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Wechsel bei der Bergwacht Kaufbeuren

Neue Leitung übernimmt – mehr Einsätze als im Vorjahr

Ein besonderer Dank ging bei der Jahreshauptversammlung an den amtierenden Bereitschaftsleiter Martin Ebert, der nicht mehr kandidiert hat. Ebert war insgesamt 16 Jahre in der Leitung der Bergwacht Kaufbeuren, zuerst acht Jahre als Ausbildungsleiter und danach weitere acht Jahre als Bereitschaftsleiter. Daneben war er auch in den letzten acht Jahren als Vertreter der Bergwacht im Vorstand des Kreisverbandes Ostallgäu des BRK.

Die Versammlung wählte Christopher Pfeilschifter zum neuen Bereitschaftsleiter und bestätigte Julian Schlich als Stellvertreter. Ebenfalls bestätigt wurden Thomas Geister und Ernst Kögl als Revisoren. Auch bei den Zuständigkeiten der Ressorts bleibt alles beim Alten. Daniela Barale ist verantwortlich für die Ausbildung, Bernadett Pfeilschifter für die Notfallmedizin, Christian Hundschell für den Naturschutz, Lisa Kühn für die Finanzen und Patrick Weiss ist zuständig für die Rettungstechnik und Ausrüstung.

Die Bergwachtbereitschaft Kaufbeuren unterstützt die Bereitschaft Füssen im Rahmen einer Dienstgemeinschaft beim Bergrettungsdienst. Das betreute Gebiet erstreckt sich dabei vom Buchenberg über den Tegelberg und das Bleckenaugebiet bis hin zum Alatsee bei Füssen. Jedes Wochenende sind mindestens zwei Einsatzkräfte zum Vorsorgedienst in Füssen und übernehmen dort gemeinsam mit Einsatzkräften der Bereitschaft Füssen alle Einsätze im alpinen Gelände. Die Zahl der Einsätze hat gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen: So waren 2023 bei 32 Einsätzen Retter aus Kaufbeuren beteiligt, 2024 bereits bei 46. Die Unfallbilder reichten von Ski-Unfällen auf der Piste und auf Skitour über Unfälle beim Rodeln bis hin zur Vermisstensuche im alpinen Gelände. Im Sommer wurden verletzte Wanderer und Bergsteiger in Bergnot geborgen. Immer wieder mussten erschöpfte oder verletzte Kletterer aus dem Tegelbergsteig und abgestürzte Gleitschirmflieger aus Bäumen gerettet werden.

Doch auch in der Umgebung von Kaufbeuren gab es im vergangenen Jahr zwei Einsätze für die Bergwacht. Im Oktober hatte sich ein E-Biker am Bachtelsee in der steilen Uferböschung verfahren, sodass er selbständig nicht mehr zurückkonnte. Die Bergretter sicherten den Mann und sein Fahrrad und begleiteten ihn sicher bis zum Forstweg. Im Dezember wurde die Bergwacht als Unterstützung der Feuerwehr nach Kemnat gerufen, um einen Hund aus einem Abwasserschacht zu retten.

Zum Abschluss der Versammlung bedankt sich der scheidende Bereitschaftsleiter Martin Ebert bei der gesamten Mannschaft für die geleisteten Dienste und das Engagement in der Ausbildung. Ein weiteres Danke ging an die Vertreter der Bereitschaft Füssen für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Ebert betonte hierbei, dass die Dienstgemeinschaft, die bereits seit 1970 besteht, in dieser intensiven Form der Zusammenarbeit in Bayern einzigartig ist.

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Panorama Soziales

Gemeinsame Übung zur Bekämpfung von Bergwaldbrände

Freiwilligen Feuerwehr Schwangau und die Bergwacht Füssen und Kaufbeuren üben am Schwansee bei Hohenschwangau

Die Bekämpfung von Waldbränden im steilen Gelände stellt besondere Herausforderungen an die Rettungskräfte und spätestens seit dem Brand am Zunderkopf in der Nachbarschaft des Säulings im Sommer letzten Jahres ist dieses Problem auch in unserer Region angekommen. Hieraus entstand nun die gemeinsame Übung der Bergwacht mit der Feuerwehr am vergangenen Freitag mit ca. 40 Feuerwehrlern und Bergrettern. Die Ausbildung begann zunächst mit einem Theorieteil in der Bergrettungswache Füssen. Im Anschluss ging es zur Praxis ins Gelände an den Schwansee.

Brände zu löschen ist prinzipiell Aufgabe der Feuerwehr. Die Bergwacht unterstützt die Feuerwehr im steilen, alpinen und absturzgefährdeten Gelände durch Ihre Erfahrung, trägt das Material mit und sichert die Feuerwehrler bei Ihrer Arbeit. Hierfür gibt es bei der Bergwacht Bayern einen Sonderausrüstungsanhänger Natur- und Umwelteinsatz mit dem erforderlichen, speziellen und hitzebeständigen Sicherungsmaterial.

Vor Ort wurde dann der „Einsatz“ einmal komplett durchgespielt. Mit Kraxen wurde gemeinsam weiteres Material wie Schläuche, Verteiler, Pumpen, Faltbehälter in den Berg getragen. Löschwasserleitungen wurden verlegt, Material vor Abrutschen gesichert und schließlich Wasser gepumpt und zu den verschiedenen Brandstellen gefördert. Hierbei agiert immer ein Trupp bestehend aus einem Bergwachler zur Sicherung und einem Feuerwehrler zum Löschen.

Unterstützt wurde die Übung durch das Technik-Team der Bergwacht Allgäu aus Immenstadt (LKLD). Diese suchten das Gelände mit einer Drohne und Wärmebildkamera ab und konnte so genaue Einsatzkoordinaten übermitteln, um auch kleinere Glutnester aufzuspüren, die dann gezielt aufgehackt und mit Löschrucksäcken abgelöscht werden.

An der Übung beteiligt waren 15 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Schwangau, 20 Bergretter der Bergwacht Füssen und Kaufbeuren, das Technik Fahrzeug der Bergwacht Allgäu und der Sonderausrüstungsanhänger Natur- und Umwelteinsatz aus Murnau mit je zwei Spezialeinsatzkräften.

Für die Verantwortlichen der beiden Blaulichtorganisationen war es wichtig zu sehen, welche Einheiten und Materialien wo und wann gebraucht werden, wie diese zur Einsatzstelle gebracht werden können und wie das Ganze Zusammenspiel im Einsatzfall funktioniert. Wie notwendig solche Vorbereitungen sind, haben die Ereignissen wie damals am Zunderkopf gezeigt. Mittlerweile wird die Bergwacht Bayern mit Ihren Spezialeinsatzkräften auch national und international zu großen Waldbrandeinsätzen hinzugezogen.

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