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Kultur Soziales

Literatur gegen das Schweigen – Pomonas Salon kehrte zum Orange Day zurück

Texte über Gewalt an Frauen und ein neuer Aufbruch im Sophie-La-Roche-Zimmer

Am Samstag, 22.11.2025, inspiriert vom Orange Day, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt an Frauen“ an jedem 25. November, luden der Freundeskreis Sophie La Roche nach längerer Pause wieder ins Sophie-LaRoche-Zimmer des Stadtmuseums zu Pomonas literarischem Salon ein: Unter dem Titel „Die Zeit der Schmetterlinge“ brachten sie 10 ausgewählte literarische Texte vom 18. Jhdt. bis heute zu Gehör, die sich mit der physischen und psychischen Gewalt beschäftigen, welche viele Frauen in ihrem Leben erleiden müssen.

Noch kann im Laufe der Zeit in der Literatur keine großartige Entwicklung zum Besseren festgestellt werden. In der Realität ist in Deutschland die Frau zwar seit 1958 dem Mann rechtlich gleichgestellt, nachdem sie davor lange Zeit juristisch betrachtet mehr oder minder das Eigentum des Mannes war: Seit 1976 darf eine Ehefrau immerhin selbst entscheiden, ob und wo sie arbeiten will, und inzwischen hat man sogar – wenn auch erst 1997- ein Gesetz eingeführt, das Vergewaltigung in der Ehe verbietet.

Aber bei vielen Männern weltweit scheinen die geschlechtsbezogenen Veränderungen in gesellschaftlicher und juristischer Hinsicht bisher nicht angekommen zu sein. Deren Reaktionen auf „Ungehorsam“ ihres „Eigentums“ sind unterschiedlich und schlagen oft in Gewalt um bis hin zu Mord. Nach Schätzungen des Europarats werden täglich 12 Frauen von ihren (Ex-)Partnern allein in Europa ermordet. Von schwer zu beweisender psychischer Unterdrückung wird gar nicht erst gesprochen. Bis zur endgültigen Beseitigung von jeglicher Gewalt an Frauen ist es leider noch ein weiter Weg.

Nach dem Tod von Wiltrud Fleischmann und dem Rückzug von Christa Berge und Karin Klinger aus Alters- und Krankheitsgründen sah es zunächst so aus, als wäre der literarische Salon in Kaufbeuren endgültig Geschichte. Helga Ilgenfritz konnte jedoch jetzt Ingrid Zasche zur Mitarbeit gewinnen, und für die nächste Veranstaltung wird möglicherweise sogar eine dritte Saloniere das Team verstärken. Der nächste Salon ist um den Todestag von Sophie LaRoche (18.02.1807) herum geplant. Ein Thema und das genaue Datum stehen jetzt jedoch noch nicht fest. Beides wird noch rechtzeitig in den Medien bekannt gegeben.

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Kultur Veranstaltung

Der Literarische Salon POMONA thematisiert Gewalt an Frauen – Einladung ins Stadtmuseum

Zum Gedenken und als Zeichen – Literatur zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Anlässlich des Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November lädt der Literarische Salon POMONA zu einer besonderen Veranstaltung ein.

Samstag, 22. November, 15.00 Uhr
Stadtmuseum

Seit Sophie von La Roche im ausgehenden 18. Jahrhundert mit Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim der weiblichen Erfahrung in der deutschen Literatur eine Stimme verlieh, zieht sich das Thema der Gewalt an Frauen wie ein leiser, aber unüberhörbarer Unterton durch die literarische Tradition. La Roches Heldinnen bewegen sich in einer Welt, die sie formt, kontrolliert und begrenzt – eine Welt, in der Gehorsam, Tugend und Anpassung als Schutz gelten, zugleich aber auch als Fesseln. Ihre Texte zeigen bereits jene subtile Form der Gewalt, die nicht in Schlägen, sondern in gesellschaftlichen Erwartungen, Abhängigkeiten und moralischen Urteilen liegt.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart verändert sich das Bild der Frau – und mit ihm die literarische Auseinandersetzung mit Gewalt. Autorinnen und Autoren, von Annette von Droste-Hülshoff über Ingeborg Bachmann bis zu Elfriede Jelinek und Sibylle Berg, lassen ihre Figuren zwischen Anpassung und Aufbegehren, zwischen Sprachlosigkeit und Selbstermächtigung wandeln. Die körperliche Gewalt, die seelische Erniedrigung, die strukturelle Unterdrückung – all dies erscheint in ihren Texten nicht nur als individuelles Schicksal, sondern als Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Von La Roches empfindsamer Moral bis zu Jelineks schonungsloser Sprachzertrümmerung spannt sich ein weiter Bogen weiblicher Selbstbehauptung in der Literatur. In dieser Entwicklung wird sichtbar, dass Gewalt an Frauen nicht nur ein Thema, sondern auch ein Sprachproblem ist – eines, das immer wieder neue Formen des Sprechens, Schreibens und Schweigens hervorbringt. Die Literatur wird so zum Ort des Widerstands: Sie verleiht den Frauen, denen die Gesellschaft lange keine Stimme gab, eine Sprache, die bleibt.

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Kultur Veranstaltung

Mit der historischen Sauschwänzle-Schmalspurbahn nach Warthausen und Biberach

Abfahrt in Kaufbeuren am Sonntag, 28. September 2025, um 8.00 Uhr am Bahn-Parkplatz Schelmenhofstraße 

Zu Beginn fahren wir zum Geburtshaus von Christoph Martin Wieland, dem zweiten Verlobten von Sophie von La Roche, nach Oberholzheim zum Pfarrhaus und besuchen die dortige Gedenkstätte. 

Danach geht es weiter nach Ochsenhausen, wo wir in die Historische Öchsle-Schmalspurbahn steigenMit dieser fahren wir bis zur Endstation in Warthausen. Dort besteht die Möglichkeit zum Mittagessen in einem stilvollen Eisenbahn-Ambiente.

Weiterfahrt nach Biberach/Riss. Hier werden wir uns durch das Stadtmuseum mit der Sonderausstellung „Liebherr – Ideen werden Wirklichkeit“ führen lassen, eine Präsentation der Firma des 1915 in Kaufbeuren geborenen Hans Liebherr. Anschließend spazieren wir über den Marktplatz zum „Esel“ von Peter Lenk (s. anliegendes Foto). Dabei handelt es sich um ein Kunstwerk zu einer satirischen Episode aus dem Roman „Die Abderiten“ von Christoph Martin Wieland. Die Erläuterung dazu erhalten Sie während der Busfahrt.

Danach erfolgt die Rückfahrt nach Kaufbeuren.

Ankunft in Kaufbeuren um ca.  18.00 Uhr

Kosten für Bus, Eintritte und Fahrt mit der Sauschwänzlebahn: 55 Euro

Anmeldungen bitte über Tel. 0160-5246482 (Ilgenfritz)  
oder info@sophie-laroche.de
oder über die homepage unter sophie-laroche.de

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Soziales

Ein Tag der Erinnerung und Begegnung: Rosentag am Grab der Heiligen Crescentia

Eine Brentano-Rose und Musik für die Heilige Crescentia

Kürzlich luden der Freundeskreis Sophie La Roche und das Crescentia-Kloster Kaufbeuren zum Rosentag ans Grab der Heiligen Crescentia ein. In der Klosterkirche kamen Gedichte und Gebete der Heiligen sowie eine Uraufführung ihres von Richard Waldmüller vertonten Leidensliedes „O süße Hand Gottes ermunterst mein Herz“ zu Gehör. Im Anschluss an die musikalisch unterstützte Werkslesung und Rosenniederlegung beim Sarkophag erhielten die Schwestern im Klosterhof eine „Brentano-Rose“ für den Klosterberggarten.

Maria Crescentia Höss (1682-1744), die 1900 selig- und 2001 heiliggesprochen wurde, genoss wegen ihrer Frömmigkeit und lebensnahen Klugheit bereits zu Lebzeiten Anerkennung und Verehrung. Das schriftstellerische Werk der Erbauungsdichterin umfasst auch einen umfangreichen Briefwechsel mit hochgestellten Persönlichkeiten ihrer Zeit.

Bisher rief der deutschlandweit tätige Verein Literaturlandschaften e.V. jedes Jahr am ersten Juni-Wochenende auf, zum sogenannten „Dichterrosentag“ an einem örtlichen Dichtergrab eine Rose niederzulegen, um an die Person und das Werk zu erinnern. In diesem Jahr wurde auf eine bundesweite Aktion verzichtet. Dennoch hielt der Freundeskreis Sophie La Roche an dieser Tradition fest, da es zwischen „der heiligsten und der profansten Frau Kaufbeurens“ – so La Roche – eine Verbindung gibt: Clemens Brentano, der Enkel der Sophie von La Roche und Achim von Arnim, der Ehemann ihrer Enkelin Bettina Brentano, verfassten die Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, in welche sie – wie es heißt aufgrund eines Hinweises ihrer Großmutter – das Leidenslied der Heiligen Crescentia mit aufnahmen.

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Kultur Veranstaltung

Ludwig Waldmüller liest Märchen von Ludwig Ganghofer am 15.02.2025 im Ganghofer-Zimmer des Stadtmuseums Kaufbeuren

Der Eintritt ist wie bei Pomona frei, Spenden sind jedoch immer willkommen

m Samstag, 15.02.2025, zum Todestag von Sophie von La Roche, laden der Freundeskreis Sophie La Roche und die Pomona-Salonieren um 15 Uhr ins Ganghofer-Zimmer des Stadtmuseums ein: Ludwig Waldmüller, Priester, Journalist und Schauspieler, liest – musikalisch umrahmt von Richard Waldmüller – Märchen aus der Feder von Ludwig Ganghofer.

Der aus Kaufbeuren stammende Schriftsteller Ludwig Ganghofer ist für seine Heimatromane berühmt, seine Märchen sind eher unbekannte Texte, die aber eine große Tiefe zeigen. Sie kommen wortgewaltig daher und kreieren teils düstere, teils kunterbunte Szenarien. Darin werden Geschichten erzählt, die nicht nur durch ihren Phantasiereichtum, sondern auch durch ihre packende Aussage faszinieren. In der kommenden Lesung lernen Sie eine Auswahl dieser Märchen kennen.

Der ebenfalls aus Kaufbeuren stammende ehemalige Radioredakteur Ludwig Waldmüller besitzt eine fürs Vorlesen geschulte Stimme und seine Leidenschaft für die Ganghoferschen Märchen macht ihn zum prädestinierten Interpreten für diese Lesung direkt am Schreibtisch des Autors. Der Eintritt ist wie bei Pomona frei, Spenden sind jedoch immer willkommen.

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