Freiwilligenagentur Knotenpunkt organisiert Stadtrundgang mit und ohne Einschränkungen
Wie gut ist die Kaufbeurer Innenstadt für Menschen mit Behinderung zugänglich? Dieser Frage gingen am 11. Oktober 2025 rund 20 Teilnehmer:innen bei einem inklusiven Stadtrundgang nach, den die Freiwilligenagentur Knotenpunkt organisiert hatte. Unter dem Motto „Wie barrierefrei ist die Innenstadt von Kaufbeuren?“ beteiligten sich Menschen mit und ohne Einschränkungen an dem Aktionstag – darunter Rollstuhlnutzende, Personen mit Rollatoren und Teilnehmende mit Seheinschränkungen.
Rundgang zeigt Hindernisse im Alltag
Startpunkt war das Generationenhaus am Hafenmarkt. Bereits vor dem eigentlichen Rundgang fand ein reger Austausch über bekannte Barrieren im Stadtbild statt – etwa am Bahnhof, beim Zugang zum Rathaus oder bei kurzen Ampelphasen an der Spittelmühlkreuzung.
Um 14 Uhr machten sich zwei Gruppen auf den Weg durch die Innenstadt. Die Route führte über:
- Pfarrgasse
- Rosental
- Ringweg
- Ludwigstraße
- Sparkassenpassage
- Kaiser-Max-Straße
- Schmiedgasse
- Kaisergäßchen
- Breiten Bach
- Obstmarkt
- Münzhalde
Ziel war erneut das Generationenhaus.
ustausch bei Kaffee und Kuchen
Im Anschluss an den Rundgang wurden bei Kaffee und Kuchen viele konkrete Beobachtungen und Erfahrungen geteilt. Diskutiert wurden unter anderem:
- unebenes Kopfsteinpflaster
- zugeparkte Gehwege
- fehlende öffentliche barrierefreie Toiletten
Auch positive Entwicklungen wurden angesprochen: Hannah Rieger, Beauftragte für Inklusion, soziale Teilhabe und barrierefreie Stadt im Kaufbeurer Stadtrat, kündigte an, die gesammelten Rückmeldungen im Stadtrat einzubringen.
Barrierefreier Bahnhof in Aussicht
Für den Bahnhof Kaufbeuren gibt es laut Rieger konkrete Pläne: Die Deutsche Bahn hat zugesagt, im Frühjahr 2026 mit dem Umbau der Gleisanlagen zu beginnen. Die Bahnsteige sollen erhöht werden, um künftig den Einstieg ohne Stufen zu ermöglichen. 2027 ist zudem der Neubau des Bahnhofsgebäudes geplant – ein weiterer Schritt in Richtung barrierefreie Stadt.
Der Aktionstag hat gezeigt: In Kaufbeuren gibt es noch zahlreiche Hürden im Alltag von Menschen mit Einschränkungen. Gleichzeitig bietet der Austausch zwischen Betroffenen, Engagierten und politischen Vertreter:innen die Chance, Veränderungen anzustoßen – und Barrieren Stück für Stück abzubauen.