Rekordzahlen bei Fundtieren – Verein fordert Kastrationspflicht und bittet um Hilfe
In Scheunen, Gärten und auf verlassenen Grundstücken des Ostallgäus spielt sich derzeit ein weitgehend unbeachtetes Drama ab. Hunderte freilebende Katzen bringen ungewollt Nachwuchs zur Welt – viele überleben nicht. Der Tierschutzverein Marktoberdorf schlägt Alarm: Die Zahl der aufgenommenen Tiere hat ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht.
„Die Zahlen sprechen eine erschütternde Sprache“, berichtet eine ehrenamtliche Helferin. „Wir haben dieses Jahr bereits über 130 Katzen kastriert. Trotzdem mussten wir 17 trächtige Tiere aufnehmen – daraus wurden über 80 Kitten, die jetzt versorgt und vermittelt werden müssen.“
Ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Situation spitzt sich weiter zu.
Ursache: Fehlende gesetzliche Regelung
Im Landkreis Ostallgäu fehlt eine Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für Katzen mit Freigang. Der Tierschutzverein sieht darin das zentrale Problem.
„Ohne gesetzliche Verpflichtung drehen wir uns im Kreis“, heißt es vom Verein.
Eine unkastrierte Katze kann rechnerisch bis zu 50 Nachkommen pro Jahr verursachen. Die Folge: exponentielles Wachstum – und zunehmendes Tierleid.
Massive Belastung für den Tierschutzverein
Die stetig wachsende Zahl an Katzen bringt den Verein an seine finanziellen und personellen Grenzen. Drei zentrale Kostenfaktoren setzen besonders unter Druck:
Energiekosten
Die Tierunterkünfte müssen beheizt und beleuchtet werden – die Preise dafür sind stark gestiegen.
Tierarztkosten
Die neue Gebührenordnung (GOT) lässt die Ausgaben für Kastrationen, Impfungen und Behandlungen deutlich ansteigen.
Betreuung und Pflege
Über 400 Tiere wurden 2025 bereits aufgenommen. Ihre Versorgung ist aufwendig und bindet viele Stunden ehrenamtlicher Arbeit.
„Was wir hier leisten, ist eigentlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so der Verein.
Appell an alle Katzenhalter im Ostallgäu
Der Verein ruft eindringlich zu mehr Verantwortung auf. Jeder Halter kann konkret helfen:
1. Kastration
Verhindert ungewollten Nachwuchs – und schützt das eigene Tier.
2. Chippen
Der Mikrochip dient als digitaler Ausweis und hilft, entlaufene Tiere zu identifizieren.
3. Registrierung
Nur mit Registrierung bei Haustierregistern wie TASSO oder Findefix kann ein Tier im Verlustfall seinem Halter zugeordnet werden.
Spenden dringend benötigt
Um weiterhin helfen zu können, bittet der Tierschutzverein um Unterstützung:
„Jede Spende hilft, das Leid zu lindern – und unsere Arbeit langfristig zu sichern.“
Spendenkonto:
Tierschutzverein Marktoberdorf e.V.
IBAN: DE66 7335 0000 0240 0220 04
Sparkasse Allgäu
Verwendungszweck: Katzennotstand
Weitere Informationen und Hilfsmöglichkeiten unter:
🔗 www.thmod.de



















