Das Übungsziel in Kurzform: Wasser aus der Wertach entnehmen und einen Kilometer weiter flussabwärts wieder zurück in den Frankenhofener Stausee pumpen
Eine groß angelegte, überörtliche Pumpenübung des Technischen Hilfswerk wurde von den Helferinnen und Helfern aus Kaufbeuren, Sonthofen und München erfolgreich durchgeführt. Das Übungsziel in Kurzform: Wasser aus der Wertach entnehmen und einen Kilometer weiter flussabwärts wieder zurück in den Frankenhofener Stausee pumpen.
Bereits um 8 Uhr morgens am Samstag starteten die Mitglieder der Ortverbände Kaufbeuren, Sonthofen und München-West des Technischen Hilfswerk (THW) zu ihrer Pumpenübung an den Frankenhofener Stausee. Vorangegangen war am Vorabend ein gemeinsames Kennenlernen der Helferinnen und Helfer sowie der Ausrüstung der Gruppen der jeweiligen Ortsverbände. Dies ist von zentraler Bedeutung, da eine vertrauensvolle und eingespielte Zusammenarbeit sowie das Kennen von Mensch und Ausrüstung im Einsatzfall entscheidend für den Erfolg und die Sicherheit aller Beteiligten ist.
Fotos: THW Ortsverband Kaufbeuren
Am Übungsort wurden, nach der Einweisung durch den Übungsleiter Michael Settele, verschiedene, praxisnahe Einsatzszenarien geübt. Ein Schwerpunkt lag auf der Wasserförderung über eine Strecke von ca. einem Kilometer. Das Verlegen der schweren Schläuche verlangte den Einsatzkräften viel körperlichen Einsatz ab und die hochsommerlichen Temperaturen erschwerten die Arbeiten zusätzlich. Nichtsdestotrotz war die Stimmung unter den Übungsteilnehmern bestens und so wurden verschiedene Optionen, wie der Tandem- und Pufferbetrieb und unterschiedliche Pumpenkombinationen an der Ansaugstelle aufgebaut und getestet. Durch das Zusammenspiel der Diesel-Motor betriebenen Hochleistungspumpen „Hannibal“, mit einer Förderleistung von bis zu 5.000 Liter pro Minute, sowie mehreren Elektro-Pumpen konnten die großen Pufferbecken rasch gefüllt werden und Wasser über die gesamte geplante Schlauchstrecke befördert werden.
Nach dem Mittag ging es gestärkt durch die hervorragende Verpflegung des Küchenteams des THW Kaufbeuren daran, noch den ein oder anderen Umbau an der Schlauchstrecke vorzunehmen umso die Förderleistung noch zu optimieren, ehe bereits wieder mit dem Rückbau begonnen wurde. Am späten Nachmittag traten dann die Helferinnen und Helfer aus Sonthofen und München nach einer kurzen Übungsnachbesprechung den Heimweg an.
Die Zusammenarbeit zwischen den drei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen war sehr erfolgreich und bildet somit eine solide Basis für zukünftige gemeinsame Einsatz- und Übungsszenarien. Die Übung zeigte darüber hinaus einmal mehr die hohe Einsatzbereitschaft und Professionalität der Helferinnen und Helfer im Technischen Hilfswerk.
Hintergrundinformationen zur Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen:
Die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen ist das leistungsstarke Instrument des THW bei der Bekämpfung von Überflutungen und Überschwemmungen. Sie verfügt über ein breites Sortiment an verschiedenen Pumpentypen, darunter die leistungsstarke Schmutzwasserpumpe „Hannibal“, die über eine beeindruckende Förderleistung von 5.000 Litern pro Minute verfügt. Die Fachgruppen aus München-West, Kaufbeuren und Sonthofen sind spezialisiert auf das Pumpen von großen Wassermengen und können in Keller, Schutzräume oder Verkehrsanlagen eindringendes Wasser abpumpen. Sie sind auch in der Lage, über längere Strecken Schlauchleitungen zu errichten, um beispielsweise Löschwasser für die Feuerwehr zu fördern.
Ausblick:
Die erfolgreiche Durchführung dieser Übung hat die Bedeutung solcher überregionalen Veranstaltungen unterstrichen. Aufbauend auf die nach dem Hochwasserereignis 2013 entstandene Kooperation ist daher geplant, weitere ähnliche Übungen auch in Sonthofen und München-West durchzuführen.