Mit einem Kraftakt sicherten sich die Handballer der SG Kaufbeuren/Neugablonz beim 35:35 (15:21) gegen den TV Waltenhofen einen Punkt. Die weibl. C-Jugend gewann beim TSV Niederaunau mit 49:40!
Fast komplett, voll motiviert und mit viel Selbstvertrauen gingen die Mannen von Kapitän Julian Haggenmüller ins Spiel gegen den TV Waltenhofen. Aber mehr als eine 3:2 Führung für die Gastgeber in der 4. Minute ließen die Oberallgäuer nicht zu. Immer wieder spielten sie die, teilweise nicht vorhandene, Abwehr der SG aus und ließen beiden Keepern wenig bis gar keine Chance sich auszuzeichnen. Auch im Angriff lief nicht viel zusammen. Überhastete Abschlüsse, ungenaue Würfe und totale Verunsicherung zeichneten ein Bild der ersten Halbzeit, das für die zweiten 30 Minuten nichts Gutes zu ahnen schien. Mehr als einmal lagen die Kaufbeurer da schon mit 8 Treffern im Rückstand. Beim Stand von 15:21 zur Pause schien für den TVW schon eine gewisse Vorentscheidung gefallen zu sein.
In der zweiten Hälfte kam die Mannschaft von Trainer Christian Klöck beim 18:23 (34.) wieder einmal auf 5 Tore heran. Doch Waltenhofen spielte ungerührt weiter und zockte die Abwehr der Kaufbeurer ein ums andere mal aus. 21:29 hieß es nach knapp 42 Spielminuten und niemand in der Halle wollte noch hoch auf einen Sieg oder Punktgewinn der Schmuckstädter wetten. Die SG erzielte nun das 22:29 und der TV Waltenhofen kassierte kurz danach eine rote Karte wegen eines Foulspiels. Nachdem es von Zuschauerseite (SG) und Spielerseite (TVW) einige verbale und unschöne Scharmützel gab, beruhigte sich die Sache bald wieder und die beiden sehr gut leitenden Unparteiischen ließen die Partie fortsetzen. Und was dann passierte, erlebt man nicht alle Tage. Plötzlich hatte der Begriff „Abwehr“ wieder einen Sinn. Die Kaufbeurer kamen zurück in die Partie. Würfe wurden geblockt, die Keeper bauten sich daran auf und steigerten ihre Quote enorm. Zwar konnten die Gäste immer wieder ein Tor zwischendurch erzielen, aber mit jedem Treffer, den die SG näherkam, wurde der TVW sichtlich nervöser.
Die Zuschauer gaben dem Team nun auch die nötige lautstarke und faire Unterstützung. 56:38 zeigte die Hallenuhr, als beim 33:33 erstmals wieder der Ausgleich erzielt wurde. Waltenhofen konterte und ging wieder in Führung. Doch mit einem Doppelschlag innerhalb einer Minute, begünstigt durch einen Ballverlust, konnten die Kaufbeurer mit 35:34 in Führung gehen. Es waren noch genau 6 Sekunden zu spielen und Waltenhofen wollte ein schnelles Anspiel. Das wurde von einem SG-Akteur aber regelwidrig (Abstand nicht eingehalten) unterbunden. Folgerichtig gab es dann auch für die SG eine rote Karte und den entsprechenden Strafwurf für Waltenhofen. Dieser wurde dann auch sicher verwandelt. Letztendlich war es ein gerechtes 35:35 Unentschieden. Die Gäste spielten zwar 45 Minuten den besseren Handball, aber die Kaufbeurer kämpften sich in die Partie zurück und holten in knapp 20 Minuten einen 8-Tore-Rückstand auf. Das Kunststück schafft auch nicht jede Mannschaft. Die Punkteteilung ist für beide Seiten gerecht und verdient. Damit ist auch der Kontakt zum Tabellenmittelfeld weiter gegeben.
Bester Werfer auf SG-Seite war diesmal Patrick Spitschan, der 13 Tore erzielte. Im übrigen spielten sie mit Klöck J., Hipper (beide Tor); Amberger 3, Klaus, Heil 1, Haggenmüller R., Klöck N. 2, Gollmitzer 7, Glas 1, Konstantin 3, Bartel.
Ihren dritten Platz hat die weibl. C-Jugend in der Landesliga gefestigt. Beim TSV Niederraunau feierten beide Teams ein Schützenfest. 89 (!) Tore in 50 Minuten sprechen für sich. Beim 40:49 Auswärtssieg für die SG war Mia Heiland mit 21 Treffern überragende Torschützin des Spiels.
Die weibl. A-Jugend musste bei ihrem Nachholspiel gegen den SC Wörthsee auf drei Rückraumspielerinnen verzichten. Dafür konnte Laura Reichle im Tor wieder eingreifen und lieferte sofort eine Topleistung ab. 23:23 hieß es gerechterweise am Ende.
Die männl. B-Jugend verlor beim TSV Herrsching a.K. mit 28.37.
Die Handballer der SG gehen nun erst mal in die Weihnachtspause. Die nächsten Partien stehen am 06.01.2024 in eigener Halle wieder an.