Ein Netzwerk für die Herzgesundheit: Wie Kliniken im Allgäu auf die wachsende Herausforderung reagieren
Herzinsuffizienz, auch Herzschwäche genannt, betrifft in Deutschland aufgrund der alternden Bevölkerung immer mehr Menschen. Obwohl die Todesfälle sinken, bleibt die Versorgung eine große Herausforderung. Die Kliniken in Kaufbeuren, Füssen und Buchloe informieren deshalb im Rahmen der Herzwochen im November über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten und Prävention für ein gesundes Herz – unterstützt durch neue Netzwerke und Kooperationen.
Steigende Patientenzahlen und ein Netzwerk für bessere Behandlung
Dr. Martin Hinterseer, Chefarzt der Kardiologie in Füssen, betont, dass die kardiologische Versorgung durch den demografischen Wandel verstärkt gefordert sei. Sein Team führt die einzige im Allgäu zertifizierte Heart Failure Unit (HFU), die auf Herzinsuffizienz spezialisiert ist. Um der wachsenden Zahl an Patient gerecht zu werden, baut das Herzzentrum Füssen-Außerfern gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Augsburg ein regionales Netzwerk auf. Diese Vernetzung ermöglicht eine schnellere und gezielte Versorgung für Patient im Allgäu und Schwaben.
Schonende, heimatnahe Eingriffe durch Kooperationen
Gerade bei komplizierten Eingriffen ist die enge Zusammenarbeit mit Kliniken in Augsburg und München entscheidend. Dr. Marcus Koller, Leiter des Herzzentrums Ostallgäu-Kaufbeuren, erklärt, wie durch diese Kooperation moderne, minimalinvasive Verfahren auch in Kaufbeuren angeboten werden. So können beispielsweise Patient mit einer undichten Mitralklappe am Herzen durch eine spezielle Klammer minimalinvasiv behandelt werden, wodurch der Eingriff besonders für ältere Patient schonend und wohnortnah durchgeführt werden kann.
Prävention als Schlüssel: Gesunder Lebensstil gegen Herzschwäche
Neben den verbesserten Behandlungsoptionen spielt die Prävention eine zentrale Rolle. Dr. Sascha Chmiel, Kardiologe an der Klinik St. Josef Buchloe, hebt hervor, dass ein gesunder Lebensstil maßgeblich dazu beitragen kann, Herzinsuffizienz vorzubeugen. Besonders bei Herzschwäche sei eine fettarme Ernährung empfehlenswert, um Blutfett- und Cholesterinwerte zu senken. Ein hoher Anteil gesättigter Fette, übermäßiger Salzkonsum und Übergewicht erhöhen laut Chmiel das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und fördern Arterienverkalkungen. Er appelliert daher an die Wichtigkeit einer bewussten und ausgewogenen Ernährung für die Herzgesundheit.
Ausblick: Regionale Netzwerke für bessere Gesundheitsversorgung
Die Kliniken in Kaufbeuren, Füssen und Buchloe zeigen, dass eine regionale Vernetzung zur Prävention und Behandlung von Herzinsuffizienz entscheidend ist. Die optimierten Strukturen und der gemeinsame Wissensaustausch sollen künftig vielen Patient eine gezielte und heimatnahe Versorgung ermöglichen. Die Herzwochen bieten die Chance, über die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten im Allgäu zu informieren.