Seit diesem Sommer setzen die Gynäkologie sowie die Allgemein- und Viszeralchirurgie einen DaVinci XI-Roboter bei Operationen ein
„Mit dem DaVinci-Roboter können wir noch präziser arbeiten und dadurch die Belastung für unsere Patientinnen minimieren,“ erklärt Privatdozentin Dr. Enikö Berkes. Laut der Chefärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Kaufeuren erlaubt das System eine hohe Genauigkeit und eine bessere Schonung des umliegenden Gewebes – gerade bei aufwändigen Eingriffen wie etwa Gebärmutter- und Myomentfernungen, Behandlungen von Senkungszuständen, onkologischen Eingriffen und Entfernungen von Endometriose, also von Gewebe, das dem der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, aber außerhalb der Gebärmutter wächst.
Der Roboter ermöglicht eine dreidimensionale, bis zu zehnfach vergrößerte Darstellung des Operationsgebietes, wodurch selbst kleinste Strukturen klar erkennbar werden. „Dadurch können etwa die Wächter-Lymphknoten sehr viel detaillierter dargestellt werden und schadhaftes Gewebe trennschärfer von gesundem Gewebe unterschieden werden“, stellt Berkes heraus. „Der Einsatz dieser modernen Technologie ermöglicht uns, unsere Patientinnen mit höchster Sicherheit zu versorgen.“
Auch ihr Kollege Professor Stefan Maier ist von den Vorteilen der neuen Technologie überzeugt: „Die roboterassistierte Chirurgie erlaubt uns, besonders bei komplexen und langandauernden Eingriffen wie Tumoroperationen im Bauchraum noch bessere Ergebnisse zu erzielen“, so der Chefarzt für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie am Klinikum Kaufbeuren. Die hohe Beweglichkeit des Systems mit den abwinkelbaren Instrumenten erleichtert laut Maier den Zugriff auf sonst nur schwer zugängliche Stellen im Bauchraum. „Wir haben nun mehr Bewegungsfreiheit und können so auch schwer erreichbare Organe, die bis tief ins Becken reichen, problemlos operieren.“
Der OP-Roboter überträgt die Bewegungen, die der Operateur an der so genannten Konsole tätigt, in eine äußerst präzise Motorik der zugehörigen Roboterarme, die mit den benötigten Instrumenten ausgestattet sind. „Der Roboter trifft dabei keine eigenständigen Entscheidungen“, erklärt Maier, der von den Vorteilen der neuen Technologie überzeugt ist. „Gerade im Bereich der Darmkrebschirurgie, aber auch bei allen anderen komplexen und langandauernden Eingriffen, verlieren Patientinnen und Patienten weit weniger Blut während der OP, können erheblich schneller genesen und haben dabei weniger Schmerzen zu befürchten.“
Für das Klinikum Kaufbeuren bedeute die Anschaffung des medizinischen Hightech-Geräts, dass nun das gesamte Spektrum der minimalinvasiven OP-Techniken angeboten werden könne, was heutzutage für die Akquise von medizinischem Nachwuchs eine enorme Rolle spielt. „Unsere jungen Kolleginnen und Kollegen können so von Anfang an Erfahrungen am DaVinci Xi-System sammeln, was uns hilft, künftige Fachkräfte auszubilden und zu halten“, so Berkes und Maier unisono.
DaVinci Xi
- Bereits 9.000 Systeme weltweit im Einsatz
- In der D-A-CH Region (Deutschland-Österreich-Schweiz) fast 400 Systeme im Einsatz
- Jährlich über 2 Millionen Eingriffe