Gerhard Glüder war ein weiser und gelassener Mensch
Die Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren trauert um ihren Ehrenvorsitzenden Gerhard Glüder. „Wir haben ihm unendlich viel zu verdanken“, sagt Vorsitzender Wolfgang Neumayer. Gerhard Glüder war von 1981 bis 2007 Mitglied des Vorstandes. Sage und schreibe 21 Jahre lang übernahm er das Amt des ersten Vorsitzenden und das in schwierigen Zeiten. Denn in ihrer Frühzeit war die Lebenshilfe mit rasant steigenden Bedarfen konfrontiert, stand im Zugzwang die Angebote stetig auszubauen. Aus einem Eltern-Selbsthilfe-Verein musste sich ein Trägerverein entwickeln. Das lief nicht ohne Konflikte ab, die teilweise sogar erheblich waren. In dieser Phase übernahm Gerhard Glüder den Vorsitz. Mit seiner weitsichtigen und ausgleichenden Art gelang es ihm nicht nur, die Konflikte zu befrieden, er brachte auch einen neuen konstruktiven Geist ein.
Geholfen hat ihm dabei sicherlich auch seine berufliche Erfahrung. Als Silberschmied übernahm er bereits in jungen Jahren die Leitung der Neugablonzer Schmuckfachschule und verfügte somit über viel Leitungserfahrung.
„Gerhard Glüder war ein weiser und gelassener Mensch“, so Neumayer, der immer schnell erkannt habe, auf was es ankam. Er begegnete den Menschen mit Offenheit und Vertrauen. Herausforderungen nahm er mutig und zuversichtlich an. Neumayer ist überzeugt, dass es viele Einrichtungen der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren ohne Gerhard Glüder und seinen Stil nicht gäbe. Seien neue Ideen und Projekte aufgetaucht, habe er stets dazu aufgefordert, es auszuprobieren. So hat er das Denken und Handeln der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren über zwei Jahrzehnte geprägt und nachhaltig beeinflusst.
Als tief gläubiger Mensch war er auch ein großer Humanist. Das Wohlergehen der Menschen mit Beeinträchtigung stand bei ihm immer an erster Stelle. Was eine Beeinträchtigung für die betroffenen Menschen und ihre Familien bedeutete, wusste Gerhard Glüder als Vater eines Sohnes mit Beeinträchtigung ganz genau.
Auch als Ehrenvorsitzender begleitete Glüder in seinen späten Lebensjahren die Lebenshilfe und stand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Nun aber haben ihn seine Lebenskräfte verlassen. „Er wird uns sehr fehlen“, so Neumayer, „aber sein Geist lebt in all unseren Einrichtungen fort. Wir werden diesen wunderbaren Menschen und alles, was er für die Lebenshilfe bewirkt hat, nie vergessen.“



















