Große Solidarität der Bevölkerung
Die Stiftung Nächstenliebe in Aktion berichtet über die laufenden Hilfsmaßnahmen nach dem Hochwasser im Landkreis Unterallgäu. Die Reaktionen auf den Aufruf in den lokalen Medien zur Unterstützung sind äußerst positiv und zeugen von großer Solidarität der Bevölkerung.
Erfolgreicher Hilfsaufruf und umfangreiche Spenden
Der Aufruf für Sachspenden zur Unterstützung der Hochwasseropfer war sehr erfolgreich. Dank großzügiger Unterstützung der Bevölkerung konnten ehrenamtliche Helfer der gemeinnützigen Stiftung von etwa 100 Allgäuer Haushalten zahlreiche Spenden entgegennehmen.
Zu den gespendeten Gütern zählen:
- Gut erhaltene Möbel
- Elektrogeräte wie Waschmaschinen, Trockner, Kühlschränke und Gefriergeräte
- Geschirr und andere Haushaltswaren
- Kleidung
Besonders erwähnenswert ist die äusserst großzügige Unterstützung durch das Bauunternehmen Dobler aus Kaufbeuren, das eine 1500 m² große Lagerhalle mietfrei zur Verfügung stellt. Das Autohaus Singer und die Firma Stumpe Glas boten jeweils einen 3,5 to LKW an, um die gespendeten Waren im gesamten Allgäu abzuholen, während der V-Markt Kleiderständer bereitstellte, um die Kleidung sortieren und präsentieren zu können.
Einsatz der freiwilligen Helfer
Ehrenamtliche Helfer, darunter auch eritreische Flüchtlinge, helfen seit mehreren Wochen tatkräftig bei der Abholung der Waren, während andere Freiwillige die Möbel reinigen und polieren, um sie in bestmöglichem Zustand an die Betroffenen weiterzugeben. Die gemeinnützige Kantine Frisch&Fair serviert für die Helferinnen und Helfer schmackhafte und gesunde Mittagessen zum Sonderpreis.
Das Hilfsgüterlager wird von Frank Jakob und Benjamin Groß betreut, die sich um die Verwaltung und zuverlässige Weitergabe der Sachspenden kümmern.
Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Behörden
Die Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und Behörden verläuft reibungslos und effektiv. Ein besonderer Dank gilt Alexandra Hörtrich aus dem Vorzimmer des Rathauschefs von Babenhausen, Otto Göppel, die maßgeblich zur erfolgreichen Verteilung der Sachspenden beiträgt. Die Firma Höbel Umwelt GmbH stellte einen 26 m³ großen Container kostenlos zur Verfügung, um nicht weiterverwendbares Mobiliar umweltgerecht zu entsorgen. Besonders hervorzuheben ist auch die Unterstützung des Kaufbeurer Oberbürgermeisters Stefan Bosse.
Unterstützung durch die Bundeswehr
Die Abteilung Süd des Technischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe, unter der Führung von Oberst Thorsten Milewski, stellt dankenswerterweise Soldaten zur Unterstützung für die Auslieferung der Sachspenden an betroffene Familien frei. Diese Maßnahme trägt wesentlich dazu bei, dass die Hilfe schnell und effizient zu den Bedürftigen gelangt.
Finanzielle Unterstützung und Benefizkonzert
Neben Sachspenden wurden auch zahlreiche Geldspenden zur Deckung der Logistikkosten gegeben. Ein besonderes Highlight war das Benefizkonzert der Füssener Blasmusikband „Blech und Schwefel“ am 23. Juni vor dem EM-Spiel Schweiz gegen Deutschland, das im Schlossbrauhaus Schwangau stattfand. Während des Konzerts wurden Spenden gesammelt, um den Transport der Sachspenden zu finanzieren. Der Geschäftsführer des Schlossbrauhauses, Andreas Helmer, überreichte eine Spende in Höhe von 2000 €. Darüber hinaus spendete der Lions Club Kaufbeuren 4.000 € aus einem Auftritt von Kabarettist und Parodist Wolfgang Krebs und der Mauke-Band, um die Hilfsmaßnahmen zu unterstützen.
Hintergrund der Katastrophe
Ende Mai und Anfang Juni führte Dauerregen im Unterallgäu und in weiteren Regionen zu schweren Überschwemmungen. In vielen Orten wurde der Katastrophenfall ausgerufen, da zahlreiche Straßen, Häuser und Betriebe unter Wasser standen. Besonders betroffen war die Ortschaft Babenhausen, wo der Pegel des Flusses Günz stark anstieg und zu großflächigen Überschwemmungen führte. Viele Bewohner mussten ihre Häuser verlassen, und die örtliche Infrastruktur wurde schwer beschädigt. Die Aufräumarbeiten sowie Reparaturen laufen weiter und werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Viele Betroffene haben ihr Hab und Gut verloren und können noch nicht in ihre Häuser zurückkehren.
Besondere Herausforderungen in Babenhausen
In Babenhausen ist die Situation besonders kritisch. Zahlreiche Keller und Erdgeschosse standen unter Wasser, und die örtlichen Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um weitere Schäden zu verhindern. Die Evakuierung der betroffenen Gebiete wurde schnell und effizient durchgeführt, doch die Schäden sind immens. Viele Familien stehen vor dem Nichts und benötigen Unterstützung, um ihre Häuser und ihr Leben wieder aufzubauen.
Ausblick
Obwohl bereits viel erreicht wurde, besteht noch Bedarf an Spenden, insbesondere an langlebigen, gut erhaltenen Haushaltsgeräten und Möbeln. Die Stiftung bittet die Bevölkerung daher weiterhin darum, den betroffenen Menschen in den Hochwassergebieten zur Seite zu stehen. Die gespendeten Waren werden von der „Stiftung Nächstenliebe in Aktion“ kostenlos abgeholt und weitergegeben sowie kostenfrei an die Flutopfer geliefert.
Die Hilfsmaßnahmen werden in den kommenden Wochen fortgesetzt. Jede Spende und jede helfende Hand tragen dazu bei, das Leben der Betroffenen wieder in normale Bahnen zu lenken.
Die Stiftung Nächstenliebe in Aktion dankt allen Beteiligten für ihre Unterstützung und Solidarität in dieser herausfordernden Zeit.
Kontakt für die Hochwasserhilfe (bzgl. Bereitstellung und Bedarf an Sachspenden):
Wolfgang Groß
Telefon: 0151 71993474
eMail: w.gross@nia-stiftung.org
Spendenkonto zur Finanzierung der Logistikkosten:
IBAN DE67 7336 9918 0002 5084 00
oder www.nia-stiftung.org/spende
Verwendungszweck: Fluthilfe Unterallgäu