17 Workshops zeigen, wie Schule auch ganz anders sein kann
Kreative Projekttage als fester Bestandteil
Kurz vor den Sommerferien verwandelte sich die FOSBOS Kaufbeuren für zwei Tage in eine lebendige Projektlandschaft. Bereits zum vierten Mal fanden dort die Projekttage statt – mit 17 Workshops, die 240 Schülerinnen und Schülern ganz neue Perspektiven eröffneten. Das Ziel: Räume schaffen für Kreativität, Bewegung und Entfaltung – jenseits des klassischen Unterrichts.
Die Organisatoren Anja Trischberger und Martin Oswald betonten: Die Angebote sollten möglichst wenig mit herkömmlicher Schule zu tun haben. Stattdessen wollten sie neue Hobbys, Lebensbereiche und sogar berufliche Optionen greifbar machen – praxisnah und begleitet von externen Expertinnen und Experten.
Zwischen Graffiti und Yoga – Vielfalt als Programm
Ein besonderer Hingucker entstand im Graffiti-Workshop mit Künstler Robert Wilhelm alias „TrusOne“. Gemeinsam mit den Teilnehmenden gestaltete er eine zuvor graue Sporthallenwand in ein farbenfrohes Kunstwerk. Sein Motto: „Graffiti ist wie Jazz – Freestyle und Spaß.“
Im Hip-Hop-Kurs brachte der über TikTok bekannte Tänzer Godfrey Owusu Schwung in die Aula. Mit Energie und einer eigens entwickelten Choreografie sorgte er für Begeisterung. Auch Zumba, Yoga – erstmals auch als Kurs speziell für Männer – und Selbstverteidigung standen zur Wahl und boten vielfältige Bewegungsmöglichkeiten.
Natur erleben und Technik entdecken
Abenteuerlustige Schülerinnen und Schüler zog es nach draußen: Im Outdoor-Workshop mit Wildnisführer Simon Heidrich lernten sie, wie man Feuer entfacht, Brennnesselchips grillt und Stockbrot über der Glut backt.
Technikinteressierte kamen im Elektro- und Metallkurs auf ihre Kosten. Schüler Oliver Scheßl reparierte dort begeistert den Wackelkontakt einer Flex – für viele eine erste Berührung mit handwerklich-technischer Arbeit.
Improvisation und gemeinsames Erleben
Schauspielerin Tina Münch leitete einen Improvisationstheaterkurs, in dem ohne Skript spontane Szenen entstanden. Diese kreative Form des Ausdrucks forderte Kopf und Bauch gleichermaßen – und kam bei den Teilnehmenden gut an.
Auch Workshops zu Fotografie, Mountainbiking, Bandspiel und Erste Hilfe beim Roten Kreuz rundeten das Angebot ab.
Abschluss mit Applaus und Pizza
Zum Ausklang der Projekttage präsentierten alle 17 Gruppen ihre Erlebnisse in der Aula. Die Beiträge reichten von Tanzauftritten bis hin zu kurzen Theatersequenzen – begleitet von großem Applaus. Ein Pizzawagen, mitfinanziert vom Förderverein, sorgte für einen gemütlichen Abschluss.
Lehrer Martin Oswald erklärte: „Wir wollten nach der Corona-Zeit Räume schaffen, in denen Jugendliche wieder aktiv und kreativ werden können.“ Die Projekttage entwickeln sich dabei ständig weiter – oft nach den Ideen und Wünschen der Schüler selbst.
Schülerin Nora Bucher fasste es treffend zusammen:
„Das ist Schule mal ganz anders – gemeinsam gestalten, lachen, erleben. Ich fand’s toll.“