Kooperation medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll
Der Klinikverbund Allgäu (KVA) und die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren (KOK) haben am 8. Oktober 2025 einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Damit erhält die bereits bestehende Zusammenarbeit eine neue Qualität: Sie wird systematisch weiterentwickelt und auf eine unbefristete Grundlage gestellt.
Ausgangspunkt und Motivation für die Kooperation ist der gemeinsame Wille der Träger, die Gesundheitsversorgung im Allgäu nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln.
Gemeinsam betonen Hans-Joachim Weirather, Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikverbunds Allgäu, und Maria Rita Zinnecker, Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren: „Unser Ziel ist es, dass Allgäuer Patientinnen und Patienten – wann immer es medizinisch verantwortbar ist – auch im Allgäu behandelt werden. Darum geht es im Kern: Die Menschen sollen sich darauf verlassen können, dass ihre medizinische Versorgung hier vor Ort gesichert bleibt.“
Kooperation medizinisch und wirtschaftlich sinnvoll
„Wie viele Krankenhäuser in Deutschland stehen auch wir vor großen Herausforderungen“, erklärt Andreas Ruland, Geschäftsführer des KVA. Mit Blick auf die bundesweite Krankenhausreform und den zunehmenden finanziellen Druck durch Inflation sei klar, dass nachhaltige Lösungen nur gemeinsam entwickelt werden könnten. „Die Kooperation ist ausdrücklich keine Fusion“, stellt Ruland klar. „Wir arbeiten dort zusammen, wo es fachlich, wirtschaftlich und organisatorisch sinnvoll ist. So stärken wir die regionale Gesundheitsversorgung im Allgäu langfristig und zukunftsgerichtet.“
Auch Andreas Kutschker, Vorstand der KOK, unterstreicht die Vorteile der Partnerschaft: „Wir sind überzeugt, dass wir diese Situation gemeinsam besser bewältigen werden als einzeln. Durch die Kooperation sichern und stärken wir die Eigenständigkeit beider Verbünde – und können gleichzeitig mehr Patientinnen und Patienten im Allgäu hochwertig und spezialisiert versorgen.“
Die Partnerschaft umfasst ein breites Spektrum. Neben medizinischen Kernbereichen wie spezialisierten Zentren sollen auch verschiedene Dienstleistungen – etwa im Einkauf oder in der Wäschereiversorgung – gemeinsam organisiert werden. Zudem ist vorgesehen, Verwaltung und Ausbildung stärker aufeinander abzustimmen.
Erste Formen der Zusammenarbeit bestehen bereits
Bereits seit 2022 bestehen im Rahmen eines gemeinsamen Managements über die Sana Kliniken AG erste Formen der Zusammenarbeit. Mit dem nun geschlossenen Vertrag gehen beide Verbünde bewusst den nächsten Schritt: Sie bündeln Kräfte, nutzen Synergien und setzen ein klares Bekenntnis zur Versorgung in der Region.
Mit der strategischen Kooperation setzen KVA und KOK ein starkes Signal. Durch Partnerschaft und die Bündelung von Kompetenzen wird die Gesundheitsversorgung im Allgäu dauerhaft gestärkt – wohnortnah, zukunftssicher und mit klarer Rückendeckung durch die Träger.
Kooperation statt Konkurrenz: Träger wollen Patienten möglichst im Allgäu versorgen
Die Landrätin des Oberallgäus, Indra Baier-Müller, bezeichnet die Zusammenarbeit als „einen echten Zugewinn an Versorgungsqualität – ohne weite Wege für die Menschen“.
Auch der Unterallgäuer Landrat Alex Eder sieht darin „ein Modell mit Vorbildcharakter, das zeigt, wie Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen auf hohem Niveau gelingen kann – pragmatisch, zielorientiert und zum Wohle der Patientinnen und Patienten“.
Der Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle betont, es gehe nicht um Strukturdebatten, „sondern um Lösungen für die Menschen. Die Bündelung von Kompetenzen in der Region ist dabei ein logischer Schritt“.
Für Stefan Bosse, Oberbürgermeister von Kaufbeuren und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender der KOK, zeigt die Kooperation, „dass Zusammenarbeit statt Konkurrenz der richtige Weg ist – zum Erhalt starker Strukturen in der Region“.
Und Maria Rita Zinnecker, Landrätin des Ostallgäus, hebt hervor: „Diese Kooperation ist ein starkes Bekenntnis zum Allgäu. Wir übernehmen als Träger Verantwortung, bündeln Kräfte und stellen sicher, dass die Menschen hier auch in Zukunft auf eine hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung vertrauen können“.