Naturschutz ohne Naturschutzbrille?!

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Biberexperte Robert Stannecker von der UNB erklärt die Biologie des Bibers am ausgestopften Modell. Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kaufbeuren | Claudia Schatz

In der landwirtschaftlichen Praxis mit Bewusstsein und Gespür gesehen und gelebt!

Mitte Oktober haben sich 25 Studierende der Landwirtschaftsschule Kaufbeuren intensiv mit artenschutzfachlichen und naturschutzrechtlichen Themen beschäftigt. Hinzu kamen die Moorbewirtschaftung in Hinblick auf klimaresiliente Landbewirtschaftung sowie aktuelle Wolfs- und Biberherausforderungen. Die geblockte Unterrichtswoche im Fach Naturschutz und Landschaftspflege kombinierte theoretische Grundlagen mit Einblicken in die Praxis.

Von Biberdämmen und Heckenräumen – Vielfalt fördern, Nutzung sichern

Am Elbsee vermittelte Robert Stannecker von der Unteren Naturschutzbehörde OAL den Studierenden anschaulich, wie der Biber durch seine Bautätigkeit neue Lebensräume für viele andere Arten schafft. Aber was tun, wenn der fleißige Landschaftsbildner die landwirtschaftliche Nutzung beeinträchtigt oder gefährdet? Einfach anrufen, denn für die weitere Vorgehensweise bei Problemen mit dem Nager ist er der fachliche Unterstützer für Landwirte im Ostallgäu.

Bei der Heckenpflege leisten Landwirte einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität und Attraktivität unserer Kulturlandschaft. Denn Hecken fungieren als Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, vernetzen verschiedene natürliche und naturnahe Biotope miteinander und erhöhen die landschaftliche Vielfalt und damit den Erlebniswert der Landschaft. Aber auch für die Landwirtschaft selbst erfüllen sie wichtige Funktionen durch Wasserrückhalt, Wind- und somit Erosionsschutz sowie durch ihre ausgleichende Wirkung bei Temperaturschwankungen. Wie die fachgerechte Heckenpflege aussieht, erläuterte Bernd Nothelfer vom Bayerischen Landesamt für Umwelt anhand eines Feldgehölzes vor Ort.

Verborgene Vielfalt: Biodiversität auf dem Bauernhof

Welche Leistungen Landwirtinnen und Landwirte für die Biodiversität erbringen, ohne dass es Ihnen überhaupt bewusst ist, wurde beim Besuch eines Studierendenbetriebes deutlich. Vieles blieb bei den ersten Betriebsrundgängen im Verborgenen, bis es gemeinsam mit Claudia Schatz, Lehrkraft des Faches Naturschutz und Landschaftspflege und Ruth Schuhwerk, Fachberaterin bei Bioland, aufgedeckt wurde. Hier gilt „ordentlich schlampern“, um die Artenvielfalt zu unterstützen: denn in kleinen, unscheinbaren Ecken entstehen wertvolle Lebensräume – mit Nistplätzen, Überwinterungsmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Zum Beispiel können offene Erdflächen oder -haufen für Erdhummeln und Wildbienen ein Zuhause und Rückzugsort im Winter sein – wenn man sie einfach liegen lässt.

Humus aufbauen. CO2 speichern. Zukunft sichern.

Der Besuch des Geschäftsführers des im CO2 Zertifikate Handel tätigen Unternehmens CarboCert, dass die Entlohnung der Humusaufbauleistungen von Landwirten anbietet, sorgte für eine lebendige Diskussion. Zwei praktizierende Betriebsleiter aus dem OA und dem OAL stellten mit gelebter Kreislaufwirtschaft auf einem 80 Kuh Betrieb mit Biogasanlage und Direktvermarktung und dem Anbau von Ackerfrüchten auf Dämmen in einem extensiv geführten Ökobetrieb ihre höchst unterschiedlichen Betriebskonzepte vor.

Die Naturschutz- und Landschaftspflegewoche machte deutlich: „Naturschutz und Landwirtschaft – Hand in Hand“ ist kein bloßes Motto, sondern ein gelebter Weg in die Zukunft. Der offene Dialog zwischen Studierenden und Referenten zeigte, dass Neugier und Kommunikationsbereitschaft die Grundlage dafür bilden.

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