Andreas Bauer ist Kolumnist von Wir sind Kaufbeuren. Lesen Sie hier seine sechste Ausgabe „La bella Kaufbeuren“
Griaß Euch beinander!
Was war der Altstadtsommer für ein schönes Stadtfest Ende Juni – bei bestem Sommerwetter zwei Abende mit Musik, Kulinarik, Kultur und Lebensfreude für alle Geschmäcker und Generationen in unserer Altstadt. Über 13.000 Besucherinnen und Besucher wurden an den beiden Abenden offiziell gezählt. Als ich an den Abenden durch die Stadt schlenderte, dachte ich mir: So stelle ich mir das besondere Kaufbeurer Lebensgefühl in einer lebendigen Altstadt vor – eine gelungene Symbiose aus historischem Schatz und modernem, zeitgemäßem Lifestyle.
Aber auch am langen Wochenende davor durften wir etwas Besonderes und eine Premiere in unserer Stadt feiern. Die Rockoper HERILO – ein modernes Musical basierend auf der Entstehungsgeschichte von Hirschzell – wurde an vier Abenden in unserer Eissporthalle aufgeführt. Welch ein Spektakel, welch eine beeindruckende Gemeinschaftsleistung! Unsere Eissporthalle entpuppte sich als Festspielhaus und das Publikum feierte begeistert die Premiere von HERILO. Es ist wirklich sehr beeindruckend, was alle Beteiligten um HERILO mit so viel Engagement und Herzblut auf die Beine gestellt haben.
Und hier sind wir bei einem ganz besonderen Aspekt, der unsere Stadtgesellschaft so auszeichnet: den vielen ehrenamtlich Engagierten. Was andere Städte und Veranstalter nur noch professionell organisiert bekommen, stemmen wir in unserer Stadt großteils in einem gemeinschaftlichen Kraftakt. Das allergrößte Beispiel dafür ist das Tänzelfest, das nur als große Gemeinschaftsleistung so machbar ist, wie wir es kennen und lieben.
Daher gilt allen Aus-Leidenschaft-Gestalterinnen und Mit-Herzblut-Anpackern ein ganz großes und herzliches Dankeschön.
Einen ganz besonderen Dank will ich an dieser Stelle aber zudem zwei besonders herausragenden Grandseigneurs unserer Stadt widmen:
Wolfgang Wiedemann ist der Spiritus Rector und Mäzen hinter HERILO. Ohne sein visionäres Denken und sein nicht nur finanzielles, sondern zielstrebiges Engagement wäre ein solch großartiges Event nicht entstanden und vor allem niemals realisiert worden. Und ohne sein Wirken gemeinsam mit seiner Frau Katharina gäbe es die „Sonne“, das Gemeinschaftsgasthaus in Hirschzell und damit die Grundlage von HERILO nicht. Den Titelsong von HERILO aufgreifend: Vivat Wolfgang und Katharina!
Vielleicht haben Sie es aus den Medien mitbekommen, dass wir die Organisationsstruktur unseres Tourismus und Stadtmarketings mit dem Jahreswechsel etwas verändern und wir als Stadt wieder in die volle Verantwortung eintreten werden. Dazu sicherlich mehr in einer der nächsten Kolumnen. An dieser Stelle will ich Ulf Jäkel herzlichst für sein so herausragendes Engagement die letzten 40 Jahre für den früheren Verkehrsverein und den heutigen Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing e.V. danken. Ohne Ulf Jäkel, ohne sein ehrenamtliches Tun und Machen, in die Verantwortung gehen und auch sein über die Jahre summiert sechsstelliges finanzielles Mäzenatentum stünden wir heute als Stadt deutlich schlechter da und hätte zum Beispiel der Altstadtsommer in dieser Form nicht stattfinden können. Auch wenn sein Wirken aus seiner DNA heraus für ihn nur folgerichtig ist, so finde ich es alles andere als selbstverständlich, sondern etwas ganz Besonderes, wofür die Stadt und wir alle als Stadtgesellschaft sehr dankbar sein dürfen. Daher auch hier ein ganz klares: Vivat Ulf!
Mitte Juni meldete sich kurzfristig ein Fernsehteam der Sendung „quer“ vom Bayerischen Rundfunk an. Wer diese satirisch-kritische Sendung kennt, weiß, dass das nicht unbedingt immer vergnüglich sein muss und man auch gerne mal durch den Kakao gezogen wird. In dem Fall war es aber eine wirklich schöne Überraschung, denn das Redaktionsteam hatte von unseren Bemühungen zur Belebung unserer Altstadt gehört und hat uns tatsächlich von unserer schönsten Seite, sehr schmeichelhaft als Stadt dargestellt: „La bella Kaufbeuren – italienisches Lebensgefühl in der südlichsten Stadt Münchens“.
Ich finde, das trifft die aktuelle Stimmung in unserer Stadt sehr schön und bedarf keiner Ergänzung. Und das Schöne ist, der Sommer hat ja gerade erst angefangen. Daher hoffe ich sehr, wir sehen uns beim Tänzelfest, bei den ARTIgen Samstagen, bei den Summer Streets oder bei einer der vielen anderen Veranstaltungen. Die Nachrichten aus der ganzen Welt sind nicht unbedingt immer erfreulich, daher genießen wir den Sommer und la dolce vita in unserer wunderbaren Stadt.
Herzlichst, Euer Andreas Bauer
Zum Kolumnisten Andreas Bauer
Andreas Bauer ist Leiter des Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferats der Stadt Kaufbeuren und berufsmäßiger Stadtrat. In seiner monatlichen Kolumne schreibt er über Kaufbeurer Themen, seine Aktivitäten, Eindrücke und Erlebnisse.
Der 42-Jährige war zuvor knapp 10 Jahre bei der Landeshauptstadt München beschäftigt. Dort leitete er zuletzt den Geschäftsbereich Umweltvorsorge im Referat für Klima- und Umweltschutz. Andreas Bauer kommt aus München, ist seit 20 Jahren dem Ostallgäu eng verbunden und lebt seit 2018 in Markt Kaltental. Seit Anfang 2024 ist er in seiner Funktion als Referatsleiter für die Stadt Kaufbeuren tätig.
Zum Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat der Stadt Kaufbeuren
Das Wirtschafts-, Liegenschafts- und Kulturreferat umfasst vier Abteilungen. Dies gliedert sich auf in die Abteilungen Wirtschaftsförderung, Liegenschaften, Kultur und das Städtische Wasserwerk Kaufbeuren. Darunter fallen auch die Bereiche Marketing, ÖPNV aber auch das gesamte Immobilienmanagement der Stadt Kaufbeuren. Dazu gehören insbesondere Gewerbe- und Wohnbauflächen, städtische Mietwohnungen, Waldbesitz sowie die Bäderbetriebe. Zur Kulturabteilung gehören wiederum die Kulturförderung, das Stadtarchiv sowie das Stadtmuseum.