Vortrag von Sandra Wieland zum Thema Demenz
Kaufbeuren-Neugablonz. – Die Stiftung Nächstenliebe in Aktion lädt am Montag, 6. Oktober 2025, um 16:00 Uhr zu einem besonderen Vortrag in den Stumpesaal des Family Centers ein. Unter dem Titel „Nicht vergessen – dazugehören!“ wird Sandra Wieland, Projektverantwortliche für das Senioren- und Demenzkonzept am Landratsamt Ostallgäu, über die Herausforderungen rund um das Thema Demenz sprechen und aufzeigen, welche Unterstützungsangebote Betroffenen und ihren Angehörigen im Landkreis zur Verfügung stehen.
Demenz ist längst eine der größten gesundheitlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Allein im Ostallgäu leben mehrere tausend Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, jedes Jahr kommen rund 500 bis 600 Neuerkrankungen hinzu. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko erheblich: Während bei den über 65-Jährigen etwa jeder Zehnte betroffen ist, liegt der Anteil bei den über 85-Jährigen bereits bei rund einem Drittel. Hinter diesen Zahlen stehen Menschen, Familien und Schicksale – denn Demenz verändert nicht nur das Leben der Erkrankten selbst, sondern auch das ihrer Angehörigen, Freunde und Nachbarn.
Die Ursachen von Demenz sind vielfältig. Am häufigsten tritt sie in Form der Alzheimer-Krankheit auf, die durch Veränderungen im Gehirn hervorgerufen wird. Aber auch Durchblutungsstörungen, Folgen von Schlaganfällen, genetische Faktoren oder Lebensstil-Einflüsse wie Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung, Bluthochdruck oder Diabetes können eine Rolle spielen. Fachleute betonen, dass zwar nicht alle Formen der Demenz heilbar sind, aber eine frühe Erkennung entscheidend ist: Sie ermöglicht gezielte Therapien, medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und vor allem rechtzeitige Unterstützung für Betroffene und Angehörige.
Sandra Wieland wird in ihrem Vortrag aufzeigen, wie wichtig Sensibilisierung und Aufklärung sind. Sie wird erläutern, wie man erste Anzeichen wie Gedächtnisstörungen, Orientierungsprobleme oder Veränderungen im Verhalten erkennt und welche Schritte Betroffene und Angehörige dann gehen können. Darüber hinaus stellt sie vor, welche Hilfsangebote es im Landkreis gibt – von niedrigschwelligen Beratungsstellen über Selbsthilfegruppen bis hin zu Entlastungsdiensten und Projekten, die eine demenzfreundliche Gesellschaft fördern.
Das Ostallgäuer Demenzkonzept „Einfach dazugehören“, das von Frau Wieland maßgeblich mitgestaltet wird, gilt in Bayern als Vorzeigemodell. Es verfolgt das Ziel, Menschen mit Demenz mitten in der Gesellschaft sichtbar zu machen, ihre Teilhabe zu sichern und Angehörige zu entlasten. Dabei arbeitet das Landratsamt eng mit Kommunen, Fachstellen, Vereinen und Ehrenamtlichen zusammen.
„Demenz betrifft nicht nur die Erkrankten selbst, sondern immer auch Familien, Nachbarschaften und ganze Gemeinden. Mit Veranstaltungen wie dieser möchten wir dazu beitragen, Verständnis zu fördern, Barrieren abzubauen und das Gefühl der Zugehörigkeit zu stärken“, betont Wolfgang Groß, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Nächstenliebe in Aktion.Der Vortrag findet am Montag, 6. Oktober 2025, um 16:00 Uhr im Stumpesaal des Family Centers, Hüttenstraße 10, Kaufbeuren-Neugablonz, statt. Der Eintritt ist frei,. Eingeladen sind Angehörige, ehrenamtlich Engagierte, Fachkräfte aus Pflege und Betreuung sowie alle Interessierten, die sich über die Krankheit Demenz informieren möchten oder im eigenen Umfeld damit in Berührung kommen.