Quelle: Ulrike Müller, MdEP /

 

 

Ulrike Müller ruft zu zivilgesellschaftlichem Engagement auf

“Wir alle sind aufgerufen, soziale Einrichtungen nach Kräften zu unterstützen. Die Ausbreitung von Corona einzudämmen, ist für alle lebenswichtig”

Übergabe von Gesichtsmasken an Lebenshilfe Kempten

Am Mittwoch, 1. April, übergab Ulrike Müller der Lebenshilfe Kempten 133 waschbare Gesichtsmasken, die helfen sollen, die Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Hergestellt wurden diese Behelfsmasken in Müllers Heimatort Missen. Der Bedarf der Lebenshilfe Kempten liegt allerdings bei rund 700 Stück.

“Die Lebenshilfe leistet eine hervorragende und grundlegend wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft. Wir alle sind aufgerufen, soziale Einrichtungen nach Kräften zu unterstützen. Die Ausbreitung von Corona einzudämmen, ist für alle lebenswichtig”, sagte Müller.

Müller: Deutsche Politik muss Abmahnindustrie den Riegel vorschieben

Leider kein Aprilscherz sind aktuell Abmahnungen, weil solche Masken nicht als Medizinprodukte zertifiziert sind. Diesbezüglich zeigte sich Verbraucherschützerin Müller entrüstet.

Sie sagte: “Natürlich können solche selbstgenähten Masken nicht in der Patientenversorgung zum Einsatz kommen. Aber deshalb brauchen sie auch keine Zertifizierung als Medizinprodukt. Es geht doch jetzt genau darum, die wenigen medizinischen Schutzmasken für diejenigen vorzuhalten, die sie in der Patientenversorgung dann auch wirklich brauchen.”

Es dürfe nicht sein, so Müller, dass ehrenamtliche Anstrengungen ausgebremst werden, die in der aktuellen Notlage Linderung schaffen können. Um einer möglichen Abmahnung zu entgehen, müsse man unbedingt das Wort “Schutz” im Zusammenhang mit den Masken vermeiden.

Müller forderte die deutsche Politik auf, der Abmahnindustrie sofort einen Riegel vorzuschieben: “In dieser dramatischen Lage brauchen wir ein schnelles, pragmatisches und unkompliziertes Handeln der deutschen Politik”, betonte sie und verwies darauf, dass die EU bereits Richtlinien erlassen habe, um den Herstellern medizinischer Ausrüstung Orientierungshilfe und der Produktion einen rechtssicheren Rahmen zu geben.

https://ec.europa.eu/germany/news/20200330-medizinische-ausruestung_de

Zivilgesellschaftliches Engagement: Nähen, ernten, einkaufen

Müller rief die Bevölkerung zu aktivem zivilgesellschaftlichen Engagement auf: “Viele von uns haben jetzt mehr Zeit als sonst. Nutzen Sie sie sinnvoll im Dienste der Gemeinschaft. Bringen Sie sich ehrenamtlich ein. Wir brauchen in dieser Krise jede helfende Hand!”

Möglichkeiten für solidarisches Verhalten gebe es viele, so Müller. Dazu zähle sie das Nähen von Masken ebenso wie das Einkaufen für ältere, besonders gefährdete Menschen: "Fragen Sie in Ihrem Umfeld, wer Hilfe braucht. Rufen Sie das örtliche Altersheim an, ob Masken benötigt werden. Jede noch so kleine Geste der Solidarität zählt in diesen Tagen!"

Online-Plattform für freiwillige Erntehelfer

Die Agrarpolitikerin wies auch auf die prekäre Lage der Landwirte hin: “Momentan fehlen rund 300.000 Arbeitskräfte aufgrund der Corona-bedingten Reisebeschränkungen. Jede und jeder kann aber bei den örtlichen Bauern anfragen, ob Hilfe willkommen wäre oder sich online melden. Gemeinsam anpacken, das muss unser Motto in dieser Krise sein!”

Die landwirtschaftliche Vereinigung Maschinenring hat eine Online-Plattform gestartet, auf der sich Landwirte und Hilfswillige eintragen können. So sollen Bedarf und Unterstützungsbereitschaft zusammengebracht werden:

https://www.daslandhilft.de/

Bereits am Montag hatte Müller Bundesinnenminister Seehofer dazu aufgerufen, entsprechend der neuen Richtlinien der EU-Kommission schnellstmöglich Saisonarbeitskräfte für die Landwirtschaft ins Land zu lassen.


Hintergrund – Besser als nichts: Gesichtsmasken aus Stoff gegen Tröpfcheninfektion

Die Lebenshilfe Kempten hatte sich vergangene Woche mit der dringenden Bitte um selbstgenähte Mund-Nasen-Masken an die Öffentlichkeit gewendet. Solche sogenannten Behelf-Mund-Nasen-Masken schützen weniger den Träger, sondern können das Risiko der Übertragung des Coronavirus reduzieren, da sich beim Sprechen, Husten oder Niesen weniger Tröpfchen in der Umgebung verteilen.

Nachdem zuletzt eine Reihe von Abmahnungen für Verunsicherung gesorgt hatte, hat am heutigen Donnerstag u.a. der stellvertretende bayrische Ministerpräsident Hubert Aiwanger mit einem Statement auf seiner Facebook-Seite klar Stellung bezogen und die Menschen zum Weitermachen aufgerufen: "Damit sich die Bürgerinnen und Bürger nicht unnötig dem Risiko einer Abmahnung wegen irreführenden Angaben aussetzen, sollte beim entgeltlichen und unentgeltlichen Anbieten bzw. Inverkehrbringen von selbstgenähten Masken darauf geachtet werden, dass diese mit Begriffen wie Behelfsmaske oder Mundbedeckung und nicht mit möglicherweise juristisch problematischen Begriffen wie Atemschutz oder Mundschutz bezeichnet werden. Das Wort „Schutz“ bei der Produktbeschreibung vermeiden. Und: weiternähen!!!"

In den verschiedenen Einrichtungen der Lebenshilfe Kempten werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene betreut. Außerdem gibt es auch einen physiotherapeutischen Notdienst in der Frühförderung. Geschützt werden müssen sowohl die betreuten Personen als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch Visiere werden dringend benötigt.

Mit dem Aufruf hat die Lebenshilfe Kempten verschiedene Links zu Anleitungen für Masken und Visiere auf ihre Website gestellt.

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