„Mein Glas ist halb voll und nicht halb leer!“ Gemeinsam für Kaufbeuren: Chancen nutzen und die Stadt voranbringen
Griaß Euch,
diese Woche war ich bei einem Treffen der Metropolregion München. Das ist ein Verein aller Kommunen zur Stärkung der Region von Ingolstadt im Norden bis zur Grenze im Süden, von Dingolfing im Osten bis Kaufbeuren im Westen. Dort werden Zukunftsthemen wie – sehr hochtraben formuliert – die polyzentrische Wirtschaftsentwicklung in der Metropolregion beraten, aber ebenso Vereinsmeierei betrieben und Kleinteiliges koordiniert. Mein Ziel dabei ist es, mehr Tagesgäste sowie starke, zukunftsfähige Unternehmen mit Wachstumsdrang für Kaufbeuren zu gewinnen. Denn die Metropolen München, aber auch Augsburg platzen aus allen Nähten. Und zugleich lässt es sich in diesem Rahmen leichter für verbesserte Anbindungen auf Straße und Schiene kämpfen. Jedenfalls saß ich diese Woche mit einer Vielzahl von Kolleginnen und Kollegen beieinander und als jeder so von seinen aktuellen Projekten berichtete, wurde mir mal wieder klar, welch außergewöhnliche Stellung Kaufbeuren im Vergleich aktuell hat.
Wisst ihr eigentlich, wie schön es in unserer Stadt ist? Seid ihr Euch bewusst, welch Schatz unsere historische Altstadt ist? Seid ihr Euch der Wirtschaftskraft und der Stärke des hiesigen Arbeitsmarktes bewusst? Könnt ihr die Lebensqualität unserer mitten im wunderschönen Allgäu verankerten Stadt wahrnehmen? Seid ihr Euch bewusst, welch Zukunftschancen unseren Kindern durch die Vielzahl an Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten hier eröffnet werden?
Warum beginne ich meine Kolumnen-Reihe mit diesem Blick von außen? Weil ich mich selbst als gebürtiges Münchner Kindl von außen Kaufbeuren über mehrere Jahre genähert habe. Inzwischen als Wirtschaftsreferent voll angekommen und Mitglied des Stadtrats verwehre ich mich innerlich dagegen, die vermeintliche Kaufbeurer Kultur des Negativ-Denkens anzunehmen. Sicherlich ist nicht alles Gold was glänzt und es gibt durchaus ordentliche Baustellen in der Stadt. Aber das Glas ist halb voll und nicht halb leer. Die Chancen und Möglichkeiten überwiegen bei Weitem. Wir werden vielfach um unsere Stadt und unsere Lage bewundert und beneidet. Ja, man kann durchaus zufrieden und mit einem gesunden Stolz auf unsere Stadt blicken!
Bei dem Treffen bei der Metropolregion München wurde mir dies diese Woche mal wieder mehr als deutlich: Der Standort Kaufbeuren erfährt momentan eine besondere Dynamik. Als eine der wenigen Kommunen entwickeln wir aktuell an der Apfeltrangerstraße ein neues Gewerbegebiet mit 100.000 qm und schaffen damit Wachstumschancen für unsere Wirtschaft. Egal mit welchem Wirtschaftsvertreter man spricht, welche Unternehmensbefragung man sich anschaut, Flächen zur Entwicklung und zum Wirtschaftswachstum sind in unserem Land rar und sehr begehrt. Auch unsere aktuelle Wirtschaftsumfrage im Landkreis und in der Stadt hat gezeigt, dass trotz der konjunkturellen Eintrübung der Bedarf an Gewerbeflächen sowie an Wohnraum neben dem Fachkräftemangel am stärksten ist. Und so passt es zur Dynamik an unserem Standort, dass Wohnraum in Kaufbeuren gerade intensiv mit fünf Großprojekten und einer kontinuierlichen Nachverdichtung geschaffen wird. Die Besonderheit des Schulstandorts habe ich schon erwähnt und rundet das Bild einer sich dynamisch entwickelnden Stadt ab. Um diese Dynamik werden wir beneidet. Insbesondere da sie gerade antizyklisch zur aktuell eingetrübten Wirtschaftslage in unserem Land läuft.
Doch das ist alles nichts wert, wenn wir nichts daraus machen! Richtig. Lasst uns unsere Stadt behutsam, aber gezielt in die Zukunft entwickeln. Schauen wir nicht rückwärts, schauen wir vorwärts. Lasst uns vorfreudig auf den/die bald fünfzigtausendste/n Einwohner/in schauen. Lasst uns im Bewusstsein unseres historischen Stadterbes die vielfältigen Zukunftschancen ergreifen. Lasst uns gemeinsam anpacken! Ich habe große Lust darauf. Und ich lade Euch alle ein, für unsere großartige Stadt und unsere Stadtgesellschaft zusammen mitanzupacken.
In diesem Sinne gebe ich meiner Kolumne den Titel „Kaufbeuren packt an.“ Nicht zweifelnd mit Fragezeichen, sondern mit einem entschlossenen Punkt am Ende.
Es grüßt Euch herzlich
Euer Andreas Bauer
Zum Kolumnisten Andreas Bauer
Andreas Bauer ist Leiter des Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferats der Stadt Kaufbeuren und berufsmäßiger Stadtrat. In seiner monatlichen Kolumne schreibt er über Kaufbeurer Themen, seine Aktivitäten, Eindrücke und Erlebnisse.
Der 42-Jährige war zuvor knapp 10 Jahre bei der Landeshauptstadt München beschäftigt. Dort leitete er zuletzt den Geschäftsbereich Umweltvorsorge im Referat für Klima- und Umweltschutz. Andreas Bauer kommt aus München, ist seit 20 Jahren dem Ostallgäu eng verbunden und lebt seit 2018 in Markt Kaltental. Seit Anfang 2024 ist er in seiner Funktion als Referatsleiter für die Stadt Kaufbeuren tätig.
Zum Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat der Stadt Kaufbeuren
Das Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat umfasst vier Abteilungen. Dies gliedert sich auf in die Abteilungen Wirtschaftsförderung, Liegenschaften, Kultur und das Städtische Wasserwerk Kaufbeuren. Darunter fallen auch die Bereiche Marketing, ÖPNV aber auch das gesamte Immobilienmanagement der Stadt Kaufbeuren. Dazu gehören insbesondere Gewerbe- und Wohnbauflächen, städtische Mietwohnungen, Waldbesitz sowie die Bäderbetriebe. Zur Kulturabteilung gehören wiederum die Kulturförderung, das Stadtarchiv sowie das Stadtmuseum.