Praktische Tipps gegen Sommerhitze – von Ernährung über Bewegung bis zur Medikamentenanpassung
Hitze wird zur Gesundheitsfrage
Jahr für Jahr fordern Hitzewellen in Deutschland Tausende Todesopfer. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, chronisch Kranke und sportlich Aktive. Wie der Körper mit der Belastung durch hohe Temperaturen umgeht, hängt von mehreren Faktoren ab – und lässt sich gezielt unterstützen. Die AOK gibt praxisnahe Empfehlungen zum Hitzeschutz.
🏠 Gesund durch den Sommer: So gelingt Hitzeschutz zuhause
Wohnräume kühl halten und Hilfe annehmen
Ältere Menschen spüren Hitze oft nicht rechtzeitig, trinken zu wenig oder haben Schwierigkeiten, sich Unterstützung zu organisieren. Umso wichtiger ist es, das Raumklima möglichst kühl zu halten. Dazu zählen:
- Stoßlüften am frühen Morgen und späten Abend
- Außenjalousien, Vorhänge oder Rollos für Schatten
- Schlafen im kühlsten Raum der Wohnung
- Leichte Zudecken verwenden
Hilfreich ist auch der Austausch mit Vertrauenspersonen, um frühzeitig Warnsignale des Körpers zu erkennen. Eine Liste mit Notrufnummern sollte griffbereit sein.
💊 Medikamente anpassen: So hilft der Hausarzt bei Hitze
Hitze verändert nicht nur das Wohlbefinden, sondern auch die Wirkung vieler Medikamente. Hausärzte oder Apotheken beraten zu:
- Wirkstoffveränderungen bei hohen Temperaturen
- Möglicher Anpassung der Dosierung
- Richtiger Lagerung und Einnahmezeiten
Ein angepasster Medikamentenplan kann dabei zusätzliche Sicherheit geben.
🥤 Trinken nicht vergessen: So bleibt der Körper im Gleichgewicht
Bei Hitze verliert der Körper bis zu drei Liter Flüssigkeit am Tag – und damit wichtige Mineralstoffe. Um dem vorzubeugen, hilft:
- Regelmäßiges Trinken (z. B. natriumreiches Mineralwasser, Tees, Saftschorlen)
- Getränke weder eiskalt noch heiß konsumieren
- Erinnerungshelfer einsetzen, gerade bei Senioren und Kindern
- Auf alkoholische und zuckerreiche Getränke verzichten
Auch wasserreiche Lebensmittel wie Melone, Gurken oder Tomaten sind wertvolle Flüssigkeitsspender.
🥗 Leichte Küche für heiße Tage
Schwere Mahlzeiten belasten den Kreislauf zusätzlich. Empfehlenswert sind:
- Gemüsepfannen, Salate und kalte Suppen
- Regionale und saisonale Kost
- Kleine Portionen über den Tag verteilt
- Weniger tierische Fette und Proteine
Kombiniert mit genügend Flüssigkeit hilft das dem Körper, bei Hitze nicht zu überhitzen.
🏃 Bewegung bei Hitze: Dosiert und mit Vorbereitung
Sportliche Aktivität bleibt auch im Sommer sinnvoll – solange sie an die Bedingungen angepasst wird:
- Trainieren in den kühlen Morgen- oder Abendstunden
- Leichte, atmungsaktive Kleidung tragen
- Sonnencreme rechtzeitig auftragen
- Wasserpausen und Körperkühlung (z. B. mit feuchten Tüchern) einplanen
Bei längeren Einheiten sollte regelmäßig Wasser getrunken werden. Für kurze Belastungen genügt häufig eine gute Flüssigkeitszufuhr davor und danach.
☎ Beratung rund um die Uhr: Das Hitzetelefon der AOK
Das Hitzetelefon von AOK-Clarimedis bietet rund um die Uhr medizinische Beratung – unter der kostenlosen Nummer 0800 1265 265. Fragen zu Symptomen, Vorsorge oder Verhalten bei Hitze können hier unkompliziert geklärt werden.
Zudem beteiligt sich die AOK Bayern aktiv am Bündnis Hitzeschutz Bayern, das Hitzeschutz zur kommunalen Pflichtaufgabe machen möchte – unterstützt von Bund, Ländern sowie dem Gesundheits- und Pflegesektor.