokern einige gute Chancen, aber leider keinen Treffer. Auch nach dem Überzahlspiel blieben die Kaufbeurer am Drücker und hatten, unterbrochen durch ein Powerplay des EVL, mehrere gute Möglichkeiten auf einen ersten Treffer in der Partie. Selbst in Unterzahl kamen die Allgäuer zu gefährlichen Aktionen vor EVL-Torhüter Philipp Dietl, der seine Farben mit mehreren starken Paraden in Führung hielt. In der 34. Minute war es dann aber doch soweit. Ausgerechnet nach einer ganz großen Chance für David Stieler konnten die Joker im Gegenzug nach einem feinen Sololauf von Yannik Burghart zum 1:1 ausgleichen. Ein hochverdienter Treffer für die Mannschaft von Trainer Andrew Donaldson, die gleich noch ein weiteres Tor hätte nachlegen können. Es kam dann jedoch anders. Ein schlechter Wechsel ermöglichte den Hausherren einen drei-auf-zwei-Konter, und Dylan Plouffe brachte die Niederbayern mit einem platzierten Handgelenkschuss in den linken Torwinkel erneut in Führung. Die Kaufbeurer hatten im Anschluss an den Gegentreffer noch einen guten Wechsel, waren dann jedoch in den letzten Minuten viel im eigenen Drittel beschäftigt. Am Ende ging das Spiel mit einem Stand von 2:1 zum zweiten Pausentee.
Im Schlussdrittel zeigten die Joker weiter, dass sie dieses Derby unbedingt gewinnen wollten. Die Defensive stand stabil, und in der Offensive kam man immer wieder zu guten Aktionen. Hilfreich war dabei ein schnelles Tor zum 2:2. Henri Kanninen traf im Powerplay zum verdienten Ausgleichstreffer für die Joker. Das Spiel wurde zunehmend hitziger, und die Kaufbeurer waren zuerst die cleverere Mannschaft. Zudem kamen die Allgäuer zu einem 4-minütigen Powerplay, bei dem die Joker sogar für zwei Minuten in doppelter Überzahl agieren konnten. Leider schafften es die Wertachstädter nicht, diese Situationen in einen Treffer umzumünzen. Wie es dann oft der Fall ist: Wer vorne nicht trifft, bekommt einen Gegentreffer. So war es dann drei Minuten vor dem Ende Tobias Lindberg, der den EVL in einem Powerplay mit 3:2 in Führung brachte und das Spiel für die Niederbayern entscheiden konnte. Eine Strafe gegen den ESVK zwei Minuten vor dem Ende nahm den Kaufbeurern zudem die realistische Chance, das Spiel nochmals auszugleichen. Sekunden vor dem Ende stellte Wade Bergmann mit einem Treffer ins leere ESVK-Gehäuse den 4:2-Endstand her.


















