Die Kaufbeurer Künstlerstiftung zeigt die Ausstellung „Hansjörg Michaelis – Gemaltes | Gezeichnetes“ im Kunstgewölbe der Sparkasse Allgäu.
Die öffentliche Vernissage findet statt am Freitag, den 14. März um 18 Uhr im Kunstgewölbe der Sparkasse Allgäu, Ludwigstraße 26 in Kaufbeuren.
Diese Bilder sind eine Kreuzung aus Zeichnung und Malerei, ein neugieriger Umgang mit Fläche und Raum. Die Malgründe sind stets quadratisch und weiß. Mit dem Setzen der ersten Linien werden sie zu lichten Bildräumen.
Die zentralen Figuren entstehen erst nach und nach, mit der Zunahme der raschen und winkelig angesetzten, aus dem Handgelenk gezogenen Linienfluten und der anschließenden groben Durchpunktung der Felder mit einem, mit flüssiger Farbe getränkten „Stupfpinsel“. Die weiß gebliebenen Zwischenräume lassen die gemalten Elemente immer wieder als Silhouetten erscheinen. (Die Feldmarkierungen in den Zeichnungen fanden mit dicken Farbstiften und bei den früheren Ölbildern mit sehr kurzen Ministrichen statt.)
Diese Malweise ist befreit von tradierten Motiven bzw. von Repräsentationsaufgaben. Sie ist gebunden an eine eigentümliche Präzision, als Folge der Reduktion der Bildmittel auf die Grundelemente der visuellen Kommunikation, ohne von ihnen „mehr zu wollen“.
Nach Georg Simmel nimmt der Künstler aus der chaotischen Strömung und Endlosigkeit der unmittelbar gegebenen Welt etwas heraus, fasst und formt es in eine Einheit, die ihren Sinn in sich selbst hat. (Georg Simmel: Philosophie der Landschaft, Mahler Verlag 2023)
Sich von solchen Bildern berühren zu lassen kann nur geschehen, wenn man bereit ist, seinen Lebensraum auch in diesen Bildräumen aufgehen zu lassen.