Es wurde ein spannendes, temporeiches Derby, das die Joker am Ende mit mit 6:3 für sich entscheiden konnten
Es war wieder Derby in Kaufbeuren! Die Joker empfingen zum 16. Spieltag in der heimischen ausverkauften (3.100 Zuschauer) energie schwaben arena die Ravensburg Towerstars. Trainer Marko Raita musste zusätzlich zu den Verletzten Alex Thiel, Jacob Lagacé und Leon Sivic, auf Max Oswald verzichten der nach seiner Spieldauerdisziplinarstrafe aus der letzten Partie eine Sperre von einem Spiel erhielt. Aus München waren wieder Thomas und Nikolaus Heigl dabei. Dieter Orendorz und Joey Lewis standen nach ihren Ausfällen ebenfalls wieder auf dem Eis. Die Joker schickten die Towerstars vor einer sehr lauten und durchgehend unterstützenden Kulisse mit 6:3 nach Hause.
Die Partie startete ausgeglichen und mit Tempo auf beiden Seiten. Die zwingenden Chancen blieben in den ersten Minuten aber aus. So eigentlich auch in der fünften Spielminute als Oliver Granz lediglich den Puck in der Offensivzone halten wollte und kurz vor der blauen Linie diesen zentral in Richtung Daniel Fießinger schoss. Vor dem Tor wartete allerdings Charlie Sarault der die Scheibe undankbar für den Kaufbeurer Torwart abfälschte. Der Puck trudelte an seinem Schoner entlang über die Linie zum 1:0 für die Ravensburg Towerstars. Die Gäste wollten den Schwung des Treffers nutzen und machten in den nächsten Minuten ordentlich Druck auf das Kaufbeurer Tor. In einer Angriffssituation für die Joker durften diese sich dann aber freuen. Jere Laaksonen fuhr hinter den Kasten von Ilya Sharipov, ließ die Scheibe für Sami Blomqvist liegen und dieser sah Joey Lewis am rechten Bullypunkt. Joey Lewis machte von dort einen persönlichen Meilenstein im Kaufbeurer Dress perfekt, indem er den Puck per Direktschuss im linken oberen Eck zum 1:1 Ausgleich einnetzte und dadurch seinen 100. Treffer für den ESVK erzielte. Nun wollten wiederum die Joker den Schwung mitnehmen und hielten sich fast ausschließlich vor dem Tor ihrer Gegner auf. In der zehnten Minute versuchte es John Lammers nach Zuspiel von Johannes Krauß mit dem Tunnel. Ilya Sharipov behielt die Schoner aber zu. Weiter ging es mit dem rot-gelben Jubel in Minute 14 als Simon Schütz von der rechten Seite Sebastian Gorcik am linken Bullypunkt sah. Dieser machte es ähnlich wie Joey Lewis zuvor und versenkte die Scheibe Richtung langes Eck über dem Schoner des Goalies zur 2:1 Führung. Die Ravensburger ließen sich diesen Gegentreffer nicht gefallen und wurden wieder stärker. Die Joker verteidigten aber gut, sodass die meisten abgeprallten Pucks bei einem rot-gelben Spieler landeten und auch sonstige Möglichkeiten der Towerstars konsequent wegverteidigt werden konnten. So verabschiedeten sich beide Teams mit einem Spielstand von 2:1 in die Pause.
Das zweite Drittel startete wie das erste auch mit viel Tempo auf beiden Seiten. Ravensburg schaffte es allerdings diesmal die Joker komplett in ihre eigene Zone zu drücken. Der ESVK tat sich schwer zu klären. Der Puck wurde meist nach vorne geschlagen oder auf Kosten eines Icings herausgespielt. Sie ließen andererseits aber auch nicht wirklich viel zu. In gefährlicheren Situationen war Daniel Fießinger zur Stelle. Es dauerte bis zur 30. Minute bis die Kaufbeurer sich das erste mal deutlich befreien konnten und kurzeitig selbst aufspielten. Diese Phase wurde allerdings von einer eigenen Strafzeit unterbrochen. Johannes Krauß musste für zwei Minuten wegen eines Stockschlags in die Kühlbox. Im Powerplay inmitten laut schallender Pfiffe der Jokerfans konnten sich die Towerstars dann belohnen. In Minute 32 spielte Oliver Granz die Scheibe von der blauen Linie nach rechts zu Matt Alfaro der diese halbhoch im kurzen Eck zum 2:2 im Tor versenkte. In der 34. Minute gab es dann die erste Strafzeit für Ravensburg. Oliver Granz erhielt zwei Minuten für Halten. Der Powerplayaufbau der Joker war eher mau, es sollte aber ein Glücksmoment folgen. Über Klausi Heigl fand der Puck seinen weg zu Sami Blomqvist auf der rechten Seite in der Zone der Gäste. Dieser zog in Blomqvist-Manier direkt ab, der Abpraller landete vor den Füßen von Sebastian Gorcik und dieser brachte das Spielgerät rechts oben im Eck zur erneuten Führung im Tor unter – Spielstand 3:2. Nach 38 gespielten Minuten musste dann Denis Pfaffengut eine kleine Strafe wegen Behinderung absitzen. Das folgende Überzahlspiel wurde allerdings gefährlich für den ESVK. Nach einem missglückten Pass in die Offensivzone kam dieser postwendend wieder zurück auf den Schläger von Maximilian Hadraschek. Dieser durfte sich alleine vor Daniel Fießinger frei bewegen und legte die Scheibe per Rückhand flach rechts an diesem vorbei zum 3:3 Pausenstand.
Der letzte Spielabschnitt startete positiv für die Joker. Zwei Minuten nach Anpfiff brachte Jamal Watson hinter dem gegnerischen Tor den Puck zum an der blauen Linie stehenden Fabian Koziol, dieser wartete geschickt auf den links neben ihm einlaufenden Yannik Burghart. Der junge Stürmer lief bis vor Ilya Sharipov durch und zimmerte den Puck rechts oben in das Eck zur erneuten Führung. In Minute 43 flogen dann abseits vom Geschehen Handschuhe und Fäuste. Maximilian Hops und Luigi Calce erhielten dafür jeweils eine fünfminütige Strafe. Calce leistete sich dann noch eine verhöhnende Geste in Richtung Kaufbeurer Fankurve. Nach 47 Minuten bauten die Joker ihre Führung aus. Jere Laaksonen spielte die Scheibe zum zentral stehenden Sami Blomqvist, der direkt abzog. Sein Abpraller rutschte bis zur blauen Linie durch von wo aus Jamal Watson das Spielgerät per Direktschuss zum 5:3 in das linke obere Eck knallte. Im Anschluss baute Kaufbeuren wieder Druck auf die Ravensburger auf. Eine weitere Aktion folgte von Jamal Watson. Er musste wegen eines Beinstellens auf die Strafbank. Die Towerstars ließen die Scheibe gut laufen, erzielten aber kein Tor. Im Anschluss schaffte es Ravensburg wenig bis gar nicht zurück in die Spur zu finden. In der 55. Minute ahndeten die Schiedsrichter eine übertriebene Härte Nickolas Latta’s mit einer kleinen Strafe. Die Joker fanden in ihrer Überzahl ebenso kein Mittel zum Erfolg. Die Towerstars zogen zwei Minuten vor Schluss dann ihren Torwart und nahmen eine Auszeit. Dies führte dann aber nur noch zum 6:3 mit dem Schlusspfiff durch Sami Blomqvist, der dabei noch in einem Zweikampf unglücklich mit dem Gesicht an den Pfosten knallte. Er schien sich dabei wohl auch verletzt zu haben und machte sich sofort auf den Weg in die Kabine. Somit endete ein spannendes, temporeiches Derby mit 6:3.