Andreas Bauer ist Kolumnist von Wir sind Kaufbeuren. Lesen Sie hier seine siebte Ausgabe „Unsere Altstadt ergrünt – denn Kaufbeuren packt wirklich an!“
Griaß Euch beinander!
Was war das für eine Aufregung Anfang August! Passend zur Rückkehr des Sommers lassen mobile Bäume unsere Altstadt in der Fußgängerzone und in der Kaiser-Max-Straße ergünen. Ich persönlich finde, wir haben ganz neue Stadtperspektiven und eine ungemeine Aufwertung in der Altstadt gewonnen. Nun endlich haben wir den Wunsch vieler Menschen nach mehr Grün Dank einer hohen Förderquote und einem wunderbaren Engagement aus der Bürgerschaft erfüllen können. Dazu und zum übergeordneten Aspekt der Begrünung im Sinne des Mottos „Kaufbeuren packt an“ gleich mehr.
Schauen wir zunächst auf die mobilen Bäume, dieses Konzept ist der Schlüssel für die Begrünung in unserer Altstadt. Denn die unterschiedlichen Nutzungsinteressen wie Veranstaltungen, Zu- und Abfahrten, Feuerwehrzonen und verschiedenste Versorgungsleitungen im Boden machen es unglaublich schwer, feste Standorte für Bäume in unserer Altstadt zu finden. Mobile Bäume geben uns die notwendige Flexibilität – sie geben uns die Chance, etwas auszuprobieren. Und keine Sorge, die Bäume sind keine Wegwerfware, sondern können in den Töpfen auch ihr notwendiges Wurzelwerk entfalten, leben und wachsen. Sie sind darauf ausgelegt, dass sie nach ca. 6 bis 7 Jahren verpflanzt werden. Und vielleicht haben sich dann einige Standorte auch bewährt und wir können sie an genau dieser Stelle dauerhaft einpflanzen. Jedenfalls freue ich mich darauf, dass die Baumkronen noch wachsen werden und dann noch mehr Flair und mit mehr Größe auch Schatten spenden werden.
Ziel ist es aus meiner Sicht insbesondere, die Altstadt damit attraktiver zu machen und auch ein angenehmeres Aufenthaltsgefühl zu erzeugen, so dass die Menschen – ob Stadtbewohner, Besucherinnen und Besucher aus dem Umland oder Touristen – gerne und länger in unserer Altstadt verweilen, als nur für die zielgerichtete Erledigung – das hilft dem Einzelhandel und auch der Gastronomie. Die mobilen Bäume sind eine von vielen Maßnahmen aus dem Handlungsprogramm Altstadt 2030 und wir freuen uns über die überwiegend positive Resonanz.
Insbesondere der Einzelhandel begrüßt und unterstützt die Begrünung. Um auch in der Fußgängerzone mehr Grün zu ermöglichen, hat sich die Aktionsgemeinschaft des Einzelhandels selbst finanziell stark engagiert. Es freut mich sehr, dass die Aktionsgemeinschaft gemeinsam mit unserem Energieunternehmen VWEW als Sponsor und die Lebenshilfe zusammengefunden haben. In einem Gemeinschaftsprojekt unter Federführung der Lebenshilfe wurden 10 weitere Baumstandorte in der Fußgängerzone in der Schmiedgasse realisiert. In einem tollen Inklusionsprojekt übernimmt die Lebenshilfe die Pflege der Bäume in den nächsten Jahren. Mein Gefühl sagt mir, dazu werden spätestens nächstes Jahr noch mehr Standorte in der Altstadt folgen. Gerade in Zeiten einer angespannten Haushaltslage der Stadt hilft dieses Engagement sehr und ist ein wie ich finde wunderbares Zeichen, dass die Stadt zusammenhält und wirklich gemeinsam anpackt.
Und hier bin ich bei dem meines Erachtens wesentlichen Punkt. Es ist glaube ich unzweifelhaft, dass ich von den Mobilen Bäumen begeistert bin. Aber es geht mir nicht nur um die Begrünung der Altstadt alleine, sondern um den übergeordneten Aspekt, um die innere Haltung der vielen Beteiligten und darum, dass wir uns alle nicht mehr in Lethargie, Verklärung der Vergangenheit und endlosen Debatten über das Notwendige verlieren, sondern nach vorne schauen, unsere Kräfte bündeln und die Geschicke zusammen in die Hand nehmen und einfach mal machen. Selbst wenn man die Bäume nicht toll finden sollte, sie sind eine sichtbare und deutliche Veränderung und Zeichen dafür, dass etwas passiert und Leben in die steinerne Stadt kommt. Und es ist doch entscheidend, dass viele Einzelhändler, Gastronomen, Anwohner und Besucher nun positiver auf die Stadt schauen, das Gute, was wir haben herausstellen, nach vorne Blicken und mit dem inneren Gefühl, wir packen alle zusammen an und gestalten unsere Altstadt, eine ganz andere Stimmung haben und verbreiten. Ich will nicht von einem Ruck sprechen, der durch die Altstadt geht, aber von einem Stimmungsumschwung – und das ist gut so. Denn es ist die Basis für alles Weitere. Der innere Glauben an sich selbst, an eine Zukunft der Altstadt. Nur in einem solchen Umfeld sind Menschen bereit, in Läden, Gaststätten oder Immobilien in der Altstadt zu investieren.
Kaufbeuren hat so viel zu bieten. Das sieht man nicht nur bei den vielen großen und kleinen Veranstaltungen in der Altstadt im Lauf des Jahres. Sondern auch alle meine Gäste, die zum ersten Mal in unserer Stadt sind, bestätigen dies.
Übrigens bekomme ich inzwischen schon Urlaubsfotos von mobilen Bäumen in anderen Städten von Kaufbeurern zugeschickt, die darauf hinweisen, was uns andere Städte schon nachmachen. Naja, lassen wir mal offen, wer wem was nachmacht. Jedenfalls freut mich sehr, der Slogan „Kaufbeuren packt an!“ füllt sich mit Leben. Lasst uns alle zusammen die positive Stimmung halten und sie zusammen ausbauen!
Herzlichst, Euer Andreas Bauer
Zum Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat der Stadt Kaufbeuren
Das Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat umfasst vier Abteilungen. Dies gliedert sich auf in die Abteilungen Wirtschaftsförderung, Liegenschaften, Kultur und das Städtische Wasserwerk Kaufbeuren. Darunter fallen auch die Bereiche Marketing, ÖPNV aber auch das gesamte Immobilienmanagement der Stadt Kaufbeuren. Dazu gehören insbesondere Gewerbe- und Wohnbauflächen, städtische Mietwohnungen, Waldbesitz sowie die Bäderbetriebe. Zur Kulturabteilung gehören wiederum die Kulturförderung, das Stadtarchiv sowie das Stadtmuseum.