Warum in der Region mehr Menschen über allergische Beschwerden klagen – und was hilft
Geschwollene oder juckende Augen, ständiges Niesen oder gar Atemnot – von Allergien Betroffene haben derzeit mit verschiedenen Symptomen zu kämpfen, denn es fliegen aktuell besonders viele Pollen durch die Luft. Laut einer repräsentativen Umfrage des forsa-Instituts im Auftrag der AOK hat in Deutschland mehr als jede dritte Person (36 Prozent) eine ärztlich diagnostizierte Allergie. Am weitesten verbreitet sind dabei unter den Betroffenen die Pollenallergie (59 Prozent), besser bekannt als Heuschnupfen, sowie Hausstaub- oder Milbenallergien (34 Prozent). „Allein in Bayern wurden im Jahr 2023 rund 232.000 AOK-Versicherte wegen Heuschnupfens behandelt – prozentual gesehen leben die meisten davon in Oberfranken“, sagt Susanne Hasel, Gesundheitsexpertin der AOK Kaufbeuren-Ostallgäu. Das zeigt eine Auswertung der AOK Bayern für das Jahr 2023. Dem bayerischen AOK-Vergleich zufolge liegt die Zahl der Heuschnupfen-Patientinnen und -Patienten in Kaufbeuren mit 4,83 Prozent und im Ostallgäu mit 5,05 Prozent über dem bayerischen Durchschnitt von 4,79 Prozent. „DerRegierungsbezirk Schwaben hingegen weist einen etwas niedrigerenWert auf als ganz Bayern“, so Susanne Hasel.
Allergene meiden
Bei Allergien kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. Es identifiziert Fremdstoffe, die eigentlich vollkommen harmlos sind, als schädliche Eindringlinge. Das Immunsystem versucht dann, die Allergene aus Pollen abzuwehren. „Sobald die Betroffenen wissen, worauf sie allergisch reagieren, sollten sie im ersten Schritt versuchen, den Auslösern aus dem Weg zu gehen“, sagt Susanne Hasel. Ein Pollenflugkalender kann dabei hilfreich sein. Seit Kurzem kann man den Pollenflug jeweils aktuell im Internet abfragen, z.B. unter www.pollenflug.bayern.de oder sich mit Hilfe einer App wie der kostenlosen bayerischen ePIN-App auf dem Laufenden halten.
Symptome und Ursachen bekämpfen
Wer besonders stark an Heuschnupfen leidet, kann nach Rücksprache mit Arzt oder Ärztin Medikamente wie etwa Antihistaminika einnehmen. Manchmal helfen auch schon Nasenspray und Augentropfen, um Schleimhäute abschwellen zu lassen oder Juckreiz zu mindern. Von Allergien betroffene Menschen sollten zusammen mit Hausarzt oder Allergologin auch beratschlagen, ob in ihrem Falle eine Hyposensibilisierung in Betracht kommt. „Dabei soll sich das Immunsystem an den allergieauslösenden Stoff gewöhnen, sodass sich die Reaktionen abschwächen oder ganz verschwinden“, erläutert Susanne Hasel.